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Gib mir den Rüssel, KumpelBonner ist Thailands bekanntester Elefantenflüsterer

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Bodo Förster fing als Tierpfleger im Osten an, heute  besitzt er drei Elefantencamps in Thailand und gilt als absolute Koryphäe auf dem Gebiet. 

Bonn/Chiang Mai – Bodo Förster zückt derzeit oft sein Handy, zeigt voller Stolz ein Foto von seinem „Baby“. Seine markante Stimme wird dabei ganz weich: „Das ist »Phu Henry«. Ist der nicht süß?“

Der Mini-Elefant, benannt nach einem deutschen Mäzen, ist der neueste Zuwachs in Försters Elefantencamp (www.elephant-tours.de).

Und er wird es gut haben, denn kaum ein Mensch ist mit den Dickhäutern so vertraut wie der Bonner Elefantenmann. Er wurde sogar von der thailändischen Prinzessin für seine Verdienste ausgezeichnet.

Bodo Förster war Tierpfleger in der DDR

Alles fing 1988 mit einer Postkarte an, die ihm ein schwedischer Kollege aus Thailand geschickt hatte. Bodo Förster arbeitete damals als Tierpfleger in der DDR, schaute immer wieder auf die Grußkarte an der Pinnwand: „Da will ich auch hin.“

Als die Grenzen dann offen waren, packte er sofort seinen Rucksack. Immer wieder reiste der Tierpfleger durch Asien – Thailand, Kambodscha, Myanmar, Malaysia, Laos und Vietnam – getrieben von dem Wunsch, mehr über die Dickhäuter zu erfahren. „I am Bodo from East Germany and I want to ride elephants“.

Elefantenflüsterer: „Die Tiere haben mich zwei Ehen gekostet“

Mit dem ersten Camp, das er vor 25 Jahren aufbaute, scheiterte er krachend. Und seine Ehe ging auch in die Brüche. „Du und deine Viecher – bei dir dreht es sich doch um nichts anderes“, habe ihm seine erste Frau vorgeworfen.

„Die Tiere haben mich sogar zwei Ehen gekostet“, gesteht er im Gespräch mit uns.

Tierschützer wollen seine Camps trotz allem dicht machen 

Mittlerweile sei er glücklich mit einer Bonner Geschäftsfrau liiert. Die akzeptiert, dass er sieben Monate im Jahr in seinen Camps in Thailand lebt. Warum? „Die Tiere lehren einen Demut. Und ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass sie ins 21. Jahrhundert geführt werden“, erklärt Förster. Das ist alles andere als einfach.

Tierschützer würden derzeit am liebsten alle Camps dichtmachen und den Tieren die Freiheit schenken. „Das sind die, die sich dann zu Hause aufs Pferd setzen und kein Problem mit der Trense im Maul der Tiere haben“, brummt er.

Lebensraum für Elefanten wird immer knapper

Förster hält sie für realitätsfern, plädiert für den goldenen Mittelweg. „Wo sollen wir denn hin mit 3.000 Arbeitselefanten? Der Lebensraum wird immer knapper für die Tiere. Und was ist mit den Menschen? Meine Camps ernähren inklusive der Familien der Mahuts (Pfleger) 500 Personen.“

Der Bonner ist davon überzeugt: „Der Schutz der Tiere geht nur über Menschen, finanziert über den Tourismus.“

Für einen Elefanten müsse man mittlerweile 60.000 Euro zahlen, für den Unterhalt noch mal 4.000 Euro rechnen. Das Geld versucht mancher, mit Masse hereinzubekommen. Er nicht, er arbeitet lieber mit Kleingruppen.

Elefantenmann: „Ein Elefant braucht klare Regeln“

„Bisher habe ich so gut wie nie schlechte Erfahrungen mit den Touristen gemacht.“

Der Elefant wecke die unterschiedlichsten Emotionen bei ihnen. „Viele stehen schon nach fünf Minuten unter ihnen. Wohlgemerkt: Mein Größter ist 3,20 Meter hoch“, grinst er. 

„Manche brechen in Tränen aus, andere verstummen oder plappern wild drauf los.“ Ist noch nie etwas passiert? Bodo Förster schüttelt den Kopf: „Ein Elefant braucht klare Regeln. Bei mir darf keiner frei durchs Camp laufen. Schadet das dem Tier? Ich glaube nicht.“

Er habe mal einen Bullen übernommen, den keiner mehr wollte, weil er zwei Mashas verletzt hatte. „Der Elefant durfte neun Jahre machen, was er wollte. Der war durch. Ich habe zwei Tage neben ihm geschlafen, ihm zugehört. Nach vier Tagen konnte ich auf ihn einen Gast setzen.“