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Tauben-Ärger in den StädtenWarum das Füttern vielleicht keine gute Idee ist

Tauben_Bonn

Tauben balgen sich vor der Bonner Hauptpost am Münsterplatz um ein weggeworfenes Brötchen.

von Stefanie Monien (smo)

Bonn – Für die einen gehören sie einfach zum Stadtbild dazu, für die anderen sind Tauben schlicht „Ratten der Lüfte“. In vielen Städten, so auch in Bonn, Düsseldorf und Köln, ist das Füttern von Tauben verboten – wer es trotzdem tut, riskiert Bußgelder von bis zu 1000 Euro (hier lesen Sie mehr). Dazu der EXPRESS-Kommentar:

Fütterungsverbot in den Städten: Verbote stoßen auf „taube“ Ohren

In Scharen fliegen die Tauben über die Straßen, landen im Pulk neben weggeworfenen Brötchen, Pommes oder anderen Essensresten und balgen sich um die Leckereien. Angebliche Tierfreunde streuen zudem gezielt Vogelfutter in den Innenstädten aus – um den Tauben vermeintlich etwas Gutes zu tun. Tun sie aber nicht!

Denn Experten, unter anderem auch vom Naturschutzbund NABU, raten dringend vom Taubenfüttern ab: Der Stresspegel der Tiere steige, Krankheiten und Parasiten würden häufiger auftreten.

Den Stadttauben geht es schlecht, weil sie von vermeintlich gut meinenden Passanten mit weggeworfenen Pommes, Brötchen oder dergleichen gefüttert werden. Die große (einseitige!) Nahrungsmenge ermöglicht zu vielen Tauben ein Überleben, weshalb sie sich die unter den schlechtesten hygienischen Bedingungen zusammenrotten – womit wir wieder beim rasanten Ausbreiten von Krankheiten wären.

Und die Futterstellen können sich zu Infektionsherden mausern, Erreger können auch auf den Menschen übertragen werden. Trotzdem lassen sich viele Zweibeiner nicht abschrecken und streuen munter weiter Futter aus – wie in Bonn, wo an Stellen wie dem Friedensplatz mitten in der Stadt regelmäßig ganze Haufen von Vogelfutter ausgebracht werden (hier lesen Sie mehr).

Tauben füttern verboten: aus gutem Grund

Dass aber gerade durch das ausgelegte Futter auch Schädlinge wie Ratten, von denen es gerade im Untergrund der „Fressmeilen“ in Großstädten schon viel zu viele gibt, angelockt werden, scheint bei diesen Aktionen egal zu sein. Die Fütterung lockt immer mehr Tauben an, die mitunter auch in Bäckereien und Cafés hüpfen, in der Hoffnung, dort noch mehr Nahrung zu bekommen. 

Auch verunreinigt der Taubenkot (historische) Fassaden, kann sie gar zerstören.

Und weil sich die Tauben durch das üppige Futterangebot nicht mehr auf die Futtersuche konzentrieren müssen, brüten sie ganzjährig, ziehen im Jahr im Schnitt fünf Junge groß. In der Natur brüten Tauben nur ein- bis zweimal jährlich.

Flügelkämpfe ums Taubenfüttern

Zwischen Gegnern und Befürwortern der privaten (und illegalen) Fütterung toben Flügelkämpfe. Die einen sorgen sich ums Stadtbild, die anderen ums Tierwohl. Doch es gibt durchaus Initiativen, die sich in Absprache mit den jeweiligen Städten vernünftig und verantwortlich um die Tiere kümmern. Mit betreuten Taubenschlägen zum Beispiel, in denen die Population der Tiere nachhaltig kontrolliert wird – wie mit dem Ersetzen der Taubeneier durch Gipseier. Die Tiere bekommen dort artgerechtes Futter. Ihr Kot landet im Schlag und nicht in der Fußgängerzone. (smo)