Unzählige HilferufeBonner Imker in Not: Wohin mit den vielen Hornissen?

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Klaus Maresch will zeigen, dass Hornissen ungefährlich und friedlich sind.

Bonn – Der diesjährige Sommer ist schwarz-gelb! Denn übermäßig viele Wespen und Hornissen sind in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis los. Zum Ärger der Menschen. Denn die können draußen beim Spaziergang nicht in Ruhe ihr Eis essen. Im Freibad muss man ganz genau gucken, wo man hintritt.

Hornissen-Angriff in Brühl

Am Sonntag erst wurden in Brühl nahe einer Liegewiese am Heider Bergsee rund 20 Personen von Hornissen gestochen.

Zwei von ihnen mussten zur Versorgung sogar ins Krankenhaus. Sie wurden, um allergische Reaktionen vorzubeugen, mit Infusionen sowie Fenistil und Cortison behandelt.

Doch viele trifft es dieses Jahr noch härter: Denn sie mussten feststellen, dass sie Wespen und Co. als vorübergehende Untermieter bei sich zu Hause haben. Bei Klaus Maresch (50) klingelt das Telefon deswegen ununterbrochen.

Über Hundert Hilferufe wegen Wespen-und Hornissennester

Als ehemaliger Imker der Bioland Imkerei „Honighäuschen“ und mit rund 40 Jahren Erfahrung wird er von Haus-und Gartenbesitzern gerufen, wenn sie die Nester entdeckt haben. Seit Juni sind bei ihm schon über 100 Hilferufe eingegangen.

Ein Ende ist nicht in Sicht. „Aktuell ertrinke ich in Hilferufen wegen umzusiedelnder Nester und weiß langsam nicht mehr, wohin mit den Kolonien“, sagt Maresch.

Mehr Nester wegen warmem Frühling

Anders als viele denken hat der knackig-kalte Winter den Insekten nämlich nicht geschadet. „Das tolle warme Frühjahr hat den Wespen und Hornissen ein großes Nahrungsangebot geboten und somit konnte jede Königin ein Nest gründen“, erklärt Maresch.

Diese Nester finden sich nun auf Gardinenstangen oder in Rollladenkästen wieder – und da wimmelt es dann nur so vor Tieren. Denn Hornissen-Kolonien kommen oft auf bis zu 600 Tiere pro Nest. Nester der Deutschen- und Gemeinen Wespe schaffen bis zu 10000.

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Hornissen-Nester im Rollladenkasten und auf der Gardinenstange: Für viele ein Albtraum!

„Viele Menschen haben Angst  und wollen das Nest umsiedeln. Vor allem dann,  wenn Allergiker oder Kinder im Haus sind. Andere überlegen sich nach dem ersten Schock aber, das Nest zu behalten.“

Hornissen eigentlich friedlich und ungefährlich

Denn Hornissen seien am ungefährlichsten von allen. „Der Stich ist zwar schmerzhaft, aber das Gift nicht lebensgefährlich. Eigentlich sind Hornissen friedlich. Und  sie jagen Wespen und Bremsen, ein Vorteil“, erklärt er.

Trotzdem hat Maresch mittlerweile Platzmangel und sucht Gartenbesitzer, die ein Hornissen-Nest bei sich aufnehmen  möchten.

„Wenn man den Nistkasten zum Beispiel auf dem Dach eines Gartenhäuschen aufstellt, gibt es keine Probleme, weil die Hornissen dann über die Köpfe hinwegfliegen.“

Immer mehr Insektenstiche müssen ärztlich behandelt werden. Woran liegt das? Sind Mücken heute gefährlicher als früher? Und wie kann ich erkennen, was mich gestochen hat? Unser Stich-Ratgeber gibt Antworten: