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Coronavirus in BonnBesonders zwei Produkte werden in Supermärkten knapp

Rewe_Regale_Nudeln

Dort, wo sich eigentlich die Nudelpackungen stapeln, offenbaren sich derzeit in vielen Supermärkten leere Regale.

Bonn – Die ersten Fälle des Coronavirus in NRW machen vielen Menschen im Rheinland Angst. Schon in der vergangenen Woche mehrten sich die Hamsterkäufe (Reaktion auf irre Hamsterkäufe: In Essen lacht man über dieses Schild – hier lesen Sie mehr)in deutschen Supermärkten. Während sich bei vielen Deutschen die Vorratsräume füllten, leerten sich in den Läden die Regale.

Der Eindruck hält in Bonn auch zu Beginn der neuen Woche an. Von komplett leergefegten Supermärkten ist in der Bundesstadt auch weiterhin nichts zu sehen, doch besonders einzelne Lebensmittel sind vielerorts weiterhin äußerst gefragt.

Konkret: Nudeln und Dosentomaten bzw. fertige Tomatensaucen gehören bei vielen Leuten zum festen Bestandteil der Notrationen. Viele Produkte sind hier bereits vergriffen, in zahlreichen Supermärkten gibt es nur noch letzte Restbestände. Wer jetzt noch nachziehen will, muss schnell sein – oder warten bis nachgeliefert wird.

Alles zum Thema Corona

Coronavirus: Telekom verschiebt Cyber Security Tech Summit Europe in Bonn

Nach ersten bestätigten Fällen in Bonn werden auch die Präventionsmaßnahmen verschärft, viele Großveranstaltungen stehen auf dem Prüfstand. Die Deutsche Telekom hat sich jetzt dazu entschieden, den für den 11. März geplanten Cyber Security Tech Summit Europe abzusagen.

Angesichts von über 2000 internationalen Gästen soll das Zusammentreffen zum Thema einer Immunisierung der Gesellschaft gegen Cyberattacken in der derzeitigen Situation nicht stattfinden und stattdessen in der zweiten Jahreshälfte nachgeholt werden.

„Wir haben die sich immer weiter zuspitzende Situation bezüglich der Gefährdung und Infektionsketten des Corona-Virus sorgfältig geprüft“, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung am Montagmorgen. Man wolle keine Einzel- oder Gruppeninfektionen riskieren und habe sich daher zu einer Verschiebung entschlossen.

Für Dienstag, den 3. März ist außerdem die Exkurs-Veranstaltung „Die Arktis verschwindet!“ im Bonner Wissenschaftszentrum abgesagt. Die Deutsche Forschungsgemeinschft (DFG) als Veranstalter verkündete die Absage als Vorsichtsmaßnahme am Montag. Nach einem Ersatztermin wird noch gesucht.

Corona-Verdacht bei Soldat: Kita in Neuwied am Montag geschlossen

Weil ein 41 Jahre alter Soldat in Koblenz am Sonntag als Corona-Verdachtsfall galt und die Familie unter Quarantäne stand, blieb eine Kindertagesstätte in Windhagen im Kreis Neuwied am Montag vorsorglich geschlossen. Am Mittag gab es dann allerdings Entwarnung.

Die Kinder des Soldaten besuchen die kommunale Kita „Spatzennest“ – da die Ergebnisse der Tests zu Wochenbeginn nicht vorlagen, entschlossen sich Träger und Kita-Leitung zur präventiven Schließung am Montag. Auch eine Grundschule blieb geschlossen, ehe am Mittag die negativen Testergebnisse für Erleichterung sorgten.

Da der Test beim verdächtigen Soldaten negativ ausgefallen war, kann der Regelbetrieb in Kita und Schule schon am Dienstag wieder aufgenommen werden.

Coronavirus: Supermärkte in Bonn und der Region nehmen erhöhtes Kaufverhalten wahr

Desinfektionsmittel für Hände oder Flächen sind in Apotheken und Drogerien so gut wie gar nicht mehr zu bekommen. Doch wie schaut es in den Supermärkten aus. Fangen die Bonner langsam an Lebensmittel zu horten?

Lesen Sie hier mehr: Bonner Virologe Hendrik Streeck gibt Prognose zu Corona ab

EXPRESS fragte bei REWE und Aldi Süd nach. „Wir können vereinzelt ein erhöhtes Kaufverhalten – vor allem im Bereich der Nährmittel und Konserven – feststellen, auf das wir individuell reagieren. Es gibt momentan keine Notwendigkeit zu grundsätzlichen Anpassungen in den Food-Sortimenten unserer REWE und PENNY Märkte, die Warenversorgung gestaltet sich normal. Wir sind entsprechend vorbereitet und können kurzfristig nachjustieren“, so REWE-Sprecherin Kristina Schütz.

Coronavirus: Supermärkte erhöhen Lagerbestände

Ähnlich verhält es sich beim Discounter ALDI – hier werden die Lagerbestände vorsorglich erhöht. Sprecherin Nastaran Amirhaji: „Wir registrieren in unseren Filialen allgemein eine verstärkte Nachfrage nach Produkten in bestimmten Warengruppen wie beispielsweise haltbare Lebensmittel. Wir sind darauf vorbereitet.“

Coronavirus: Veranstalter reagieren auf tödliche Lungenkrankheit

Gerade Veranstaltungen wie Konzerte locken viele Menschen an. Wie gehen Veranstalter damit um? Brückenforum-Chef Jürgen Harder hat so gut wie jeden Tag ein volles Haus , so zum Beispiel am Samstag mit „Thees Uhlmann & Band“. „Ich habe heute wirklich zum ersten Mal eine Mail eines Gastes bekommen, der fragte, ob das Konzert stattfindet“, so Harder zum EXPRESS.

Coronavirus: Veranstalter in Kontakt mit Behörden

Bislang gibt es keine Absagen aber Harder stellt auch klar: „Wir müssen uns danach richten, was in Zukunft das Gesundheitsamt sagt und müssen die  Vorschriften befolgen.“

Hier lesen Sie mehr: Häusliche Quarantäne – woher bekomme ich dann mein Essen?

Regelmäßig geben sich internationale Gäste im Bonner WCCB die Klinke in die Hand. Grund zur Panik gibt es dort allerdings nicht. „Wir haben ein Informationsschreiben an unsere Kunden erstellt. Dies steht auch auf unserer Internetseite“, so Sprecherin Christina Esser auf EXPRESS-Anfrage und erklärt weiter: „Es gibt bislang keinerlei Anhaltspunkte, Veranstaltungen infrage zu stellen. Wir sind natürlich in Kontakt mit den Behörden. Ebenso hat unser Caterer nochmal Infos zu allen Hygienemaßnahmen erstellt. Wir sind gut vorbereitet. Veranstalter sind allerdings nicht wir, sondern der WCCB-Kunde.“

Coronavirus: Kein Mundschutz mehr in Baumärkten

Zurückhaltend reagieren Bonner China-Restaurants – wollten keine Auskünfte darüber geben, ob die Besucherzahlen in ihren Häusern zurückgegangen sind.

Und wer glaubt, dass er nach der Flaute von Mundschutz in Bonner Apotheken und Drogerien noch in Baumärkten fündig wird, liegt falsch. Seit Donnerstag (27.02.) sind diese ausverkauft und europaweit kaum lieferbar, bestätigt der OBI-Fachmarkt in Bad Godesberg.

Coronavirus: Polizei bereitet sich vor

Auch die Polizei in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis bereitet sich vor. „Wir werden einen Planungsstab bilden“, erklärt Burkhard Rick, Sprecher der Siegburger Polizei. Dabei ginge es erstmal darum, interne Hygienemaßnahmen einzuleiten, wie die Anschaffung von Hygiene-Sets und Schutzmasken. Rick: „Die Polizei muss funktionstüchtig bleiben.“

Coronavirus: Bonner Polizei verfügt bereits über einen Pandemie-Planungsstab

Die Bonner Polizei verfügt laut Sprecher Robert Scholten bereits über einen Pandemie-Planungsstab, völlig unabhängig von der jetzigen Situation. „Dessen Aufgabe ist es unter anderem, den Vorrat an Einmalhandschuhen und Schutzmasken, mit denen insbesondere unsere Streifenwagen ausgerüstet sind, zu überprüfen“, erklärt Scholten. „Die Streifenwagen müssen immer bestens ausgerüstet sein.“

Zudem gäbe es eine Helferliste von etwa 40 Leuten. Scholten: „Sie sind für die interne Kommunikation und Sensibilisierung verantwortlich.“ Auch halte die Bonner Polizei Kontakt zu anderen Behörden. 

Coronavirus: DEHOGA-Mitglieder bereits vor Wochen informiert

Besonders ist die Situation im Hotel- und Gaststättengewerbe. Denn hier sind die Mitarbeiter regelmäßig in Kontakt mit Gästen aus den unterschiedlichsten Regionen weltweit.

Der Vorsitzende des Bonner Hotel- und Gaststättengewerbes (DEHOGA), Michael Schlößer, will von Panikmache jedoch klar Abstand nehmen. „Wir haben die Mitglieder bereits vor Wochen in einem Merkblatt  über die aktuelle Lage informiert. Ebenfalls gibt es regelmäßige Infos in einem Newsletter sowie in einem geschlossenen Internetbereich der DEHOGA“, so Schlößer zum EXPRESS. Darin finden sich Verlinkungen zu allgemeinen Fragen rund ums Virus, Nummern und Links zu Behörden, Fragen zum Versicherungsschutz, falls ein Mitglied plötzlich aufgrund eines Corona-Falles den Betrieb unterbrechen müsste oder Infos des Robert-Koch-Instituts.

Coronavirus: Keine Fälle im Gastronomie-Bereich bekannt

„Bislang ist jedoch kein Fall aus dem Hotel- oder Gastronomiebereich bekannt – weder bei einem Gast, noch bei einem Mitarbeiter“, Schlößer weiter.

Außerdem verweist der DEHOGA-Chef auf die besondere Situation der Branche, die in Sachen Hygiene grundsätzlich schon sehr sensibilisiert ist und ein erhöhtes Risiko trägt. „Die Mitarbeiter achten sehr auf Hygiene und sind darin auch gut geschult. Bei der Einstellung und dann regelmäßig einmal pro Jahr müssen nach dem Infektionsschutzgesetz belehrt werden.“

Positiv bewertet Schlößer, dass die Behörden Pläne aufstellen, ist jedoch darüber verwundert, dass diese nicht längst in den Schubladen lagen.

„Unsere Mitglieder haben Gäste aus China oder Italien, aber deswegen können sie ja nicht gleich den Betrieb einstellen.“

Coronavirus: Bonner Telekom greift bei Dienstreisen durch

Auch Unternehmen sorgen sich um ihre Mitarbeiter. So greift der Telekom-Konzern mit Hauptsitz in Bonn bei Dienstreisen durch. 

„Es gibt aktuell Reiseempfehlungen für unsere Mitarbeiter nach China, Malaysia, Hongkong und Südkorea – da raten wir von Dienstreisen ab“, erklärt Telekom-Sprecher Peter Kespohl. Die Empfehlungen könnten sich stündlich ändern. Kespohl: „Wir gucken uns die Lage weltweit an und lassen uns von Fachleuten beraten.“

Coronavirus: Telekom in täglichem Kontakt mit Hygiene-Experten der Bonner Uni

Der Telekom-Konzern hat ein eigenes betriebliches Gesundheitsmanagement. Dort, so der Sprecher, würde man derzeit täglich mit Professor Dr. Martin Exner von der Uni Bonn telefonieren. Exner ist Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit. 

Bei der Deutschen Post gibt es kein allgemeines Reiseverbot. Allerdings sei, so Sprecherin Hannah Braselmann, Chinas Risikostatus als Reiseland auf „hoch“ gestuft worden. „Daher sollten Geschäftsreisen von und nach China aktuell nur dann erfolgen, wenn diese aus geschäftlichen Gründen unverzichtbar sind“, erklärt sie.

Generell stünde die Sicherheit der Post-Mitarbeiter an erster Stelle. Braselmann: „Wir halten die erforderlichen Notfallpläne bereit, um potenzielle Auswirkungen zu mindern.“ Eine Arbeitsgruppe des Konzerns betrachte die Situation sehr genau.

Coronavirus: Schutzmasken in vielen Bonner Apotheken ausverkauft

In vielen Bonner Apotheken oder in Drogeriemärkten sind Schutzmasken bereits ausverkauft, auch bei gegen das Virus wirksamen Desinfektionsmitteln sieht es aktuell schlecht aus.

EXPRESS machte am Mittwoch den Test, fragte in Drogeriemärkten und Apotheken nach. Die Antworten ähnelten sich: „Mundschutz haben wir nicht auf Lager, bei viruziden Desinfektionsmitteln ist die Auswahl inzwischen stark begrenzt.“

Manche Apotheken warten bereits seit Anfang Januar, als sich das Virus in China erstmals stark ausgebreitet hatte, beim Mundschutz auf neue Lieferungen. Teilweise hätten Hersteller Mai als nächstmöglichen Lieferzeitpunkt angegeben. Schnellen Nachschub dürfte es hier also nicht geben, zumal es „auch in anderen Städten nicht besser aussieht“, wie eine Apothekerin verrät.

Coronavirus: Der Krisenplan der Stadt Bonn

Wie reagiert die Stadt auf die Gefahr durch das Coronavirus (Hier lesen Sie mehr: Alle Fragen und Antworten zum Coronavirus in NRW)? Die stellt erst mal klar: „Es gibt aktuell weder einen Verdachts- noch einen bestätigten Fall einer Infizierung mit dem Coronavirus.“ Untätig sei man trotz dieser positiven Nachricht natürlich nicht.

Es gibt einen Krisenplan. Den erklärten am Dienstag Stadtverwaltung, Polizei und Feuerwehr. „Wir sind seit Januar an dem Thema dran“, so Dr. Susanne Engels, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes. Man stehe in engem Kontakt mit Kliniken, niedergelassenen Ärzten, dem Rettungsdienst, dem Land und dem Robert-Koch-Institut.

Für besorgte Bonner hat das Gesundheitsamt jetzt eine Hotline eingerichtet. Unter 0228/775351 oder 775352 kann man montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 15 Uhr den Experten seine Fragen stellen. Und schon am ersten Tag liefen die Leitungen heiß. Von Mittwochvormittag bis Mittwochmittag erreichten das Gesundheitsamt mehr als 150 Anrufe von Bürgern. Viele kamen dabei nicht aus Bonn, sondern aus NRW oder aus anderen Teilen Deutschlands. Sie wandten sich an das Bonner Gesundheitsamt, da sie in ihren Städten oder Gemeinden niemanden erreichten.

Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann: „Bürgerinnen und Bürger außerhalb Bonns werden ausdrücklich gebeten, sich an ihre Stadt- oder Gemeindeverwaltungen zu wenden.

Zahlreiche Anruferinnen und Anrufer sind Italien-Rückkehrerinnen und -rückkehrer, die sich in der Nähe der dortigen Risikogebiete aufgehalten haben. Manche hatten keine Symptome, andere schilderten Erkältungssymptome und wurden entsprechend beraten. Bei einer möglichen Erkrankung sollten Betroffene in jedem Fall telefonisch Kontakt zur Hausarztpraxis aufnehmen.“

So sind Bonner Kliniken auf das Coronavirus vorbereitet (hier lesen Sie mehr):

Coronavirus: Bonner Rettungswagen werden desinfiziert

Wird die Lage als kritisch eingestuft, wird der Patient per Krankenwagen in die Bonner Uni-Klinik gebracht. Die Retter tragen beim Transport Schutzmasken, Schutzanzug, Handschuhe. Der Rettungswagen kann danach innerhalb von 20 Minuten in der Feuerwache desinfiziert werden.

Auch die Bonner Polizei, die in Kontakt mit Infizierten kommen könnte, ist vorbereitet. „In unseren Fahrzeugen haben wir Hygieneboxen – unter anderem mit Schutzmasken mit Filter“, erklärt Pressesprecher Michael Beyer. Sowohl im Polizeipräsidium als auch in den über die Stadt verteilten Polizeiwachen sei „Material vorhanden“, von Masken bis zu Desinfektionsmitteln.

Coronavirus: Ob Evakuierung oder Absperrungen – Stadt Bonn spielt alle Szenarien durch

Der Ordnungsdienst der Stadt wird tätig, wenn „die Lage ernster ist“, so Amtsleiter Günter Dick. Das könnte der Erlass von Ordnungsverfügungen sein, wenn ein Patient beispielsweise gegen seinen Willen in eine Klinik gebracht werden muss. Es könnten aber theoretisch auch Teile der Stadt durch den Ordnungsdienst mit Hilfe des Technischen Hilfswerks abgesperrt werden. Stadtsprecherin Dr. Monika Hörig: „Wir sind auf mehrere Szenarien vorbereitet – wie zum Beispiel auch Evakuierungen.“