Explosionen und Flammen in der EifelWehrmänner bei Einsatz auf Campingplatz bedroht

campingplatz schleiden

Ein Wohnwagen und ein Schuppen brennen lichterloh. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Schleiden – Aktualisiert am 14. Juli um 10.45 Uhr – Auf dem Campingplatz Dieffenbachtal kam es Sonntagabend gegen 21.30 Uhr zu dramatischen Szenen. Aus einem Wohnwagen loderten meterhohe Flammen, es kam zu mehreren Explosionen. 

Unfassbar: Wie der Einsatzleiter der Feuerwehr jetzt berichtet, wurden seine Leute während des Großeinsatzes durch einen Camper (53) verbal und körperlich attackiert. Der Mann soll Wehrmänner geschubst und ihnen gedroht haben, dass er sie „kalt“ mache, wenn sie nicht sofort löschen würden. 

Der Wohnwagen des Tatverdächtigen steht in zirka 30 Meter Entfernung von dem Wohnwagens, der in Brand geraten war und schließlich komplett abfackelte.

Feuerwehr auf Campingplatz in Eifel bedroht: Wasserversorgung blieb kurzzeitig aus

„Die Wasserversorgung vor Ort war sehr schlecht“, erklärt Einsatzleiter Udo Schmitz. Es hätten daher Tanklöschfahrzeuge nachalarmiert und eine rund 300 Meter lange Versorgungsleitung zum Brandort gelegt werden müssen. Die Fahrzeuge schafften im Pendelverkehr Wasser herbei. Aufgrund der schwierigen Löschwasserversorgung blieb jedoch kurzzeitig das Wasser aus. 

Das ließ bei dem tatverdächtigen Camper offenbar die Sicherungen durchbrennen. Auch seine Frau (51) mischte sich sein und soll Polizisten als „Arschlöcher“ bezeichnet haben. „Wir ermitteln gegen das Paar wegen des Verdachts der Beleidigung und Nötigung mehrerer Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei“, bestätigt Polizeisprecher Lothar Willems. 

Feuerwehr auf Campingplatz in Eifel bedroht: Wasser in Fettpfanne löste Inferno aus

Ausgelöst wurde das Feuer nach ersten Informationen durch einen Dauercamper (38), als dieser in seiner kleinen Wohnwagenküche hantierte. Dabei soll ihm Wasser in eine heiße Pfanne mit Fett geraten sein. Die Folgen waren heftig. 

explosion campingplatz

Aus dem Wohnwagen schlugen die Flammen meterhoch. 

Es kam sofort zu einer Stichflamme. Der Camper konnte sich gerade noch aus dem Wohnwagen retten – denn nur wenige Augenblicke später brannte der bereits lichterloh. 

Die Flammen sprangen auf zwei Motorräder und einen nahen Schuppen über. Insgesamt 78 Feuerwehrleute bekämpften den Brand. Als nicht ungefährlich stellte sich der Einsatz für sie heraus, da in dem Schuppen Gasflaschen gelagert waren. Immer wieder kam es zu Explosionen.

Später konnte die Wehr noch fünf Flaschen bergen, die nicht explodiert waren. Insgesamt lagerten in dem Schuppen wohl mehr als zehn Gasflaschen. 

Feuerwehr auf Campingplatz in Eifel bedroht: Enorme Hitze richtete weitere Schäden an

Durch die enorme Hitze-Entwicklung wurde ein weiterer Wohnwagen auf der Nachbarparzelle unbewohnbar. Auch die Scheiben mehrerer Vorzelte anderer Camper schmolzen – beziehungsweise zerplatzen. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Hier lesen Sie mehr: Anklage wegen Feuerdrama in Königswinter: Aus Wut Benzin über Freundin gekippt

Während des Einsatzes wurde die B258 in diesem Bereich gesperrt. Die Kripo übernahm die Ermittlungen zur Brandursache.

Der entstandene Schaden beläuft sich auf mehr als 10.000 Euro. (sev, iri)