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Beueler ObermöhnCorona-Karneval: Über Männer herziehen, geht auch im kleinen Kreis

Ina Harder

Ina Harder ist ein Allround-Talent. Die Beueler Gastronomin stand auch schon im Contra-Kreis-Theater auf der Bühne. In „Fott es fott – die Bonn-Revue“ gab sie die pfiffige und schlagfertige Wirtin „Erika“.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn  – Noch zwölf Wochen, dann beginnt die Karnevalssession. Doch mit großen Sitzungen, Kneipenkarneval, Schunkeln und Bützen sieht es in Coronazeiten schlecht aus. 

Kein Wunder, dass es an der Theke von Ina Harders Gaststätte „Zur Rheinbrücke“ in Bonn-Beuel kaum ein anderes Thema gibt. In Beuel steht die Wiege der Weiberfastnacht, hier entstand 1824 das erste Beueler Damenkomitee – aus einer Frauenbewegung: Die Beueler Wäscherinnen und Bleicherinnen wehrten sich gegen die Dominanz der Männer und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen. In den Folgejahren schlossen sich immer mehr verheiratete Frauen (sogenannte Möhne) den Wäscherinnen an. 

Beueler Obermöhn: In Inas Kneipe wird über Corona-Karneval kontrovers diskutiert

„In unserer Kneipe wird das Thema genauso kontrovers diskutiert, wie anderswo“, erzählt Ina Harder (51), die das Amt der Beueler Obermöhn inne hat. „Für einige Gäste ist Karneval nicht das Wichtigste auf der Welt, was es ja auch nicht ist.“ Aber für eingefleischte Karnevalisten sähe das schon anders aus. 

Alles zum Thema Corona

„Für den Kneipenkarneval haben wir noch keine Idee. Aber wenn Hochzeiten mit bis zu 150 Gästen stattfinden dürfen, kann man überlegen, ob man nicht in geschlossenem Rahmen kleinere Karnevalspartys organisieren kann“, so Ina Harder. 

Beueler Obermöhn: Damensitzung mit geringerer Bestuhlung möglich

Auch die Damensitzung im Pfarrheim sei unter derzeitigen Bedingungen möglich, meint die Obermöhn. „Da bringen wir das Programm selbst auf die Bühne“, erklärt sie. Also keine teuren Bands oder Redner. Ina: „Man könnte die Bestuhlung von 120 auf 50 reduzieren – das wäre machbar.“

Zumal an der Damensitzung hauptsächlich Frauen über 40 teilnähmen, die in Coronazeiten nicht viele Gelegenheiten hätten, sich auswärts zu amüsieren. „Es darf daher nicht alles sterben“, appelliert Ina Harder.  

Beueler Obermöhn: „Es gibt ja nichts Schöneres, als über die Männer herzuziehen“

Nicht so groß und nicht so kommerziell – das wäre ein „Zurück zur Tradition“, meint die Obermöhn. „So wie es früher war. Damals sind die Hausfrauen ins Damenkomitee, um eine Auszeit zu haben und sich mit anderen Frauen auszutauschen“, erklärt sie. „Es gibt ja nichts Schöneres, als über die Männer herzuziehen.“

Die Proklamation von Wäscherprinzessin Lena I. (Obliers) im Brückenforum sei schon durchgeplant, erzählt Ina Harder. Diesmal mit nur 500 Gästen. Ina: „Es wird unter anderem keinen Thekenbereich geben, aber einen besonderen Auslass, damit sich die Leute nicht über die Füße laufen.“

Beueler Obermöhn: Jecke Veranstaltungen auch auf Schulhöfen und Außenbereichen

Auch in anderen Bereichen gibt es Ideen, wie die jecke Zeit trotz Corona gewuppt werden kann. So könne man auf Schulhöfen den Kindern was über Karneval erzählen, schlägt Ina vor. „Auch Seniorenheime haben oft schöne Außenbereiche, wo man den Bewohnern die Wäscherprinzessin vorstellen könnte.“

Schwieriger wird es, die große Mädchensitzung Anfang 2021 abzuspecken. Traditionell feiern dabei im ausverkauften Brückenforum 1200 Frauen mit Top-Bands wie die „Höhner“, „Bläck Fööss“, „Brings“ und Co. Ina Harder moderiert und trägt dabei jedes Jahr ein aufwendiges, verrücktes Kostüm.

„Die Kosten des Programms sind genau auf die Zuschauerzahl ausgelegt. Da geht es um richtig Geld“, erklärt sie. Die Mädchensitzung müsse daher vielleicht um ein Jahr verschoben werden. (iri)