+++ EILMELDUNG +++ Frankfurt-Legende Trauer um Weltmeister: Bernd Hölzenbein verstorben

+++ EILMELDUNG +++ Frankfurt-Legende Trauer um Weltmeister: Bernd Hölzenbein verstorben

„Lindenstraßen“-Star in BonnMutter Beimer greift in ihrem „Zuhause“ gleich zur Pfanne

Neuer Inhalt

Marie-Luise Marjan in ihrem „Zuhause“: Die Küche ihrer Lindenstraße-Paraderolle, der Mutter Beimer, steht jetzt im Haus der Geschichte in Bonn. 

Bonn – „Das fühlt sich gleich wie Zuhause an“, schwärmte Marie-Luise Marjan (80). Die Schauspielerin saß am Tisch in der Küche, in der sie 35 Jahre lang Mutter Beimer spielte. Ihr Zuhause steht jetzt nach dem Aus der „Lindenstraße“ im Bonner Haus der Geschichte.

Dort gibt es ab dem 17. September die Originalkulisse und noch andere Schätze der beliebten TV-Soap zu sehen.

Auch wenn die Kulisse ihren Standort gewechselt hat, war bei der Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung schnell klar, wer in Mutter Beimers Küche das Sagen hat.

Marie-Luise Marjan setzte sich an den Küchentisch und bat Stiftungspräsident Hans Walter Hütter zu sich: „Herr Hütter, wollen Sie sich setzen?“

Lindenstraße in Bonn: Das Geheimrezept der Spiegeleier

Die neue Heimat ihrer Küche musste sich die „Lindenstraßen“-Legende natürlich gleich anschauen. Die 80-Jährige schnappte sich die Bratpfanne, so selbstverständlich, als wäre sie nie weg gewesen. Prompt schien Mutter Beimer zurück, nur ohne Schürze.

„Wenn Mutter Beimer Kummer hat, geht sie an den Kühlschrank und holt die Packung Eier raus. Dann weiß das Publikum schon Bescheid: Jetzt wird`s schwierig“, erzählte sie.

Lindenstraße in Bonn: Mutter Beimer als Ratgeber der Nation

In der berühmtesten Küche Deutschlands wurde nicht nur gekocht, hier gab Mutter Beimer Ratschläge an ihre Kinder, Nachbarn und Zuschauer.

Das Publikum vermisst Marie-Luise Marjan sehr. „Ich war eine Ratgeberin der Nation“, erinnerte sie sich.  „Ich musste für jedes Thema eine Antwort finden.“ Junge Väter schrieben ihr zum Beispiel, was sie tun sollten, wenn ihr Sohn ein Auto zerkratzt hatte.

Lindenstraße in Bonn schrieb Fernsehgeschichte

Die Lindenstraße ist Teil der deutschen Fernsehgeschichte, Mutter Beimer war die gute Seele der Serie, die Mutter der Nation.

Wenn sich Marie-Luise Marjan heute an die Dreharbeiten erinnert, schwingt da viel Stolz mit. „Wenn Wahlen waren haben wir alle möglichen Resultate gedreht: Mal hat die SPD gewonnen, mal die FDP. Das waren dann 13 unterschiedliche Szenen“, erzählte die beliebte Schauspielerin in Bonn.

Marjan: Wie geht es ihr nach dem Aus der Serie?

Die letzte Folge der „Lindenstraße“ lief im März. Dann war Schluss mit Spiegeleiern. Mutter Beimer – das war die Rolle ihres Lebens. Wie geht es Marie-Luise Marjan nach dem Aus der Serie?

Erst habe sie aufgeatmet, verriet sie, nach einem halben Jahr fehle ihr aber etwas. „Diese Regelmäßigkeit mit den Kollegen zusammen zu sein, die Vertrautheit, die Arbeit ist nicht mehr da. Das muss man akzeptieren“, erklärt sie. Aber sie sagt auch: „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir noch mal drehen würden.“

Ein Trost nach Aus für Lindenstraße: Requisiten im Museum

Ein Trost für „Mutter Beimer“ und vor allem die Fans der Serie: Die Requisiten landeten nicht auf dem Sperrmüll, sondern im Museum.

Die berühmten Küche von „Mutter Beimer“ ist neu in der Sammlung des Museums.  Außerdem wird in der Ausstellung der Biergarten des Restaurants „Akropolis“, eine Leihgabe der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen, zu sehen sein.

Weitere Highlights der Ausstellung sind das Drehbuch der letzten „Lindenstraße“-Folge, das Bushaltestellenschild „Lindenstraße“ sowie Bademantel und Outfits von Helga Beimer und Transfrau Sunny Zöllig.

Was bleibt von der Lindenstraße?

Was bleibt nach dem Aus der „Lindenstraße“? Für Marjan ist klar: „Wir müssen diese gesellschaftspolitische Serie bewahren, die alle Eisen angefasst hat, und die Nachdenklichkeit, was wir besser machen müssen.“

Die Ausstellung im Haus der Geschichte ist ein Anfang. Sie dauert bist zum 31. Januar, der Eintritt ist frei. Danach landen die Objekte wieder in der Museums-Sammlung bis zu ihrem nächsten Auftritt. 

Die „Lindenstraße“ wird so schnell nicht vergessen. Und so hatte Marjan bei der Ausstellungseröffnung auch keinen Kummer und bestellte nach der Pressekonferenz nicht die Spiegeleier, sondern ein Moussaka.  (lmc)