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Auf Bonner Polizisten zugerastAntek F. (24) steht wegen versuchten Mordes vor Gericht

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An der Ecke Thomas-Mann-Straße/Rabinstraße begann im November 2019 das Drama. Jetzt wurde der Bonner wegen Mordes angeklagt. Das Foto entstand im Mai 2020 im Rahmen der Bauarbeiten zum „Urban Soul“- Komplex.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Seit Montag (24. August) muss sich ein Bonner wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Antek F. (24, Name geändert) soll im November letzten Jahres auf einen Polizisten zugerast sein – und dessen Tod in Kauf genommen haben, ist sich die Staatsanwaltschaft sicher. 

Der Angeklagte war nach der Tat geflüchtet und hatte sich vier Monate später selbst gestellt. Der Prozess gegen ihn findet vor dem Bonner Schwurgericht statt. 

Auf Bonner Polizisten zugerast: F. war im Audi mit geklauten Kennzeichen unterwegs

Am Morgen des 8. November 2019 erst hatte Antek F. (Name verändert) den gebrauchten Kombi für 400 Euro gekauft:. Wenige Stunden später stand der 24-Jährige mit dem dunkelblauen Audi vor der roten Ampel an der Thomas-Mann-Straße, als er eine City-Streife  der Wache Gabi – zwei Polizeibeamte, zwei Ordnungsamtsmitarbeiter – am Wegesrand entdeckte. Die Ordnungshüter machten Antek F. sofort nervös. Denn dem Kombi hatte er – um ihn nicht zulassen zu müssen – gestohlene Nummernschilder verpasst.  Zudem besaß er gar keinen Führerschein.

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Also spielte der 24-Jährige nervös mit dem Gaspedal und fiel auf, nicht zuletzt auch wegen der unterschiedlich großen Felgen. Als die Ampel schließlich auf Grün wechselte und er rechts in die Rabinstraße einbiegen wollte, trat ein Polizist auf die Fahrbahn und gab ihm ein Zeichen, rechts in eine Haltebucht zu fahren: Antek F. jedoch sah rot, setzte auf Flucht, gab Gas in Richtung des Beamten.

Bonner rastet komplett aus: Anklage wegen Mordversuch

Mit gravierenden Konsequenzen: Denn die Bonner Staatsanwaltschaft hat den  24-jährigen Autofahrer jetzt wegen versuchten Mordes angeklagt, wie Gerichtssprecher Tobias Gülich mitteilte. Der Angeklagte habe, um eine andere Straftat zu verdecken, in Kauf genommen, einen Menschen zu töten. Ein klassisches Mordmerkmal. Aus Angst kontrolliert zu werden und bei kleinen Straftaten erwischt zu werden (Urkundenfälschung, Verstoß gegen die Pflichtversicherungs-Gesetz sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis) hat er das Schlimmste gemacht, was im Verbrechens-Katalog steht: Das Leben eines Menschen anzugreifen.

Bonner rastet komplett aus und flüchtet

Laut Anklage hat Antek F. sofort Gas gegeben und war auf den Polizisten mit Karacho zugefahren.  Als dieser geistesgegenwärtig auf die Gegenfahrbahn auswich, soll der Angeklagte sein Auto noch nach links gezogen und weiterhin gezielt den Beamten gesteuert haben. In allerletzter Sekunde gelang es dem 29-Jährigen, dem Angriff zu entgehen: Er rettete sich an einen Bauzaun  und wurde nur knapp verfehlt. Bei der Kollision mit dem Zaun verletzte sich der 29-Jährige nur leicht das Knie. Der Angeklagte hingegen jagte davon.

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Nach der Flucht hat Antek F. das Auto – wenige hundert Meter weiter – unverschlossen in der Eifelstraße abgestellt und war monatelang untergetaucht. Die Fahndung blieb erfolglos, obwohl der vielfach vorbestrafte Angeklagte, der als Jugendlicher bei der Polizei als Intensivtäter geführt wurde, durch eine DNA-Spur identifiziert werden konnte.

Bonner rastet komplett aus: Nach vier Monaten auf Wache gestellt

Auch eine Lichtbild-Fahndung im Januar brachte zunächst keinen Erfolg. Bis Antek F. sich im März  selbst gestellt hat. Mit seinem Anwalt erschien er auf der Polizeiwache in Ramersdorf.

Der Prozess soll noch im Sommer vor dem Bonner Schwurgericht starten.  (ucs)