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Bonner zog vor 40 Jahren umJetzt Horror-Rechnung für Radio und TV in Ex-Wohnung

Herr Callsen Beitragsservice

Hans-Peter Callsen ist geschockt über die Rechnung vom Beitragsservice.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Bonn – Der Schock kam für Hans-Peter Callsen mit der Post. Als der Bonner am 8. Juni einen Brief des Beitragsservices von ARD und ZDF öffnete, traute er seinen Augen nicht.

„Offener Gesamtbetrag von 946,50 Euro“ stand in dem Festsetzungsbescheid der GEZ-Nachfolgeorganisation. Sie erhebt in Deutschland den Rundfunkbeitrag, mit der die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosender in Deutschland ihr Programm finanzieren. Pro Haushalt liegt dieser bei monatlich 17,50 Euro.

Fast 1000 Euro: Hammer-Rechnung für Bonner Designer

Die Summe, die der Beitragsservice fordert entspricht also fast vier Jahren offener Beiträge – dabei zahlt Callsen regelmäßig.

Besonders merkwürdig: Auf dem Schreiben ist eine Hamburger Adresse angeben. Hans-Peter Callsen versteht die Welt nicht mehr. Der Bonner Künstler meldete sich beim EXPRESS: „Ich bin im Jahre 1981 von Hamburg nach Bonn gezogen, lebe zufrieden im 40. Jahr hier in Bonn als unbescholtener Bürger! Jetzt kommt der Beitragsservice von ARD und ZDF und verlangt bald 1000 € für meine damalige Wohnung.“

Hammer-Rechnung für Bonner: EXPRESS fragt nach

Doch woher hat der Beitragsservice plötzlich die alte Adresse des Bonner Künstlers? Und wie kommt die Summe von 946,50 Euro zustande? Auf EXPRESS-Nachfrage untersuchte der Beitragsservice den merkwürdigen Fall des Bonners.

Und siehe da: Die alte Adresse in Hamburg tauchte bei einem Abgleich der Meldedaten im Jahr 2018 als Nebenwohnungsadresse auf. „Da für diese Adresse bis dahin kein Beitragskonto vorlag, bat der Beitragsservice Herrn Callsen mit Schreiben vom 8.8.2018 darum, seine Beitragspflicht zu klären. Sowohl auf dieses als auch auf das Erinnerungsschreiben hat Herr Callsen leider nicht reagiert“, erklärt ein Sprecher der Einrichtung.

Unbekannter Zweitwohnsitz: Bonner wird zur Kasse gebeten

Diese Schreiben will der EXPRESS-Leser jedoch nicht erhalten haben: „Ich hätte ja sofort geantwortet.“ Der Beitragsservice ging daraufhin jedenfalls davon aus, dass Callsen in beiden Wohnungen beitragspflichtig ist. 

Rückwirkend wurde zum 1. Januar 2016 ein Beitragskonto für die Hamburger Wohnung angemeldet für das vierteljährlich Rechnungen verschickt wurden. Auch die will Herr Callsen jedoch nie erhalten haben. Bis im Juni diesen Jahres der Festsetzungsbescheid über 946,50 Euro ins Haus in Bonn flattert.

1000 Euro-Rechnung: Beitragsservice macht Bonner Hoffnung

Was aus all den Briefen geworden ist, lässt sich im Nachhinein natürlich nicht mehr rekonstruieren. Aber es gibt Hoffnung für den Bonner: „Herr Callsen hat unter Umständen die Möglichkeit, sich von der Beitragspflicht für seine Nebenwohnung befreien zu lassen. Voraussetzung hierfür ist, dass er bereits für seine Wohnung in Bonn den Rundfunkbeitrag zahlt.“ 

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Dann könnte er auch um die 1000-Euro-Rechnung herumkommen. Der Künstler freut sich und sagt EXPRESS: „Tausend Dank für Ihre Intervention! Die Sache hat sich wohl doch nun gegen Null aufgelöst.“