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Fahrer betrunkenVersicherungsboss in Troisdorf totgerast – Angeklagter schweigt

unfall

Der Unfallort in der Troisdorfer Innenstadt am 7. April 2019. Eines der Fahrräder liegt völlig demoliert auf der Fahrbahn.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Troisdorf/Siegburg – Im April 2019 riss ein Autofahrer den Manager Norbert Heinen (64) in den Tod. Der ehemalige Vorstandschef der Württembergischen Versicherungen und seine Frau (62) warteten auf E-Bikes an einer roten Ampel in Troisdorf, als der dunkelgraue Audi A2 gegen sie schleuderte. Die 62-Jährige überlebte mit schweren Verletzungen.

Im März 2021 muss sich der 40 Jahre alte Halter im Hauptverfahren vor dem Siegburger Schöffengericht verantworten. Er behauptet weiterhin, nicht am Steuer gesessen zu haben.

Fahrer soll betrunken durch Troisdorfer Innenstadt gerast sein

Die Vorwürfe sind schlimm. Laut Anklage war der Troisdorfer am Nachmittag des 7. April sturzbetrunken und viel zu schnell unterwegs und ignorierte eine rote Ampel. Nach dem Unfall fuhr er einfach weiter, stellte den Pkw auf dem Parkplatz des Waldfriedhofs ab und ging in den Wald.

Dort wurde er kurz darauf gefasst, sein Audi A2 sichergestellt. Der Wagen war nicht nur stark beschädigt – auf ihm lag auch noch die Satteltasche des Fahrrads...

Angeklagter aus Troisdorf bestreitet, gefahren zu sein

„Eine Blutprobe, die dem 39-Jährigen etwa anderthalb Stunden später entnommen wurde, hat eine Blutalkoholkonzentration von 2,81 Promille ergeben“, erklärt Hauke Rudat, Sprecher des Amtsgerichts Siegburg, im Oktober 2019.

Dem Autofahrer werden Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung, Unfallflucht und Trunkenheit im Verkehr vorgeworfen. Der Prozess soll am 30. März 2021 beginnen und ist auf sechs Verhandlungstage angesetzt. 35 Zeugen sind geladen, außerdem ein Sachverständiger, der die Schuldfähigkeit des Angeklagten beurteilen soll.

Laut Rudat bestreitet der Angeklagte allerdings, gefahren zu sein. Wer hinter dem Steuer seines Autos gesessen habe, wisse er nicht, behauptet der inzwischen 40-Jährige. Er hat sich auch anderthalb Jahre später noch nicht detailliert geäußert. Doch ein Zeuge belastet ihn laut Anklage schwer. 

Zeuge will Täter nach Unfall in Troisdorf beobachtet haben

Demnach sah er, wie der Angeklagte auf dem Friedhofsparkplatz auf der Fahrerseite aus dem Unfallwagen stieg und um das Fahrzeuge herum torkelte. Dann nahm er laut des Zeugen die Satteltasche vom Audi herunter und schleuderte sie in ein Gebüsch. 

Ex-Vorstandschef Heinen starb am Tag nach dem Unfall im Krankenhaus an massiven Kopfverletzungen. Seine Ehefrau erlitt eine Lungenquetschung, Frakturen an Rippen, Schlüsselbein und Unterschenkel sowie Prellungen und Hämatome an Oberkörper und im Gesicht. (iri, bc)