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Knast für BonnerTeenie-Apothekenräuber (13-15) drohten wie Profis mit Waffe

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Die Jugendlichen Räuber hatten es auf eine Apotheke, wie diese in Köln, abgesehen. (Symbolfoto)

Bonn/Alfter – Sechs Stunden lang wurde am Montag hinter verschlossenen Türen verhandelt. Am Ende hat das Bonner Jugendschöffengericht die wohl jüngsten Apothekenräuber in der Region verurteilt. Oder freigesprochen.

Wie Amtsgerichtsdirektorin Birgit Niepmann anschließend mitteilte, hat der geständige Haupttäter, ein 16-Jähriger aus Duisdorf, wegen gemeinschaftlicher schwerer räuberischer Erpressung zwei Jahre Jugendstrafe ohne Bewährung erhalten und muss hinter Gitter.

Zwei Jahre Knast: Apothekenräuber (16) muss hinter Gitter

Eine positive Sozialprognose konnte die Jugendrichterin dem vorbestraften Angeklagten nicht mehr attestieren. Ein 15-Jähriger kam noch mit einem halbjährigen sozialen Trainingskurs davon. Er habe sich damals sehr unter Druck gefühlt, hatte er erklärt.

Der Jüngste im angeklagten Trio wurde allerdings freigesprochen. Dem 14-Jährigen, der den Überfall mitgeplant haben soll und auch an der Beute teilhaben sollte, war ein Tatbeitrag nicht nachzuweisen.

Apothekenraub in Alfter: Freispruch für 14-Jährigen

In dem Prozess waren am Montag zahlreiche Zeugen gehört worden, vor allem Kumpels aus der gleichen Clique, aber auch die Apothekerin und ihre Mitarbeiterin, die den Raubüberfall am Abend des 25. Mai 2019 hautnah erlebt hatten.

Demnach standen plötzlich zwei junge, maskierte Menschen in der Brunnen-Apotheke an der Chateauneufstraße. Der eine trug ein schwarzes Dreieckstuch vor dem Gesicht, der andere eine Sturmhaube und dunkle Kleidung.

475 Euro Beute: Knast für Apothekenräuber (16)

Für die 44-jährige Inhaberin war sofort klar, dass die Räuber höchstens Teenies sein konnten. Mit fast kindlicher Stimme forderte der eine die Apothekerin auf, ihnen Geld aus der Kasse zu geben, während der andere ihr eine Gasdruckpistole vorhielt.

Mit 475 Euro Beute verschwanden sie so schnell, wie sie aufgetaucht waren. Der kurze Spuk war von einer Mitarbeiterin beobachtet worden, die sich im hinteren Teil der Apotheke aufgehalten hatte.

Alfterer Apothekenräuber zur Tatzeit 14 und 15 Jahre alt

Die alarmierte Polizei hatte damals sofort eine Nahbereichsfahndung eingeleitet. Dabei beobachtete sie, wie drei Jugendliche unweit des Tatorts in einen Hauseingang liefen. In einem Garten trafen die Beamten 13 Jugendliche an, die just eine private Geburtstagsparty feierten, darunter offenbar auch die gesuchten Apothekenräuber.

Die Teenager – damals im Alter zwischen 13 und 15 Jahren – wurden vorläufig festgenommen, aber bald schon wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Treppenhaus hatten die Ermittler einen Rucksack gesichert, in dem eine Schreckschusswaffe sowie Sturmhaube und Dreieckstuch verstaut waren. In einem Schuh war ein Teil der Beute versteckt. Der Rest jedoch wurde nie gefunden.

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Der älteste Angeklagte will sich gegen das Urteil wehren. Sein Verteidiger Michael Hakner erklärte nach dem Urteil: „Knast hat noch nie als Erziehung geholfen, wir gehen ins Rechtsmittel.“   (ucs)