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„RAF“-TerrorVor 25 Jahren: So knapp entkam Staatssekretär Neusel dem Tod

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Ermittler untersuchen den völlig zerstörten Wagen von Staatssekretär Hans Neusel (kl. Foto).

Bonn – Mehr als 25 Jahre ist es her, dass die Terror-Gruppe „Rote Armee Fraktion“ („RAF“) in Auerberg einen Anschlag auf den damaligen Staatssekretär Hans Neusel verübte.

Wie durch ein Wunder wurde der damals 62-Jährige nur leicht verletzt. Der Bonner TV-Sender „Phoenix“ widmet der „RAF“ und dem Fall Neusel nun eine Dokumentation.

„Ziemlich genau hier muss es gewesen sein.“ Augenzeugin Gisela Meckmann zeigt auf eine Stelle an der Nordbrücke. Auf dieser Höhe, direkt an der Autobahnabfahrt Bonn-Auerberg, platzierten die Täter am 25. Juli 1990 den Sprengsatz, der Hans Neusel töten sollte.

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Zum Glück für Neusel an der rechten Leitplanke, also auf der Beifahrerseite. Denn was die Terroristen nicht wussten: Neusels Chauffeur befand sich zu diesem Zeitpunkt in Urlaub, der Staatssekretär fuhr den Dienst-BMW an besagtem Freitagmorgen selbst.

Gisela Meckmann war wie der Spitzenbeamte zum Tatzeitpunkt auf der A565 unterwegs. „Ich passierte gerade die Ausfahrt, da knallte es. Ich guckte die Brücke herunter und sah einen schlingernden BMW.

Zuerst dachte ich, ein Reifen sei geplatzt.“ Dass es sich um ein Attentat handelte, erfuhr die Endenicherin erst Tage später.

„Der Anschlag war Spiegelbild einer ereignisreichen, aber auch spannenden Zeit“, erinnert sich Guido Knopp. Der Moderator dreht gemeinsam mit dem Bonner TV-Sender Phoenix eine Dokumentation über die „RAF“. Schwerpunkt unter anderem: das Neusel-Attentat.

„Aktionen wie diese waren sinnstiftend für die 'RAF'“, sagt er. Axel Savelsberg erlebte den Mordanschlag ebenfalls aus nächster Nähe – der heute 54-Jährige fuhr in Begleitung seiner Mutter direkt hinter Neusel die Abfahrt Auerberg herunter, als die Bombe hochging.

„Plötzlich ging unser alter VW ab wie Schmidts Katze. Ich guckte in den Rückspiegel und sah eine riesengroße Rauchschwade.“

Als Neusels Wagen am linken Fahrbahnrand zum Stehen kam, eilte der damalige Neu-Bonner sofort herüber. „Er blutete im Gesicht, schien aber hart im Nehmen zu sein.“

Savelsberg und seine Mutter wurden zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht, der Wagen zwecks Spurensicherung vorübergehend beschlagnahmt. „Erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden, in welcher Gefahr ich mich befunden habe.“

Die Täter sind übrigens bis heute nicht gefasst – auch dank des Schweigekodex der „RAF“-Mitglieder.