Corona-Lockdown für Gastro und Co.Bonner IHK: Scharfe Kritik und große Sorge

Polizei und Ordnungsamt kontrollieren in Bonn.

Harte Zeiten mit Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt werden auf die Bonner Wirtschaft zukommen. Das Symbolfoto zeigt eine Streife in der Friedrichstraße.

von Marion Steeger (MS)

Bonn  – Auch wenn es ein „Corona-Lockdown light“ sein soll. Stefan Hagen, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg ist sicher: „Die heute beschlossenen Einschränkungen für die Wirtschaft treffen auch die Region empfindlich.“

Der Präsident spart in seiner Reaktion auf die von Bund und Ländern verhängten Einschränkungen nicht mit Kritik: „Der Lockdown light trifft unseres Erachtens mit der Kultur- und Kreativwirtschaft, der Veranstaltungsbranche oder der Gastronomie gerade die bereits stark betroffenen Bereiche, die in Hygiene- und Abstandsmaßnahmen investiert haben. Dort sind die Infektionszahlen gering – diese Branchen sind Teil der Lösung, nicht des Problems.“

Corona-Lockdown: IHK bietet Hilfe an Hotline

Doch es ist, wie es ist. Deshalb weist die IHK weist Unternehmen unter Bezug auf die zusätzlich in Kraft tretenden Corona-Maßnahmen auf ihre telefonische Hotline unter 0228/2284 228 hin. Stefan Hagen: „Die Maßnahmen, die das Infektionsgeschehen aufhalten und die zweite Welle brechen sollen, treffen Branchen und Unternehmen, die in extremer wirtschaftlicher Not sind. Deshalb ist jetzt eine schnelle und unbürokratische Hilfe über die bereits bestehenden Maßnahmen hinaus erforderlich.“

Alles zum Thema Corona

Die IHK Bonn/Rhein-Sieg spricht sich für eine „evidenzbasierte Strategie" aus. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille: „Die Teile des Wirtschaftslebens, die bisher keine nennenswerten Infektionen verursacht haben, sollten von einem Lockdown verschont bleiben. Es sollten nur jene Teile des Wirtschaftslebens von den politischen Maßnahmen tangiert werden, bei denen auf Basis der Evidenz erkennbar ist, dass von ihnen die Ausbreitung des Virus begünstigt wird. So können wir punktuell und zielgerichtet reagieren.“

Corona-Lockdown: Förderhilfen und Kredite

Hoteliers, Veranstalter, Gastronomen, Kulturschaffende, Geschäftsinhaber – die Liste der vom Corona-Lockdown extrem Betroffenen ist lang. „Wir stehen Unternehmen für Beratungen etwa zu Förderhilfen und Unterstützungsmaßnahmen, zu Liquiditätshilfen, Krediten oder Bürgschaften, zu Überbrückungshilfen, aber auch zum Kurzarbeitergeld zur Verfügung“, erklärt Regina Rosenstock von der Unternehmensförderung der IHK Bonn/Rhein-Sieg.