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Gänsehaut-KonzertIn der Kulturkirche Köln zeigt er, warum er live auf Platz 1 landete

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Liedermacher Philipp Poisel.

von Christian Spolders (spol)

Köln – Es gibt kaum einen besseren Ort als eine Kirche, um ein Advents-Konzert zu veranstalten.

Ein Fußballstadion wäre noch eine gute (und mittlerweile beliebte) Alternative, aber Philipp Poisel ist noch nicht der Typ, der alleine eine 50.000 Zuschauer fassende Arena füllen kann.

Stattdessen war der 36-Jährige am Freitagabend zu Gast in der Kulturkirche Köln in Nippes, und hier war der perfekte Ort für den Liedermacher, um auf seiner Dezember-Tour Halt zu machen.

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Philipp Poisel spricht über Kulturkirche Köln

„Es ist sehr, sehr gemütlich bei euch”, sagte Poisel, der 2008 mit „Wo fängt dein Himmel an?” erste deutschlandweite Bekanntheit erlangte, zumal er zusammen mit Herbert Grönemeyer auf Tour ging.

Wie gut Philipp Poisel vor allem live ist, beweist auch ein Blick in die Verkaufscharts seiner Alben, die er bisher veröffentlicht hat.

Vier Alben von Philipp Poisel

Auf „Wo fängt dein Himmel an?” (2008, Platz 37 der Album-Charts) folgte nach „Bis nach Toulouse” (2010, Platz 8) sein erstes Nummer-1-Album, das von einem kleinen Orchester unterstützte „Projekt Seerosenteich” im Jahr 2012 – es war ein Live-Album.

Dass fünf Jahre später auch „Mein Amerika” Platz 1 der deutschen Album-Charts erreichte, dürfte auch an den Fans gelegen haben, die der gebürtige Schwabe durch seine Live-Auftritte hinzugewonnen hat.

Denn, so schrieb es schon „Focus Online” über „Projekt Seerosenteich”: „Obwohl sich kein einziger neuer Song auf dem Live-Album findet, ist der Hörer doch überrascht, denn jedes Stück klingt ein klein wenig anders, als man es kennt.”

Kölner Konzert von Philipp Poisel

Seine Kölner Fans und diejenigen, die es noch nicht sind, enttäuscht er zusammen mit seinem langjährigen Kompagnon Florian Ostertag auch an diesem Abend nicht.

60 Minuten spielte er regulär, 40 Minuten Zugabe packte das Duo oben drauf. Und wer dachte, dass die erste Stunde schon toll war, der war froh, dass es so eine lange Zugabe gab.

Philipp Poisel: Herzschmerz, Freundschaft, Verliebtheit

Spielte er zuvor mit seiner extrem ausgeprägten Melancholie Songs zwischen Herzschmerz, Freundschaft und Verliebtheit wie „Im Garten von Gettis”, „Halt mich” und „Mit jedem deiner Fehler”, legte er anschließend unter anderem die deutlich schnelleren „Als gäb's kein Morgen mehr” und „Freunde” nach und lüftete somit auch das bis dahin gut gehütete Geheimnis, warum da eigentlich ein Schlagzeug auf der Bühne stand.

Das Gänsehaut-Konzert, bei dem zu den letzten beiden Liedern Lichterketten an Mikrofonständer, Gitarre, Schlagzeug und Rückwand erleuchteten, hatte aber auch seine lustigen Momente.

Unplugged-Version von Philipp Poisel

Bei der Unplugged-Version von „Froh dabei zu sein” sang einer der Zuschauer bei der eigentlich leisen Vorstellung aus den hinteren Bänken in der proppevollen Kirche so laut mit, dass sich Gelächter breit machte.

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Und als Poisel die Gitarre ablegte, sich erstmals ans Piano setzte und Probleme mit der Höhe des Mikros hatte, entwich dem schüchternen Liedermacher ein haderndes „Jesus”, verbunden mit der Frage, ob man das hier überhaupt so sagen dürfe.

Die Zuschauer gaben ihr Okay und freuten sich später auch über eine Cover-Version von Hannes Waders „Heute hier, morgen dort” und das von Florian Ostertag im Zusammenspiel mit dem Publikum dargebotene „Better Version of you”, dem einzigen englischen Song des Konzerts in der Kulturkirche.

Weitere Konzerte von Philipp Poisel

Wie gut Kirchen zu seinen Advents-Konzerten passen, weiß der Sänger natürlich auch selber. Darum hat er sich auch für die letzten vier Konzerte seiner Mini-Tour entsprechende Locations ausgesucht.

Am Samstag spielt er in der Peterskirche in Leipzig, am Montag in der Berliner Passionskirche Kreuzberg, am Dienstag in der Kulturkirche Altona in Hamburg und tags darauf zum Abschluss in Sankt Peter in Frankfurt. (spol)