In Zeiten der Corona-KriseHeute Abend: Besondere Ablenkung am Himmel über Bonn

Bonn_Sternenhimmel

Ab 19.50 Uhr gibt es am Dienstag am Bonner Sternenhimmel was zu entdecken.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Möglichst viel Zeit zu Hause verbringen, die sozialen Kontakte so weit es geht einschränken: Durch die vielen Beschränkungen der vergangenen Tage kann im Alltag nicht nur in Bonn derzeit schnell Langeweile aufkommen.

Immerhin sechs Minuten Ablenkung gibt es dafür aber am Dienstagabend ab 19.50 Uhr am Himmel – wenn man denn weiß, wo man hinschauen soll.

Raumstation ISS fliegt am Dienstag sechs Minuten lang über Bonn

Denn um kurz vor acht fliegt die internationale Raumstation ISS über die Bundesstadt hinweg und ist diesmal sogar besonders gut zu erkennen. Zwar ist die 109 Meter breite Station immer wieder mal am Himmel zu erkennen, doch gerade am Dienstag sind die Umstände besonders günstig.

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Denn während die ISS am Montag für weniger als 60 Sekunden zu sehen war und für gewöhnlich nur etwa zwei Minuten lang zu erkennen ist, kann sie am Dienstag für etwa sechs Minuten bestaunt werden.

Hinzu kommen die guten Wetteraussichten, denn nach einem sonnigen Tag soll auch der Abend klar und ohne Wolken ausfallen. So ist die ISS auch mit dem bloßen Auge zu erkennen.

ISS als heller Stern am Abendhimmel über Bonn zu sehen

Wer die ISS sehen will, muss allerdings wissen wo genau er in den Abendhimmel über Bonn schauen muss. Die NASA nennt dafür 72° Höhe in Blickrichtung West-Südwest als Orientierung. 72° bedeuten vor allen Dingen eines: Kopf in den Nacken! Während 0° Höhe dem Blick geradeaus entsprechen, ergeben sich 90° beim senkrechten Blick nach oben.

Wer den Kopf also anschließend ein bisschen senkt und in Richtung West-Südwest dreht, kann für einige Minuten die Raumstation beobachten. Als den „hellsten Stern am Firmament“ und den einzigen „mit Menschen an Bord“ bezeichnete der deutsche Astronaut Alexander Gerst (43) die ISS einmal, als er selbst mit ihr in etwa 400 Kilometern Höhe über die Erde flog.

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Aktuell befinden sich die US-Amerikaner Andrew Morgan (44) und Jessica Meir (42) sowie der Russe Oleg Skripotschka (50) an Bord.

ISS am Himmel über Bonn am besten an dunklem Ort sichtbar

Zwar ist die Station an sich recht klein, doch durch die großen Solarpaneele an den Seiten ist sie wie ein heller Stern zu sehen, der deutlich schneller als ein Flugzeug am Himmel vorbeistreift. Je dunkler der eigene Standort ist, desto besser ist auch die Sichtbarkeit der ISS.

Aus dem Haus muss man für die Sichtung daher nicht, der Blick aus dem Fenster einer dunklen Wohnung oder vom richtig gelegenen Balkon reichen für einige Minuten willkommener Abwechslung völlig aus.