Corona-Kontrollen in Bonn70 Anzeigen, Kulturverein und Imbisse dicht gemacht

Am Wochenende vorm Lockdown war in Bonn viel los.

Viele Bonner nutzten am Samstag, 31. Oktober, noch mal das gute Wetter vorm Lockdown, strömten in die Innenstadt, ließen sich in Cafés verwöhnen.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Ab Montag, 2. November 2020, wird es ernst: Es gilt der „Lockdown light“. Kneipen, Restaurants, Kinos und Sportstudios dicht, keine Kultur-Angebote mehr, strenge Regeln, sobald man die eigenen vier Wände verlässt.

Stadt und Polizei hatten scharfe Kontrollen am Wochenende vorm Lockdown angekündigt. Die Bilanz ist ernüchternd.

Corona-Kontrollen in Bonn: 70 Anzeigen erstattet

70 Anzeigen hat der Stadtordnungsdienst am Freitag und Samstag, 30. und 31. Oktober 2020, wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung geschrieben. Darüber hinaus wurden 75 Platzverweise unter anderem wegen Ruhestörung erteilt.

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In der Innenstadt war Freitag, 30. Oktober, und Samstag, 31. Oktober, gut was los. Die meisten shoppten und ließen sich in Cafés und Co. verwöhnen. Darunter leider auch Maskenmuffel. Die Anzeigen erhielten Personen, die nicht der Maskenpflicht nachkamen, oder Gruppen mit mehr als fünf Personen.

Corona-Kontrollen in Bonn: Kulturverein geschlossen

Am Freitagabend, 30. November schlossen und versiegelten die Ordnungskräfte die Räume eines Kulturvereins in der Bonner Altstadt. Hier war es zu massiven Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung gekommen. Sowohl die Gäste als auch den Betreiber erwarten entsprechende Anzeigen.

Am frühen Samstagmorgen wurde ein Imbiss in der Bonner City geschlossen. Er hatte trotz Sperrstunde geöffnet, Anzeige folgt. Am Halloweenabend wurde ein Dienstfahrzeug bei einem Einsatz in der Pariser Straße im Stadtteil Auerberg mit rohen Eiern beworfen. Die Eier-Werfer machten sich aus dem Staub. Am frühen Sonntagmorgen ignorierte ein Imbiss in der Beueler Innenstadt die Sperrstunde. Auch in diesem Fall wurde der Imbiss umgehend geschlossen, eine Anzeige folgt.

Corona-Kontrollen in Bonn: Einsatzkräfte wurden für scharfe Kontrollen aufgestockt

Am Freitag hatte die Stadt die verschärften Kontrollen angekündigt. Polizei und Ordnungsamt hatten ihre Einsatzkräfte aufgestockt, Einsatzschwerpunkte wurden gebildet. Welche, wurde natürlich nicht vorab verraten. Man wollte „bedarfsgerecht“ vorgehen.

Und was Halloween anging, riet Günter Dick, Chef des Bonner Ordnungsamtes, von „Hausbesuchen“ ab. Also von Schnörzen in der Nachbarschaft.

Corona-Kontrollen in Bonn: Bundeswehr hilft dem Gesundheitsamt

Wie dramatisch sich die Lage in Bonn entwickelt hat, zeigt, dass das Gesundheitsamt ab Montag von 20 Kräften der Bundeswehr unterstützt werden muss. „Die Lage ist angespannt in der Abarbeitung“, so Gesundheitsamtschefin Dr. Susanne Engels. Heißt: Bei der Nachverfolgung von Corona-Kontakten stößt die Stadt an ihre Grenzen.

Zum Glück gebe es in Sachen Intensivbetten bislang keine besonderen Rückmeldungen der Bonner Kliniken. Was Professor Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Bonn (UKB), dem EXPRESS am Freitag, 30. Oktober, bestätigt. „Wir betreuen zur Zeit 11 Patienten mit Covid-19-Infektion, davon 7 auf Intensivstation, 5 müssen beatmet werden.“ Das UKB habe 130 Intensivbetten und könne bei Bedarf auf 200 aufstocken, sodass im Moment kein Engpass gegeben sei. Holzgreve: „Insgesamt sind im Raum Bonn momentan genug Reservekapazitäten vorhanden.“

Corona-Kontrollen in Bonn: Geschäfte offen - aber mit Einschränkungen

Wer in der nächsten Woche shoppen möchte, muss sich auf Folgendes einstellen: Die Läden in Bonn sind zwar offen, müssen aber sicherstellen, dass zehn Quadratmeter pro Person zur Verfügung stehen. Um den Andrang in den Städten zu entzerren, darf an fünf Sonntagen geöffnet werden: am 29. November, 6., 13. und 20. Dezember sowie am 3. Januar von 13 bis 18 Uhr.

Durch die aktuelle Coronaverordnung kommt „das Sportvereinsleben zum Stillstand“, erklärt Stefan Günther, Chef des Sport- und Bäderamtes. Wer aber „allein, zu zweit oder mit Personen des eigenen Hausstands“ zum Beispiel joggen möchte, kann das im Freien tun. Oder auf städtischen Anlagen, die während des Lockdowns genutzt werden können.