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Ex-NHL-StarEhrhoff nach Karriereende: „Bin nicht der Typ, der abdriftet“

Ehrhoff

Ex-Eishockey-Star Christian Ehrhoff mit seiner Frau Farina – mit Mitte 30 starten sie ein neues Leben.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Das ist so eine Sache mit der Karriere im Sport. Vor allem mit dem Ende. Wenn andere mit  35 Jahren beruflich richtig durchstarten, steht für die meisten Profi-Sportler in diesem Alter ein großer Einschnitt im Leben an.

Die aktive Karriere ist vorbei – und was kommt dann? Christian Ehrhoff (36) hat in seiner NHL-Karriere (862 Spiele) über 40 Millionen Euro verdient. In diesem März beendete er seine Karriere. Wie er damit umgeht, verrät er uns im Interview.

Wie war der erste Sommer nach der Eishockey-Karriere?

Alles zum Thema Moritz Müller

Mir geht es sehr gut. Es gibt viele neue Projekte und interessante Sachen, mit denen ich mich im Sommer beschäftigt habe. Und ich habe mit meiner Frau Farina und den drei Töchtern mal ausgiebig Familienurlaub gemacht. Jetzt haben die Eishockey-Trainingslager angefangen, und ich habe überhaupt kein Jucken in den Händen und Füßen gespürt. Deswegen war meine Entscheidung mit dem Karriereende absolut richtig.

So lief die EXPRESS-Sportnacht mit Christian Ehrhoff.

Mit 36 beginnt für Sie ein anderes Leben. Wie klappt das familiär, wenn der Papa plötzlich daheim ist?

Das ist schon eine Umstellung für die ganze Familie. Da braucht es auch ein bisschen Zeit und Abstimmung mit meiner Frau, wie man den neuen Tagesablauf so regelt. Das haben wir mittlerweile ganz gut hinbekommen. Wir sind  glücklich mit unserem neuen Leben. Vor allem die Kinder, dass ich endlich mehr Zeit für sie habe.

Sie sind sehr wohlhabend. Besteht die Gefahr, dass man abdriftet, trinkt und feiert, wie man es gerade bei Jan Ullrich erlebt?

Ich würde von mir behaupten, dass ich nicht der Typ bin, der abdriften würde. Aber ich bin auch der festen Meinung, dass man eine Aufgabe braucht und schon etwas machen sollte.

Ich habe Interesse an unternehmerischen Projekten und mir macht das riesig Spaß. Ich habe ein Gesundheits- und Athletik-Zentrum in Moers übernommen. Das versuche ich aufzubauen. Gott sei Dank habe ich keinen Druck bei der Sache. Das ist für mich schon sehr positiv. So lange Spaß dabei ist, investiert man die Zeit dann auch gerne.

Bleiben Sie denn dem Eishockey-Sport erhalten?

Im Moment gibt es keine konkreten Pläne. Ich will mir auch erst mal Zeit nehmen. Ein halbes Jahr mindestens, vielleicht auch ein Jahr. Ich will Abstand vom Eishockey gewinnen. Mit dem Gesundheitszentrum sind wir gerade in einer spannenden Phase. Wenn das dann eröffnet ist und angelaufen ist  – vielleicht habe ich  dann vom Kopf her auch wieder Lust, etwas im Eishockey zu machen.

Muss man nach der Karriere den Körper „abtrainieren“?

Man darf nicht komplett aufhören. Ich mache weiter Sport. Ich will ja auch weiter fit bleiben. Kraft- und Athletik-Training gehören für mich zum Leben dazu, aber natürlich nicht in der Form, wie ich das früher gemacht habe. Zusätzlich  habe ich ein bisschen mehr Zeit, Golf zu spielen. Und ich fahre im Winter zum ersten Mal in meinem Leben in Wintersport-Urlaub.

Bekommen Sportler eigentlich Hilfe für das Leben nach der Karriere, um diese Umstellung zu meistern?

Das ist definitiv ein Thema. Die Spielergewerkschaft in der NHL ist seit einigen Jahren dabei, Programme zu installieren. Es sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden: In welche Bereiche man gehen kann, mit welchen Partnern man zusammenarbeiten kann. In der Deutschen Eishockey Liga, denke ich, ist das noch nicht ganz der Fall. Natürlich gibt es Umschulungsmöglichkeiten, die über das Arbeitsamt vereinbar sind. Ich habe das Glück, dass ich als Unternehmer schon etwas höher einsteigen kann. Da versuche ich, meine ersten Schritte zu gehen und viel zu lernen.

Mitte September beginnt die neue Eishockey-Saison. Besuchen Sie die Spiele jetzt als Fan?

Auf jeden Fall gehe ich zu einigen Spielen nach Köln und Krefeld.