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Bonner Millionenerbe wollte Geld vom OnkelKlatsche für Hagen-Sohn vor dem OLG

doris und winfried hagen

Doris und Winfried Hagen (damals 48, 50) werden seit mehr als 25 Jahren vermisst.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn/Köln – Am 13. Juli 1994 verschwand das Millionärsehepaar Doris und Winfried Hagen aus seiner Villa in Bonn-Heidebergen – spurlos. Die Leichen wurden nie gefunden, das Schicksal des Paares nie aufgeklärt – bis heute zählt der Fall zu den spektakulärsten in Deutschland.

Sohn Ben (53, Name geändert) erbte das Vermögen. Jetzt wollte er von seinem Onkel (80) weitere 107 000 Euro – und bekam vor dem Oberlandesgericht Köln eine Klatsche.

Überweisung erst an Schwester Doris, dann an den Neffen

Bei dem Onkel handelt es sich um den Bruder der vermissten Doris Hagen. Er hatte sich vor Jahrzehnten per notarieller Urkunde dazu verpflichtet, ab Mai 1992 seiner Schwester Doris beziehungsweise deren Erben jeden Monat 1000 DM zu zahlen. Zehn Jahre lang. Das Geld galt als Ausgleich für eine Immobilie, die er vorab geerbt hatte.

Als seine Schwester jedoch zwei Jahre später verschwand, will der 80-Jährige den Dauerauftrag zugunsten seines Neffen geändert und ihm das Geld bis 2002 überwiesen haben.

Plötzlich will der Hagen-Erbe das Geld nicht bekommen haben

Die Sache schien erledigt. Doch Ende Juni 2018 ließ Ben Hagen seinem Onkel per Gerichtsvollzieher die notarielle Urkunde zwecks Zwangsvollstreckung zustellen. Denn der Hagen-Erbe behauptete plötzlich, das Geld nie erhalten zu haben. Daher verlangte er auf einen Schlag 107 000 Euro.

Damit sein Vermögen nicht gepfändet wird, legte der Onkel sofort Gegenklage ein (hier mehr lesen). Am 1. Februar 2019 gab das Bonner Landgericht der Klage des alten Herrn statt. Der Richter erklärte die Zwangsvollstreckung für unzulässig und stellte fest, dass keine Schuld mehr besteht. Ruhe hatte der Onkel damit aber nicht. Denn sein Neffe legte beim Oberlandesgericht (OLG) Berufung ein.

OLG Köln wies jetzt auch die Berufung zurück

Diese wurde nun als unbegründet zurückgewiesen und eine Revision nicht zugelassen. „Der Anspruch auf Zahlung ist verjährt“, erklärt OLG-Sprecher Ingo Werner. Es käme daher gar nicht darauf an, ob gezahlt wurde oder nicht. Warum der Sohn von Doris Hagen die Ansprüche erst so spät gestellt hat, sei laut Werner unklar.

Doris und Winfried Hagen wurden wahrscheinlich ermordet

Nach dem Verschwinden seiner Eltern (Winfried Hagen hatte ihn adoptiert) war Ben in das Visier der Fahnder geraten, die Ermittlungen gegen ihn wurden allerdings eingestellt. Doris und Winfried Hagen wollten damals auf ihre Yacht nach Holland, kamen dort aber nie an. Die Ermittler gehen davon aus, dass beide ermordet wurden.