Schock-NachrichtGrippe-Impfung wirkungslos!

Spritze

Einem Patient wird eine Impfspritze gesetzt. Doch wirkt sie auch? 

Berlin/Köln – Ein kleiner Pieks und fertig ist der Grippe-Schutz? So einfach ist es in diesem Winter nicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt: Gegen das Influenza-Virus, das momentan weltweit am meisten zirkuliert und an dem die meisten erkranken, ist unser gängiger Impfstoff wirkungslos.

Bützen verboten?

Ist Bützen also in dieser Session verboten? EXPRESS klärt die wichtigsten Fragen zur bevorstehenden Grippe-Welle.

Laut Schätzungen des RKI in Berlin lassen sich rund 30 Prozent der Deutschen jedes Jahr gegen die nervigen Erreger impfen. Es sollten eigentlich laut Rat der Mediziner viel mehr Menschen sein.

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Verschiedene Typen

Dennoch war der Pieks wohl umsonst. Aber warum? Bei den Viren, die die Influenza (nicht zu verwechseln mit einem grippalen Infekt) auslösen, unterscheidet man zwischen Influenza-Viren von Typ A und Typ B.

Der in Deutschland üblicherweise gespritzte Dreifachimpfstoff schützt vor zwei Varianten des Typs A und eine vom Typ B.

„Wir stehen ganz am Anfang“

Doch das reicht in diesem Jahr nicht. Eine RKI-Sprecherin zum EXPRESS: „Wir stehen ganz am Anfang der Grippewelle, und im Moment ist es so, dass in Deutschland am häufigsten ganz bestimmte Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie zirkulieren, die aber im Dreifach-Impfstoff nicht enthalten sind.“

Es könne generell immer wieder vorkommen, dass die Impfstoffe nicht optimal passen, weil sich die Grippeviren ständig verändern.

Eine Grippe-Saison dauere in der Regel drei Monate und habe meist irgendwann einen Peak erreicht. Impfen sollten sich vor allem Schwangere, Menschen ab 60 und Vorerkrankte.

Nie 100 Prozent der Erreger

„In der Regel trifft der Wirkstoff  sowieso nie 100 Prozent der Erreger, und er wirkt auch nicht bei jedem Patienten. Zukünftig werden deshalb wohl nur noch breiter aufgestellte Wirkstoffe verwendet“, weiß der Kölner Hausarzt Thomas Joist (52).

Wunderwaffe: Vierfach-Impfung

Die Abhilfe lautet: Ein Vierfach-Impfstoff,  den es schon seit einigen Jahren gibt und der Antigene gegen den in diesem Winter so starken Influenza-Virus vom Typ B enthält.

Nachteil: Im Gegensatz zur Dreifach-Impfung zahlt den in der Regel nicht die Krankenkasse, und er ist mit rund 23 Euro etwas teurer.

Doch dann kann wieder ohne Sorge gebützt werden.  

(exfo)