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„Papa mach ganz“Hans-Joachim ist der Bonner Spielzeug-Doktor

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Ein wahrer Kindertraum! Hans-Joachim Simon in seinem Arbeitsraum, umgeben von unzähligen Spielsachen und Einzelteilen.

von Stefanie Monien (smo)

Bonn – Mit seiner – damals aus der Not geborenen – Geschäftsidee „Papa mach ganz!“ ist der Bonner Hans-Joachim Simon Vorreiter eines grünen Trends. Seit acht Jahren setzt der Familienvater auf Nachhaltigkeit und Sparsamkeit: Er repariert nicht nur kaputtes Kinderspielzeug, sondern stellt im Internet verständliche und clevere Anleitungen für „Selbst-Reparierer“ zur Verfügung. Mit wachsendem Erfolg.

„Papa mach ganz“: Bonner Familienvater ist Tüftler aus Leidenschaft

Denn mit kniffliger Technik kennt sich der 61-Jährige sich aus. „Ich habe Radio- und Fernsehtechniker gelernt, in Bonn Informatik studiert. Mit 53 Jahren kam der Einschnitt, die Telekom hat Stellen gestrichen – auch meine“, sagt Simon. „Mein Vorsatz 'Dann suche ich mir halt einen anderen Job' war nicht umsetzbar. Mit über 50 ist es schwierig, etwas Neues zu bekommen. Da unsere drei Kinder – alles Mädchen – zu dieser Zeit noch klein waren, bin ich eben Hausmann geworden“, erzählt der Duisdorfer.

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Alles zum Thema Internet

Wann immer ein Spielzeug kaputt ging, kamen seine Kinder zu ihm und sagten „Papa, mach‘ ganz“. Simons erstes „Papa-Reparaturprojekt“ war eine Lego-Eisenbahn. „Meine Mädchen hatten zwar auch ein Lego-Prinzessinnenschloss, aber weil ich sie früh an Technik gewöhnen wollte, habe ich auf dem Flohmarkt die Eisenbahn gekauft und neben das Schloss gestellt. Siehe da: Plötzlich fuhren die Prinzessinnen mit der Bahn.“

Als das gute Stück kaputt ging, reparierte es Papa Hans-Joachim – die Idee zu „Papa mach ganz“ begann langsam zu reifen. „Ich habe dann eine Kleinanzeige im Internet geschaltet und Reparaturen angeboten. Das kam auch gut an“, sagt Simon, der mittlerweile bis zu 400 Anfragen im Jahr hat. Tendenz steigend. „Die Leute haben mehr Spaß am Reparieren – und sparen obendrein noch Geld“, hat er festgestellt.

„Papa mach ganz“: Das sind die Tücken bei der Spielzeugreparatur

Im Grunde sei das Reparieren von kaputtem Spielzeug kein Hexenwerk, so der begeisterte Tüftler: „Gerade ältere Spielsachen sind technisch einfach. Die größten Probleme sind das Öffnen des Gehäuses und das Finden von Ersatzteilen.“

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Bei großen Marken wie Lego, Playmobil, Haba und Brio kann man zwar welche bestellen. Bei älteren Spielsachen sei es aber oft Glückssache, das benötigte Teil zu bekommen. Doch dann behilft sich der „Daniel Düsentrieb der Spielsachen“ mit ausgeklügelten Eigenkreationen – bebaut eine Holzeisenbahn schon mal mit Lego-Elementen.

Im Gegensatz zu den meisten seiner Kunden hat er auch für (fast) jedes Problem das passende Werkzeug. „In Brio-Holzeisenbahnen zum Beispiel sind Innendreikantschrauben verbaut. Den passenden Schraubendreher hat nicht jeder mal eben im Werkzeugkasten“, so Simon. Bei elektrischem Spielzeug hängen die meisten Beschädigungen mit ausgelaufenen Batterien zusammen, dazu kommen Verschleiß und Dreck.

Bonner Spielzeug-Doktor sammelt selbst Lego

Wichtig ist Hans-Joachim Simon, dass er Spielzeug zum Spielen repariert – und keine Sammlerstücke für die Vitrine: „Mehr Menschen als früher kramen auf dem Speicher ihr altes Kinderspielzeug wieder hervor, wollen es instand setzen und dann an Kinder oder Enkel weitergeben. Die älteste Lego-Duplo-Lok ist 27 Jahre alt. Bei guter Wartung und Pflege hält sie auch noch locker weitere 20 Jahre durch. Und sie ist so robust gebaut worden, dass selbst ich mich mit meinem Gewicht draufstellen kann“, sagt Simon, der selber einiges an Lego-Spielzeug besitzt – „trotz meines Alters!“