Bonn – Am Mittwochmorgen lief im gesamten Bundesgebiet eine Aktion der Bundespolizei. Insgesamt waren 1500 Beamte in zwölf Bundesländern daran beteiligt.

Es handelte sich um die größte Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahme seit Bestehen der Bundespolizei.

Die Beamten durchsuchten unter anderem in Bonn-Beuel ein Wohn- und Geschäftshaus in der Kreuzstraße. Auch in Siegen waren Beamte im Einsatz, durchsuchten hier gleich fünf Objekte. Hauptbeschuldigte ist nach Angaben der Bundespolizei eine 59 Jahre alte Frau aus Thailand.

62 Wohn- und Geschäftsräume kontrolliert

Im Fokus standen gefälschte Visa, Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution von Thailänderinnen, wie die Bundespolizei in Stuttgart mitteilte. Die beiden per Haftbefehl gesuchten Hauptverdächtigen, eine Frau und ein Mann, konnten in Siegen festgenommen werden. Hier wurden zudem acht Frauen vorläufig festgenommen. Sie sollen zwangsprostituiert worden sein.

Insgesamt wurden mehr als 100 Personen vorläufig festgenommen, sieben Haftbefehle wurden vollstreckt.

Hunderte Personen eingeschleust

Die Aktion gelte vor allem einer Bande im Rotlichtmilieu, deren Kern aus 15 bis 20 Personen deutscher und thailändischer Nationalität bestehen soll. Ihnen werde unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Ausbeutung von Prostituierten vorgeworfen, so ein Sprecher der Bundespolizei.

Die mutmaßlichen Täter sollen mehrere Hundert Frauen und Transsexuelle aus Thailand nach Deutschland eingeschleust haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Sie hätten nach bisherigen Ermittlungen eine siebenstellige Summe eingenommen.

Schwerpunkt der Aktion in NRW 

Schwerpunkt der Aktion war Nordrhein-Westfalen. So gab es auch in Düsseldorf, Gelsenkirchen, Dortmund, Porta Westfalica, Löhne und Detmold Einsätze.

(sku/dpa)

(exfo)