Corona in BonnSieben weitere Todesopfer – Inzidenzwert fällt deutlich

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Die Zahl der Intensivbetten in Bonn nimmt immer weiter ab, außerdem steigt der Anteil der Corona-Patienten deutlich. Das Foto in der Bonner Uniklinik entstand am 10. November.

Bonn – In Bonn haben am Sonntag, 27. Dezember, die ersten Impfungen begonnen. Bewohner und Mitarbeiter einer privaten Senioreneinrichtung waren die ersten, denen der Impfstoff verabreicht wurde. 

Laut Kassenärztlicher Vereinigung wurden etwas mehr als 100 Personen geimpft - alles hat reibungslos funktioniert.  

Unterdessen ist die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 wieder gestiegen. Mittwoch, 30. Dezember, meldete die Stadt weitere sieben Verstorbene. Die Zahl liegt damit nun in der Bundesstadt bei 77.

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Corona in Bonn: Werte fallen

Die Corona-Tendenz beim Inzidenzwert sorgt in den letzten Tagen für leise Hoffnung: Der Wert in Bonn ist am Mittwoch (30. Dezember) zum achten Mal in Folge gefallen.

Zwar liegt er noch immer im kritischen Bereich, doch zumindest der negative Höhepunkt mit einer Inzidenzzahl von mehr als 200 scheint überstanden. Allerdings sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Über die Feiertage und das Wochenende wurde deutlich weniger getestet.

Aktuell 920 Menschen in Bonn mit Coronavirus infiziert

Am Dienstag meldete die Stadt 140,61 als aktuellen Wert, am Samstag war er erstmals seit Wochen unter die 200er-Grenze gefallen. Nach Wochen des konstanten Anstiegs war am 23. Dezember erstmals wieder ein Absinken vermeldet worden. Den Höchststand hatte die Bundesstadt am 22. Dezember mit einer Inzidenz von 244,55 erreicht.

Derzeit sind in Bonn 613 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, in den vergangenen sieben Tagen kamen 464 Neuinfektionen hinzu. 

In den Bonner Krankenhäusern liegen zurzeit 194 Menschen aus Bonn und dem Umland, die an Covid-19 erkrankt sind (Stand: Dienstag, 29. Dezember). 141 Patienten werden auf Normalstationen betreut, 53 Personen liegen auf Intensivstationen, 34 von ihnen müssen beatmet werden. 77 Personen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Corona-Absage in Bonn: Beueler Weiberfastnacht findet nicht statt

Zwei wichtige Entscheidungen für die kommenden Wochen und Monate machte die Stadt am Freitag, 18. Dezember, offiziell.

Die Bonner Jecken hatten es bereits befürchtet, jetzt ist es beschlossen: Die Beueler Weiberfastnacht kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Der Weiberfastnachtsumzug durch Beuel, die anschließende Erstürmung des Rathauses sowie große Karnevalsparty müssen 2021 allesamt ausfallen.

„Ich bin sehr traurig über diese Entwicklung, aber die Gesundheit unserer Bürger*innen hat absolute Priorität. Leider ist es deshalb nicht zu verantworten, den Weiberfastnachtszug und den Rathaussturm, wie wir ihn kennen, im kommenden Jahr durchzuführen“, bedauerte Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn.

Bonn beschließt Böller-Verbot an Silvester wegen Corona

Doch nicht nur der Karnevalsbrauch fällt der Corona-Lage zum Opfer, auch den Jahreswechsel mit Böllern und Raketen wird es diesmal nicht geben. Die Stadt verkündete am Freitag ein Verbot, das vom 31. Dezember, 17 Uhr bis 1. Januar, 6 Uhr gilt.

Die Regelung beinhaltet das Mitführen und die Verwendung von Feuerwerkskörpern auf allen öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen sowie in öffentlichen Anlagen im gesamten Bonner Stadtgebiet.

Bonner Teststrategie sorgt für deutlichen Anstieg der Corona-Zahlen

Den deutlichen Anstieg der Zahlen in den vergangenen Tagen begründet Stadtdirektor Wolfgang Fuchs mit einer veränderten Teststrategie und den vermehrten Schnelltests in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Unter den positiv getesteten seien vornehmlich Besucher und keine Patienten.

Die deutlich erhöhten Infektionszahlen haben laut Fuchs bislang keinen entscheidenden Effekt auf die Kapazitäten in den Kliniken. Für die Stadt ist wichtig, dass sich die Lage nicht weiter verschlechtert. „Das betrachten wir natürlich sehr genau“, versicherte Fuchs, dem eine Entwicklung gar nicht schmecken dürfte.

Corona-Sorge: Deutlich weniger Intensivbetten in Bonn verfügbar

Denn beim Blick auf die Krankenhäuser fällt auf: Die Gesamtzahl der vorhandenen Intensivbetten ist deutlich zurückgegangen. Vor einem Monat standen in Bonns Kliniken noch 284 Intensivbetten zur Verfügung, am 18. Dezember sind es nur noch 235. „Die Anzahl der betreibbaren Betten sinkt seit Oktober kontinuierlich“, bestätigt die zuständige Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) die Beobachtung auf EXPRESS-Nachfrage.

Deutlich wird das auch beim Blick auf Nordrhein-Westfalen. Dort stehen insgesamt 5822 Intensivbetten zur Verfügung – am 18. November waren es noch 6631. Einer der Gründe ist, dass vermehrt auch Pflegepersonal krankheitsbedingt ausfällt und der ohnehin bestehende Personalmangel weiter verschärft wird. Intensivbetten, die über die vorhandenen Kapazitäten hinausgehen, werden daher vorübergehend „gesperrt“.

Anteil der Corona-Patienten in Bonner Intensivbetten nimmt deutlich zu

Die DIVI fordert daher ausdrücklich eine Rückkehr ins Notprogramm, das zu Beginn der Corona-Krise eingeführt, im August aber wieder aufgehoben worden war. Im Normalzustand darf ein Pfleger gesetzlich bis zu 2,5 Intensivbetten betreuen. Diese Pflegepersonaluntergrenze wurde in der anfänglichen Notlage ausgesetzt.

Bis Ende Juli durften pro Pfleger damit mehr Patienten aufgenommen werden, die Zahl der nutzbaren Intensivbetten stieg an. Seit August ist die Sonderregelung wieder aufgehoben. Verbunden mit dem Personalengpass sinken die Verfügbarkeiten inzwischen von Woche zu Woche.

Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt vor einem Monat hat sich zudem der Anteil der Covid-19-Patienten an den belegten Intensivbetten in Bonn deutlich erhöht. Er lag am 12. November bei 9,9 Prozent, eine Woche später schon bei 11,3. Inzwischen gibt das DIVI Intensivregister den Wert mit 18,3 Prozent an.

Stadt erklärt unterschiedliche Inzidenzwerte für Bonn

Stadtdirektor Fuchs ging auch auf die Differenz bei der Angabe der Inzidenzwerte ein. Die täglich aktualisierten Informationen der Stadt weichen zumeist leicht von den Daten der NRW-Behörde ab. „Dort wird in der Regel ein wenig anders gerechnet“, sagte Fuchs.

Zwar basieren auch die Angaben des Ministeriums auf den Meldedaten der Gesundheitsämter. Unter anderem durch Nachmeldungen kommt es hier jedoch zu Abweichungen von teilweise mehreren Prozentpunkten.

Ein Blick auf die Werte in NRW zeigt: Nicht nur in Bonn variieren die Angaben von Stadt und Landeszentrum Gesundheit. Auch in Düsseldorf, Aachen oder Wuppertal geben die beiden unterschiedlichen Stellen zwei verschiedene Inzidenzwerte an.

Corona-Alarm: Kita-Kinder sollen zuhause bleiben

Der Betrieb in den Kindertagesstätten soll vom 14. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021 auf ein Minimum reduziert werden. In einem Informationsbrief bittet das Land NRW alle Eltern bzw. Sorgeberechtigten, die Kinder ab kommenden Montag nicht mehr in die Kindergärten zu schicken.

Die Betreuung soll nur genutzt werden, wenn dies absolut notwendig ist. In diesen Fällen muss die Betreuung durch die Träger der Einrichtungen sichergestellt werden.

Corona-Alarm in Bonn: Auch Polizei kontrolliert die Maskenpflicht

Durch den Inzidenzwert besteht in Bonn auf vielen Straßen eine Maskenpflicht. Sie soll durch das Ordnungsamt kontrolliert werden. Maskenmuffeln drohen 50 Euro Strafe. 

Die Verwaltung hat die Maskenpflicht zeitlich und räumlich konkretisiert.

Am Hauptbahnhof, am ZOB, am Bertha-von-Suttner-Platz sowie auf dem Konrad-Adenauer-Platz gilt die Maskenpflicht täglich von 7 Uhr bis 22 Uhr – hier herrscht von früh morgens bis spät abends ein hohes Personenaufkommen.

In allen anderen gelisteten (siehe unten) Straßen muss montags bis samstags von morgens 10 Uhr bis abends 20 Uhr die Mund-Nase-Bedeckung getragen werden.

Inzwischen kontrolliert auch die Polizei konsequent die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie und unterstützt damit den Bonner Stadtordnungsdienst. So führten die Beamten am Montag, 2. November, schwerpunktmäßige Kontrollen zwischen 18 Uhr und 22 Uhr im Hofgarten, in der Fußgängerzone, am City-Ring, am Suttner-Platz, am Hauptbahnhof und ZOB, an den Rheinufern sowie in Beuel, Hardtberg und Bad Godesberg durch.

Aufgrund des Wetters nahm die Personenzahl in den Gebieten aber kontinuierlich ab. Bei 55 kontrollierten Bonnern waren lediglich zwei Maskenverstöße zu ahnden. 

Maskenpflicht im Stadtbezirk Bonn

  • Acherstraße
  • Am Hauptbahnhof
  • Bertha-von-Suttner-Platz
  • Breite Straße
  • Bonner Talweg
  • Bonngasse
  • Brüdergasse
  • Dreieck
  • Friedensplatz
  • Friedrichstraße
  • Gangolfstraße
  • In der Sürst
  • Kasernenstraße
  • Markt
  • Maxstraße
  • Maximilianstraße
  • Mülheimer Platz
  • Münsterplatz
  • Münsterstraße
  • Poststraße
  • Remigiusplatz
  • Sternstraße
  • Sterntorbrücke
  • Stockenstraße
  • Vivatsgasse
  • Wenzelgasse

Maskenpflicht im Stadtbezirk Bad Godesberg

  • Alte Bahnhofstraße
  • Am Fronhof
  • Am Michaelshof
  • Bürgerstraße
  • Koblenzer Straße
  • Moltkeplatz
  • Oststraße
  • Pfarrer-Minartz-Straße
  • Schultheißgasse
  • Theaterplatz

Maskenpflicht im Stadtbezirk Beuel

  • Friedrich-Breuer-Straße
  • Hermannstraße
  • Hans-Böckler-Straße
  • Konrad-Adenauer-Platz
  • Obere Wilhelm-Straße
  • Rathausstraße

Maskenpflicht im Stadtbezirk Hardtberg

  • Am Schickshof
  • Im Burgacker
  • Rochusplatz
  • Rochusstraße

Bonn bei 50er-Corona-Wert: Zusatzfahrten im Schülerverkehr bleiben

Um den ÖPNV in dieser Krisenzeit weiter zu entzerren, bleibt es bei sogenannte Verstärkerfahrten. Die 23 zusätzlichen Busfahrten, die seit Mitte August bzw. Anfang September zur Entzerrung des Schülerverkehrs während der Corona-Pandemie eingesetzt werden, werden bis zu den Weihnachtsferien 2020 angeboten.

Darüber hat die Stadtverwaltung die 27 weiterführenden Schulen, darunter alle Berufskollegs der Stadt Bonn, informiert, die durch diese Ergänzungsfahrten erreicht werden. An Schultagen gibt es morgens 16 zusätzliche Fahrten, am Nachmittag sieben zusätzliche Fahrten. Auf allen Verstärkerfahrten werden Busse eingesetzt – keine Fahrzeuge der Stadtwerke Bonn -, die per Schild oder digitaler Anzeige deutlich gekennzeichnet sind. Die Busse auf der Straßenbahnlinie 61 halten entweder direkt an der Straßenbahnhaltestelle oder, wenn sie nicht durch Busse angefahren werden kann, an den regulären Ersatzhaltestellen.

Bonn jetzt Risikogebiet:  Zusatzfahrten morgens und abends

Die Fahrten-Übersicht:

  • Morgens:
  • Linie 61: Bonn Hbf – Heinrich-Hertz-Europakolleg: Fahrten um 7.34 und 7.47 Uhr
  • 601: Bonn Hbf – Tannenbusch: Fahrt um 7.02 Uhr ab Hbf
  • 608: Bonn Hbf – Hardthöhe Südwache: Fahrt um 7.27 Uhr ab Hbf
  • 630: Uniklinikum Süd – Agnetendorfer Straße: Fahrt um 6.45 Uhr
  • 630: Fritz-Erler-Straße – Agnetendorfer Straße: Fahrt um 7 Uhr
  • 631: Robert-Schuman-Platz – Agnetendorfer Straße: Fahrt um 6.40 Uhr
  • 632: Beuel Bf – Uniklinikum Süd: Fahrt um 7.24 Uhr
  • Nettekoven – Josephinum: Fahrt um 7.14 Uhr
  • Im Rosenberg – Aloisiuskolleg: Fahrt um 7.14 Uhr
  • Kleinfeldstr. – Beuel Bahnhof: Fahrt um 6.58 Uhr
  • Duisdorf Bf – Ückesdorf Gymnasium: Fahrt um 7.21 Uhr
  • Pappelweg – Hochkreuz: Fahrt um 7.21 Uhr
  • Lengsdorf Kirche – Josephinum: Fahrt um 7.20 Uhr
  • Alfter Hertersplatz – Ückesdorf Gymnasium: Fahrt um 7.01 Uhr
  • Schneidemühler Straße – Ückesdorf Gymnasium: Fahrt um 7.08 Uhr
  • Nachmittags:
  • Linie 61: Kopenhagener Straße: Fahrten um 12.59 und 14.52 Uhr
  • 630: Uniklinikum Süd – Agnetendorfer Straße: Fahrt um 12.46 Uhr
  • Ückesdorf Gymnasium – Alfter Hertersplatz: Fahrt um 13.25 Uhr
  • Ückesdorf Gymnasium – Duisdorf Bf: Fahrten um 15.10 und 16 Uhr (montags bis donnerstags)
  • Am Neuen Lindenhof – Nettekoven: Fahrt um 13.30 Uhr

Die Stadt Bonn hat für das Zusatzangebot einen Förderantrag beim Land gestellt. Die Maßnahme wird vollständig vom Land gefördert.

Bonn jetzt Corona-Risikogebiet: Rote Linie am 8. Oktober überschritten

Die erste rote Linie war am 8. Oktober in Bonn überschritten worden. In den  7 Tagen davor waren in Bonn 119 Neuinfektionen registriert worden. Dies entspricht 36,06 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Mit dem von Bund und Ländern eingeführten Notfallmechanismus gegen steigende Infektionszahlen von 35 neuen Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt die Grenze für die Bundesstadt Bonn mit mehr als 330.000 Einwohnern bei 116 Fällen.