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Vonovia ließ Keller entrümpelnJetzt ermittelt sogar die Polizei in Sachen Diebstahl

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Karl-Udo Meuer (60) zeigt den nackten Keller, in dem bis vor Kurzem noch seine Sachen standen.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Der Schock sitzt noch immer tief bei Karl-Udo Meuer (60). Ein Keller, in dem er die uralte Hobelbank seines verstorbenen Vaters, Sammlerpuppen, Möbel und anderes aufbewahrt hatte, wurde im Mai entrümpelt – und zwar vom Vermieter, der Vonovia!

Jetzt hat der 60-Jährige Strafanzeige bei der Bonner Polizei erstattet. Vorwurf: besonders schwerer Fall des Diebstahls. „Uns liegt die Anzeige vor“, bestätigt Polizeisprecher Frank Piontek. Die Ermittlungen seien aufgenommen worden. 

Ehepaar nutzt den Keller seit mehr als 30 Jahren

Der 60-Jährige lebt mit seiner Frau seit 34 Jahren in dem Mehrfamilienhaus auf der Malgisostraße. Fast genauso lange nutzt das Ehepaar den abschließbaren Gemeinschaftskeller, um Sachen zu lagern. „Das haben wir mit den Nachbarn abgesprochen“, erklärt Karl-Udo Meuer.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Am 7. Mai bekam der JVA-Mitarbeiter  jedoch einen aufgeregten Anruf seiner Ehefrau: „Komm’ sofort nach Hause, die räumen unseren Keller aus!“ Männer in Overalls hatten im Auftrag des Wohnungsunternehmens Vonovia das Eigentum der Meuers rausgeschleppt und in einem Sprinter verstaut. Dafür gibt es  Zeugen. Der Keller sei sogar gekehrt worden, so der 60-Jährige. 

Angeblich wurde alles verbrannt

„Angeblich ist dann alles in einer Verbrennungsanlage gelandet“, erzählt Karl-Udo Meuer. Er habe daraufhin mehrfach vergeblich versucht, die Vonovia zu erreichen. Ebenso den Hausmeister. Meuer: „Der hat einfach aufgelegt“.

Der 60-Jährige ist über das  Vorgehen fassungslos. So seien die Mieter per Aushang erst aufgefordert worden, Altpapier und Kartons aus dem öffentlichen Kellerbereich zu entfernen. Wegen der Brandgefahr.

Hausmeister den Keller gezeigt

 Das habe er in dem von ihm allein genutzten Gemeinschaftskeller auch gemacht, so Karl-Udo Meuer. „Ich habe ihn dann dem Hausmeister  gezeigt und gefragt, ob das so okay ist. Er war damit einverstanden.“

Anfang April hingen neue Zettel. Diesmal sollten sämtliche Gegenstände aus den  Gemeinschaftskellern entfernt werden. Als auch eine Nachfrist verstrich, wurde die Entrümpelung angeordnet. Ohne Vorwarnung – darüber, so Karl-Udo Meuer, würde er sich am meisten ärgern. „Der Hausmeister wusste doch, dass das meine Sachen war“, behauptet er. „Aber der hat keinen Mucks gesagt. Ich hätte die Sachen doch sonst in einen anderen Raum gestellt.“

Auch Erinnerungsstück an Kölner Knast-Kirche futsch

Jetzt sind alle für immer futsch. Darunter eine Glaskugel von der alten Beleuchtung der Kölner Knast-Kirche und zwei Stühle, die Meuer vor Jahren Ex-WDR-Intendant Friedrich Nowottny abgekauft hat.

Der 60-Jährige schätzt den Gesamtwert  auf rund 18 400 Euro. Er und seine Frau haben  Anwalt Peter Blößer eingeschaltet. „Vonovia (Hier lesen: Wohnung unter Wasser – Vonovia reagiert mit Rausschmiss) hat nicht das Recht besessen, den Keller meiner Mandanten einfach zu entrümpeln, sondern hätte  den Rechtsweg beschreiten müssen“, erklärt der.

Das sagt die Vonovia

Das sieht das Wohnungsunternehmen anders. „Eine Beseitigung fand  leider trotz mehrfachen Aufforderungen nicht statt“, so Vonovia-Sprecherin Bettina Benner. „Bei einer Sicherheitsbegehung durch eine Sicherheitsfirma wurden eben diese Brandlasten festgestellt. Im Sinne der Sicherheit aller Mieter im Haus mussten wir tätig werden.“