Bonner Millionärspaar verschwand spurlosWichtiges Beweisstück in Mordfall aufgetaucht

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Winfried Hagen war zum Zeitpunkt seines Verschwindens 50 Jahre alt.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Kommt wieder Bewegung in den Mordfall Hagen? 1994 verschwand das Millionärsehepaar – und ein Teppich aus seinem Badezimmer… Jetzt meldete sich ein ehemaliger Privatdetektiv beim EXPRESS und behauptet: Ich habe den Teppich zum Kauf angeboten bekommen!

Nur Teppich fehlte

Winfried und Doris Hagen (damals 50 und 48) waren reich. Umso seltsamer war, dass damals keine Wertsachen aus ihrer Villa in Bonn-Heidebergen gestohlen wurden. Nur der Teppich im Bad fehlte.

Wurde darin eine Leiche eingewickelt und weggebracht? Gut möglich. Denn dass die Hagens noch leben, davon geht längst keiner mehr aus.  

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Autos standen unberührt in Garage

Am 13. Juli 1994 wollte das Paar auf seine Yacht nach Holland fahren. Doch dort kamen beide nie an, sondern sind seit diesem Tag wie vom Erdboden verschluckt. Wie auch Familienhund „Toby“. Später fand die Polizei in der Villa gepackte Reiseutensilien und die Autos der Hagens, unberührt in der Garage.

„Alte Quellen“ angezapft

„Mich hat der Fall nie losgelassen“, sagt Ex-Privatdetektiv Helmut P. (69). Obwohl er inzwischen Rentner ist, treibt ihn weiter der Wunsch, das Rätsel um das Bonner Millionärspaar zu klären. Dazu zapft er regelmäßig „alte Quellen“ an.

Teppich angeboten

„Als ich kürzlich Kontakt zu Leuten in Russland aufnahm, die damals in den Fall involviert waren – da bot man mir einen Teppich zum Kauf an, der angeblich aus dem Haus der Hagens stammt“, erklärt er.

Beweismittel versilbert

Das mögliche Beweisstück wurde vermutlich all die Jahre aufgehoben, um es bei Gelegenheit zu versilbern. Der Teppich wurde über Mittelsmänner nach Leverkusen gebracht, wo ihn der Ex-Detektiv abholte. Über den Preis schweigt er.

Polizei soll ermitteln

„Eine Zeugin, die der Familie Hagen nahe stand, hat den Teppich wiedererkannt“, behauptet der 69-Jährige. „Ich werde ihn der Polizei überlassen, damit die ihre Ermittlungen durchführen können.“

Ermittlungen gegen Sohn eingestellt

Seit 1994 gehen die Fahnder vielen Hinweisen nach. So war der einzige Sohn des Paares ins Visier geraten, da er seine Eltern erst rund einen Monat später  vermisst gemeldet hatte. Doch die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Beteiligung an einem Tötungsdelikt wurden eingestellt – keine Leichen, keine Beweise. Elf Jahre nach dem Verschwinden wurden die Millionäre auf Antrag des Sohnes für tot erklärt. Er erbte alles.

Teppich eine heiße Spur?

Führt der Teppich die Fahnder jetzt auf eine heiße Spur? Die Genanalyse ist inzwischen so weit entwickelt, dass selbst alte Hautschuppen auf DNA untersucht werden können.