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Ausgangssperre?OB kündigt weitere Maßnahmen an – Bonner mit krassen Beobachtungen

Bonn_Rheinufer

Am Bonner Rheinufer treffen sich Jugendliche, rauchen zusammen Shisha-Pfeifen – trotz Corona-Alarm.

Bonn  – Kommt jetzt die Ausgangssperre? Samstagabend hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan auf Facebook angekündigt, dass er weitere Maßnahmen in die Wege leiten wird.

„Zuhause bleiben wegen des Coronavirus funktioniert noch nicht überall“, schreibt er. Inzwischen ist die Zahl der Infizierten in der Bundesstadt auf 132 (Stand Sonntag, 8 Uhr) angestiegen. 

Ausgangssperre in Bonn? Das sagen die Bonner zu Sridharans Ankündigung

Viele Bonner kommentieren Sridharans Ankündigung. „Mit Sicherheit die richtige Entscheidung“, schreibt Sabrina Heuter. Am Bonner Hauptbahnhof und am Friedensplatz hätten sich wieder einige Gruppen/Grüppchen versammelt. Claudia Hardy berichtet, dass in der Nacht zu Samstag am Bonner Rheinufer wieder Party angesagt war. Am nächsten Morgen hätte dort massenweise Müll – Vodka-Flaschen, Plastikbecher, zerbrochenes Glas – gelegen.

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Auch Fabian Felder findet es richtig: „Heute Abend vor dem Edeka in Röttgen kam mir eine siebenköpfige Gruppe junger Teenagerinnen auf Rädern entgegen. Ghettoblaster aufgesattelt, hysterisch kichernd: »Lass mal Corona extra bei Edeka holen.« Das muss ein Ende haben.“

Angelika Merzbach schildert: „Im Wasserland in Kessenich waren heute Nachmittag etliche Grüppchen zugange. Es müssen wohl drastische Maßnahmen her.“ Vivian Nullvierzehn beobachtete am Samstag in Beuel viele Jugendliche, die laute Musik hörten: „Gott sei Dank kam die Polizei... Die Ausgangssperre muss nun dringend her, anders verstehen sie es leider nicht!“

Ausgangssperre in Bonn? Vor wenigen Tagen setzte Bonns OB noch auf die Vernunft

Mütter, die weiterhin mit ihren Kindern auf Spielplätze gehen. Jugendliche, die sich am Rheinufer zur Shisha-Party treffen oder in der Rheinaue zusammen „chillen“. Erst vor wenigen Tagen hatte EXPRESS Oberbürgermeister Sridharan gefragt: Braucht Bonn nicht jetzt schon ein Verbot für Treffen im Freien, noch bevor das Land NRW eine Ausgangssperre verhängt? Sridharan hoffte da noch auf die Vernunft....

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan zum EXPRESS: „Wir setzen alles daran, damit die Bevölkerung sich vernünftig verhält und Gruppen vermeidet. Von Alleingängen hinsichtlich der Gruppengröße möchte ich im Augenblick noch absehen. Das hätte bei derart einschneidenden Maßnahme eine große Tragweite. Ich halte eine einheitliche Regelung für sinnvoller.“ 

Corona-Alarm: Stadt Bonn kontrolliert Verbote und Schließungen

Mit allen verfügbaren Kräften kontrollierte der Stadtordnungsdienst am Donnerstag. Bei den Kontrollen der Stadt stellte sich heraus, dass die Gastronomen noch häufig das Öffnungs- bzw. Bewirtungsverbot missachten, Spielplätze und Sportanlagen unerlaubt genutzt werden, der Einzelhandel noch nicht umfassend die Läden geschlossen hat, und dass sich trotz Verbot Gruppen mit mehr als zehn Personen im öffentlichen Raum treffen.

Auch Sridharan machte sich am Donnerstagnachmittag ein eigenes Bild: „Die Hinweise auf Einschränkungen sind leider noch nicht bei allen angekommen. Deshalb bitte ich noch einmal dringlich: Halten Sie sich an die Spielregeln! Nur so können wir die Ausbreitung des Virus eindämmen.“

Corona-Alarm: Auch Strafanzeigen in Bonn möglich

Wie von ihm angekündigt, setzt der Stadtordnungsdienst bei den Kontrollen und festgestellten Verstößen darauf, über die neuen Regelungen und Maßnahmen aufzuklären, und er appelliert an die Vernunft und Einsichtigkeit der Bürgerinnen und Bürger. Auf die Strafbarkeit des Fehlverhaltens und die strafrechtlichen Konsequenzen wird hingewiesen. Nur wenn jemand uneinsichtig ist, sich weigert, die Regeln einzuhalten, oder Platzverweise missachtet, werden Strafanzeigen geschrieben.

Corona-Alarm: Viele Bonner legten sich quer

Im Einsatz waren am Donnerstag, 19. März 2020, 25 Mitarbeitende im Streifendienst, zwölf Mitarbeitende der Wache GABI, vier bis acht Mitarbeitende des Verkehrsaußendienstes, und die Leitstelle des Stadtordnungsdienstes war mit zehn Beschäftigten stärker besetzt. Bis Donnerstagabend, 21 Uhr, dokumentierte der Stadtordnungsdienst insgesamt 113 Einsätze. 

  • Es gingen 51 Hinweise auf geöffnete Gaststätten/Restaurants ein.
  • In 40 dieser Fälle belehrte der Stadtordnungsdienst die Pächter/Betreiber und ließ die Lokale schließen.
  • Darüber hinaus wurden 23 sonstige geöffnete Geschäfte gemeldet, in zehn Fällen wurde das Schließen veranlasst.
  • In 39 Fällen hatten sich Personengruppen auf Spielplätzen, Sportplätzen sowie auf Grünflächen und in Parks getroffen, 18-mal schritt der Stadtordnungsdienst ein und löste die Treffen auf.

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Der Stadtordnungsdienst wird die Kontrollen in den kommenden Tagen fortsetzen und sich eng mit der Polizei abstimmen. Aktuell  arbeitet die Stadt daran, denOrdnungsdienst  personell zu verstärken. Die Stadtverwaltung wird an allen Spiel- und Bolzplätzen sowie Sportstätten und Schulhöfen Hinweisschilder zum Nutzungsverbot anbringen.