IHK und DEHOGA für Bonner AIRE-Turm – Aber:Scheitert Projekt an 12 Mio. Euro?

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In seinem Showroom in der Fürstenstraße trommelt Horst Burbulla für seinen AIRE-Tower.

von Stefan Schultz (stz)

Bonn – Sein Projekt ist ein Lebenstraum. Oscar-Preisträger Horst Burbulla will an der Bonner Rheinaue seinen AIRE-Tower verwirklichen. Hierzu rührt er seit dem 4. Oktober die Werbetrommel – in der Fürstenstraße hat er für ein halbes Jahr einen Showroom eingerichtet und will dort die Bonner auf den Geschmack bringen (hier mehr lesen).

Oscar-Preisträger benötigt für AIRE-Turm rund 10.000 Unterschriften

Für sein Bürgerbegehren benötigt er rund 10.000 Stimmen – damit will er die Stadt dazu bewegen, ihm das Grundstück zu überlassen. Gut 3500 Unterschriften hat er bereits gesammelt.

DEHOGA und IHK für das AIRE-Projekt in der Bonner Rheinaue

Jetzt hat sich die Kreisgruppe des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) hinter die Pläne des Bonner Unternehmers gestellt. Der Verband sieht in dem ambitionierten Projekt einen touristischen Gewinn für den Eventstandort Bonn.

Nachdem sich IHK-Hauptgeschäftsführer Hubertus Hille vergangene Woche vor dem Bonner Wirtschaftsausschuss bereits für das Bauprojekt AIRE ausgesprochen hatte, positioniert sich nun auch der DEHOGA Nordrhein. AIRE könne ähnlich wirken wie die Hamburger Elbphilharmonie, so der Vorsitzende Michael Schlößer.

Bonner Politik hüllt sich zum AIRE-Projekt in Schweigen

Mit einer Ausnahme hüllt sich bislang die Bonner Politik in Stillschweigen. Lediglich der grüne Stadtverordnete Tim Achtermeyer hat sich kritisch zu Burbullas Plänen geäußert.

80 Millionen soll der Veranstaltungsturm kosten – finanziert wird er über private Mittel.

Knackpunkt ist und bleibt das Grundstück an der Rheinaue. Das gehört der Stadt und die weist immer wieder darauf hin, dass es die Stadt bzw. den Steuerzahler 12 Millionen Euro kosten würde, wenn der Parkplatz wieder bebaut wird. Burbulla wünscht sich zunächst eine Pacht von 50 Jahren – man kann davon ausgehen, dass Bonn auf 50 Jahre gesehen, damit auch einen Gewinn macht.

Knackpunkt: Müssen 12 Millionen Euro gezahlt werden?

Allerdings verweist die Verwaltung darauf, dass die Pachtsumme nicht mit dem Bonner Haushalt gegengerechnet werden kann. Im sogenannten „Bellevue-Vertag“ zwischen Bonn und dem Bund ist festgelegt, dass solche Pachteinahmen in eine Rücklage fürs WCCB fließen müssen, falls dies mal in Schieflage geraten könnte.

Burbulla hat da eine klare Meinung. Für ihn fließt das Geld „von einer öffentlichen Hand in die andere öffentliche Hand“, da das WCCB ja auch ein städtischer Gebäudekomplex ist und er somit den Steuerzahler nicht belastet sieht. So war es auch bei den 17 Millionen des heutigen Marriott-Hotels.

Bonner Vertrag mit dem Bund läuft 2027 aus

Für Burbulla ist das Thema weiterhin in der Diskussion. Fakt ist: Bei einer höherwertigen Nutzung des Grundstücks, will der Bund Geld sehen. Burbulla: „Die Höhe ist aktuell eine Schätzung und ob überhaupt etwas vom Bund gefordert würde und in welchen Tranchen, ist derzeit offen. Die betreffende Vereinbarung läuft allerdings 2027 ohnehin aus. Wir müssen jedoch die Menschen, die am Bürgerbegehren teilnehmen, pflichtgemäß darüber informieren. Zudem bekäme die Stadt über 50 Jahre hinweg erstmals eine Pacht für ein Gelände, das seit rund 70 Jahren brach liegt.“

AIRE-Showroom mit Veranstaltungen im Dezember

Insgesamt ist der bönnsche Oscar-Preisträger zufrieden mit der Resonanz auf seinen Showroom in der Fürstenstraße. „Der Zuspruch ist sehr groß und das freut uns sehr. Viele Leute haben unser Projekt schon über die Presse wahrgenommen und wollen einfach mehr wissen. Genau das ist ja auch die Idee hinter unserem Showroom. Auch kritische Fragen sind willkommen. Jeder soll sich sein eigenes Bild von AIRE machen können“, so Burbulla und freut sich weiter auch auf regelmäßige Veranstaltungen, die ihren Startschuss mit dem 11.11. im Showroom hatten.

  • Am 8. Dezember findet um 16 Uhr ein Konzert von „Baroque Drops statt. Das Ensemble der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule ist Preisträger des „Open Recorder Days“ – einem internationalen Musikfestival in Amsterdam.
  • Am 14. Und 21. Dezember gibt es das Adventssingen mit dem Jugendkonzertchor Bonn – jeweils um 16 Uhr und um 18 Uhr
  • Am 15. Dezember präsentiert AIRE um 20 Uhr  eine Vintage-Modenschau mit „Sterling Gold“, Mode der 20er bis 60er.