Bonn – Die aktuellen Corona-Zahlen werden immer erdrückender – klar, dass viele Veranstaltungen in den kommenden Wochen nicht stattfinden können. Keine Gemütlichkeit an kalten Tagen mit einem heißen Glühwein in der Hand auf dem Weihnachtsmarkt und auch keine gemeinsamen Martinsumzüge von Eltern und Pänz im November – für die Kleinen eine traurige Vorweihnachtszeit. 

Sankt Martin in Bonn: Laterne basteln und ins Fenster hängen

Doch jetzt gibt es eine Möglichkeit, wie Kinder mit ihren Eltern bei einem Spaziergang trotzdem viele bunte Laternen bestaunen können. Mit der Aktion „Laternen Fenster“ kann man sich doch noch über schöne, bunte und selbstgebastelte Laternen freuen.

Hierbei hängt man eine oder mehrere Laternen in ein Fenster, das zur Straße zeigt und bringt es mit Lichterketten oder LED-Teelichtern zum Leuchten. So können große und kleine Spaziergänge die tollen Laternen bestaunen.

Ausgedacht hat sich die Aktion Jennifer Brenzinger aus Sankt Leon-Rot in der Nähe von Heidelberg. Auf ihrer Homepage und auf Facebook trommelt sie fleißig für ihre Idee und viele unterstützen ihr Projekt. Natürlich auch in Bonn und der Region wie die Alt-Tannenbuscher oder eine Gruppe in Bad Honnef.

Sankt Martin in Bonn: Aktion vom 1. bis 11. November

„Da dieses Jahr in manchen Ortschaften der Martinszug leider ausfällt, ist dies vor allem für Kinder eine schöne Alternative, mit ihren gebastelten Laternen spazieren zu gehen und die leuchtenden Laternen in den Fenstern zu bewundern. Ganz im Sinne von Sankt Martin wollen wir mit Hilfe der Laternen Hoffnung schenken in dieser schwierigen Zeit“, so Brenzinger

Die Aktion startet am 1. November und endet am 11. November.

Die Ideengeberin freut sich, wenn ihre Aktion auf Facebook geteilt wird, so dass wirklich viele Kinder mit ihren Eltern in ganz Deutschland mitmachen. Gerne dürfen auch Bilder auf der Seite geteilt werden. Dass ihre Aktion gut ankommt, verrät Brenzinger im kurzen Gespräch mit dem EXPRESS. Mehrere Redaktionen hätten sich schon bei ihr gemeldet. Ob aus ihrer Region aber auch aus München oder Mecklenburg-Vorpommern.

Sankt Martin: Ideengeberin bekommt viel Post

„Es schreiben mir Ortsvorsteher, Bürgermeister, Vereinsvorstände, etc. Sie fragen, wer ich denn bin und wer dahinter steht? Einfach nur eine Mama, die wollte, dass ihre Kinder Freude an Laternen haben und das Gemeinschaftsgefühl spüren können. Corona nimmt uns dieses Jahr so viel, vielleicht können die Laternen den Kindern ein bisschen was zurückgeben“, so die stolze Mutter von zwei Kindern.

Bonns Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken ist zwar unglücklich über die diesjährige Situation an Sankt Martin – findet die Laternenfenster-Aktion aber toll.

„Es ist sehr traurig, dass die Züge zu Sankt Martin sowie mögliche Alternativen wegen Corona ausfallen müssen. Da aber Themen wie Nächstenliebe und gemeinsame Rücksichtnahme gerade in Zeiten wie diesen von großer Bedeutsamkeit sind, habe auch ich mir mit den leitenden Pfarrern bereits Gedanken gemacht, wie wir im Bonner Stadtgebiet Sankt Martin gedenken können, ohne zu eng zusammen zu kommen“, so Picken. Jetzt sucht er nach Möglichkeiten: Eine wäre zum Beispiel ein gemeinsames Lied bei geöffneten Fenstern.

„Darüber befinden wir uns gerade in der Abstimmung. Generell begrüßen wir alle Aktionen zu Sankt Martin, bei denen Familien, Männer, Frauen und Kinder unter Corona-Bedingungen feiern können. Die Initiative Laternen Fenster gehört selbstverständlich dazu."