Bonn als digitale VorzeigestadtTelekom will 12.300 Haushalte an Glasfaser anschließen

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Mit Glasfaser-Ausbau will Telekom-Vorstandsvorsitzender Tim Höttges Bonn zu digitalen Vorzeigestadt machen. Auf dem Foto vom März 2018 zeigt er mehrfarbige Kunststoffrohre, in die später Lichtleiterkabel eingezogen werden sollen.

Bonn – 250 Kilometer kunterbunte Glasfaserkabel und Anschlüsse für mehrere Tausend Haushalte sollen Bonn in eine Vorreiter-Position bringen.  

Telekom-Chef Tim Höttges und Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan unterzeichneten diese Woche eine Absichtserklärung zum Ausbau von mehr als 12.300 Haushalten in der Nordstadt mit Glasfaseranschlüssen.

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OB Ashok Sridharan (l.) und Timotheus Höttges (r.) beim Pressetermin zur Unterzeichnung der Absichtserklärung im Stadthaus. Die Deutsche Telekom will in einem Teil Bonns das Telekommunikationsnetz auf ein hochmodernes und zukunftssicheres FTTH-Netz (Glasfaser bis ins Gebäude) aufrüsten.

„Wir wollen, dass Bonn deutschlandweit in puncto Infrastruktur eine digitale Vorzeigestadt ist. Deshalb starten wir jetzt am Sitz des Telekom-Konzerns mit dem Glasfaserausbau bis in die Wohnungen“, sagte Telekom-Chef Tim Höttges.  

Bonn als digitale Vorzeigestadt: Baubeginn im November

Die Ausstattung der Bundesstadt mit modernster Glasfasertechnologie  soll schon bald losgehen. Der Baubeginn ist für Anfang November geplant, die Inbetriebnahme zum Jahreswechsel 2021/2022.

Für Telekom-Chef Höttges ist Bonn nur der Anfang. Er hat große Pläne: „Mein Ziel für die gesamte Telekommunikationsindustrie ist: Bis 2030 hat jeder Haushalt in Deutschland einen direkten Glasfaser-Anschluss. Das erfordert zweistellige Milliarden-Investitionen für Deutschland. Ein Teil von uns. Ein Teil von den Wettbewerbern.“

Bonner Telekom als „Ackergaul der Digitalisierung“

Höttges bezeichnete die Telekom bei der Pressekonferenz im Stadthaus als „Ackergaul der Digitalisierung“. Das größte Telekommunikationsunternehmen Europas habe im vergangenen Jahr rund 5,5 Milliarden Euro in Deutschland investiert.

Die zweite große Zukunftstechnologie, auf die die Telekom setzt, ist neben Glasfaser 5G. Das neue Mobilfunknetz ist schneller als seine Vorgänger und politisch umstritten. 

Bonn war eine der fünf auserwählten Städte für den 5G-Ausbau im letzten Jahr. Ab Ende August können in der Bundesstadt schon 75 Prozent der Bevölkerung 5G nutzen.

Digitale Infrastruktur in Corona-Krise wichtig

OB Ashok Sridharan freut sich über den angekündigten Glasfaserausbau: „Gerade die Corona Krise macht deutlich, wie wichtig Digitalisierung und digitale Infrastruktur für die Aufrechterhaltung von Leben und Lernen sind."

Der Plan der Telekom sei außerdem ein Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Bonn, sagte Sridharan.

Höttges appelliert an Bonner Politik

Höttges appellierte an die Bonner Politik, die Vorreiter-Rolle zu nutzen, und für die Technologie zu werben: „Die Lokalpolitik hat jetzt die große Chance, eine digitale Zukunftsvision für Bonn zu formulieren.“ (lmc)