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Bonner Kriminalfall bei „Aktenzeichen XY“Daniel Schreiner lag halbtot an der A565

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An dieser Stelle neben der Autobahn 565 wurde Daniel schwer verletzt gefunden.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn/Köln – Sein Fall bewegt das ganze Rheinland: Am 9. Januar 2011 wurde Daniel Schreiner (damals 23) bewusstlos und schwerst verletzt an der A565 gefunden, doch bis heute konnte sein Schicksal nicht geklärt werden. Daniel überlebte, ist aber ein Pflegefall. 

Am Mittwoch (18. März) wird über den Kriminalfall bei „Aktenzeichen XY“ (20.15 Uhr im ZDF) berichtet. Während der Sendung wird Polizeihauptkommissar Hartmut Schremmer unter der Telefonnummer 02 21/2 29 62 74 für Zeugen erreichbar sein. Nicht nur die Polizei will den mysteriösen Fall klären, auch Daniels Eltern möchten endlich wissen, was ihrem Sohn zugestoßen ist.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Klärung oder Lösung des Falls führen, haben die Eltern eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro bereitgestellt. 

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Daniel Schreiner lag bewusstlos neben der A565 in Bonn: Jetzt war sein Fall bei „Hallo Deutschland“

Am 6. November war der Fall bereits Thema bei der ZDF-Sendung „Hallo Deutschland“. An der Ausstrahlung hatte die Polizei großes Interesse. Sie ermittelt seit 2011 und geht davon aus, dass Daniel Schreiner Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. 

„Je mehr Leute wir erreichen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir neue Hinweise bekommen“, erklärte Polizeisprecher Christoph Schulte. Durch die Sendung seien tatsächlich Hinweise eingegangen, bislang allerdings nur wenige. Schulte: „Ob die uns weiterhelfen, müssen jetzt die Ermittlungen ergeben.“

„Hallo Deutschland“ ist ein News- und Boulevardmagazin, das emotionale Geschichten präsentiert. In dem Bericht kam auch Ermittler Hartmut Schremmer ausführlich zu Wort. Er erklärte, warum die Polizei zunächst von einem Unfall mit Fahrerflucht ausging. 

Bonner Kriminalfall: Falscher Alkoholwert brachte Ermittler zunächst auf falsche Spur

Bei Daniel war ein krasser Alkoholwert von 5 Promille festgestellt worden. Dieser erhärtete den Verdacht, dass er als Fußgänger unkontrolliert auf die Fahrbahn gelaufen war und es zu einer Kollision mit einem Fahrzeug kam. 

Kommissar Schremmer ließ das jedoch überprüfen, nachdem er Videoaufzeichnungen aus der Kölner Diskothek „Klapsmühle“, in der Daniel zuvor mit Freunden war, gesichtet hatte. Darauf ging der Student aus Hennef aufrecht und nichts wies daraufhin, dass er volltrunken war.

Prompt stellte sich die extrem hohe Promillezahl als fataler Rechenfehler heraus. Stattdessen hatte Daniel einen Alko-Wert von 1,96 Promille. Auch seine Verletzungen und die Beschädigung seiner Kleidung waren nicht unfalltypisch. Schremmer: „Wir mussten also in eine ganz neue Richtung denken."

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So war das Opfer am Unglückstag bekleidet.

Daniel Schreiner war zunächst in Kölner Diskothek „Klapsmühle“ – was passierte dann?

Fest steht mittlerweile: Der damals 23-Jährige hatte am 9. Januar 2011 um 2.36 Uhr die Diskothek „Klapsmühle“ auf den Kölner Ringen alleine verlassen. Nur 28 Minuten später wurde er mit schwersten Verletzungen auf einem Seitenstreifen des Autobahnkreuzes Bonn-Nord gefunden. 

Die Entfernung zwischen Disko und Auffindeort beträgt 30 Kilometer. Diese Strecke in der kurzen Zeit zurückzulegen, ist nur im Auto möglich. „Jemand muss ihn mitgenommen haben“, ist Ermittler Schremmer überzeugt. Möglicherweise ein Taxifahrer. Hatte Daniel mit ihm Streit wegen Geld? Denn der Student hatte nicht genügend Geld dabei, um die Fahrt bis nach Bonn bezahlen zu können.

Hartmut Schremmer ließ also mehr als 1000 Taxen, die in Köln gemeldet sind, überprüfen. Daraufhin meldete sich zwar eine Taxifahrerin, die ein Taxi auf dem Seitenstreifen der Autobahn gesehen haben will, doch ihre angebliche Beobachtung brachte die Ermittler nicht weiter. Auch der weibliche Fahrgast, den die Taxlerin gefahren haben will, meldete sich trotz mehrerer Zeugenaufrufe nicht bei der Polizei. 

Polizei und Daniels Eltern erhoffen sich durch die Ausstrahlung bei „Hallo Deutschland“ neue Hinweise

Daniels Eltern möchten die Ungewissheit über das Schicksal ihres Sohnes endlich loswerden und bieten für sachdienliche Hinweise 10.000 Euro (hier mehr lesen). Ihr Sohn war nach 66 Tagen aus dem Koma erwacht – doch an das, was passiert ist, kann er sich bis heute nicht erinnern.

Dennoch glaubt Kommissar Schremmer fest daran, dass sich der mysteriöse Fall noch aufklären lässt – jetzt hoffentlich mit Hilfe der Zuschauer von „Aktenzeichen XY“. (iri)

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