Bonner Blitzer-BilanzRaser bringen Stadt Millionen-Einnahmen – auch wegen Corona

Mobiler_Blitzer_Bonn

Ein mobiler „Blitzer“ der Stadt Bonn.

von Béla Csányi (bc)

Bonn  – In Bonn blitzt es ab sofort wieder häufiger. Seit Mittwoch hat die Stadt an der Ludwig-Erhard-Allee eine neue Geschwindigkeitsmessanlage installiert, die die Einhaltung der dortigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h kontrollieren soll.

Zwar kostet eine stationäre Anlage teils mehrere Zehntausend Euro, doch die Geräte spielen ihre Anschaffungskosten in aller Regel schnell wieder ein. EXPRESS wirft einen Blick auf die Blitzer-Einnahmen der Stadt und verrät, wo am meisten Kasse gemacht wird.

Millionen-Einnahmen mit Blitzern in Bonn

Der Blick auf die Gesamtzahlen zeigt schon einmal: Blitzer sind in der Bundesstadt ein Millionengeschäft. Im Jahr 2020 wurden bis Ende November 152.632 Fahrzeuge geblitzt. Dafür stehen vier mobile Autos, zwei Anhänger und inzwischen elf stationäre Anlagen zur Verfügung.

Alles zum Thema Corona

„Ausgehend von einem durchschnittlichen Verwarnungsgeld von 20 Euro ergibt dies Einnahmen in Höhe von ca. 3,05 Millionen Euro“, berichtet Andrea Schulte vom Presseamt der Stadt Bonn. Auch Corona spielte dabei offenbar eine Rolle.

Corona steigerte Zahlen der Blitzer-Fotos in Bonn

Weil die Straßen gerade in den Frühlingsmonaten teilweise wie leergefegt waren, gaben deutlich mehr Autofahrer Gas. Die Quote der zu schnell fahrenden Autos hatte sich beispielsweise auf der Elsa-Brandström-Straße zwischen Januar und März mehr als verdoppelt.

Waren zu Jahresbeginn noch 4,44 Prozent der Fahrer zu schnell unterwegs, lag ihr Anteil zwei Monate später bei 10,5 Prozent. Ähnlich „An der Josefshöhe“, wo die Raserquote sich von 4,7 Prozent auf 9,62 Prozent verdoppelte.

Bonner Blitzer in Hardtberg brachte über 300.000 Euro ein

Über das ganze Jahr gesehen entstanden die meisten Blitzerfotos an der stationären Anlage am Konrad-Adenauer-Damm. Weil dort bei Messungen im Sommer 2018 rund 70 Prozent der Fahrzeuge mehr als die erlaubten 50 km/h auf dem Tacho hatten, wurde im Januar 2020 ein stationäres Gerät installiert.

Mit 16.095 geblitzten Fahrzeugen bis Ende November wurden in Hardtberg hochgerechnet 321.900 Euro eingenommen, gute zehn Prozent der Gesamteinnahmen. Schon im ersten Jahr ist die Anschaffung ein dickes Plusgeschäft und ein Beitrag zur Verkehrsicherheit. Gut möglich, dass der neueste Blitzer schon bald eine ähnliche Bilanz aufweisen kann.