Nach dem Tod eines Schwans, der zuvor von einem frei laufenden Hund gebissen worden war, meldet sich eine Kölnerin zu Wort. Sie berichtet von Beleidigungen und Androhung von Gewalt.
Nach Beiß-TodKölnerin: „Machen täglich Erfahrungen“

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Der Jungschwan erlitt eine tiefe Bisswunde, starb kurz nach der OP
Aktualisiert
Das Drama am Kölner Stadtwaldweiher macht viele fassungslos. Ein frei laufender Hund hat einem Jungschwan eine tiefe, klaffende Bisswunde zugefügt. Der gerade mal sechs Monate alte Schwan erlitt eine Blutvergiftung, starb kurz nach der OP.
Claudia Scherping von „Schwäne Köln“ appelliert seit Jahren an Hundehalter und -halterinnen, ihre Vierbeiner anzuleinen. Doch oft stößt sie auf taube Ohren und erhält nicht selten eine aggressive Reaktion. Auch EXPRESS.de-Leserreporterin Diana B. kann ein Lied davon singen.
„Wir machen hier in Niehl täglich Erfahrungen mit nicht angeleinten Hunden“, erzählt sie. Gerade in ihrem Veedel würden viele ältere Besitzer und Besitzerinnen ihre kleinen Hunde frei laufen lassen – nach dem Motto: Der ist klein, der tut nichts.
„Das Problem ist: Wir führen einen großen Hund an der Leine, die Kleinen laufen frei, sind nicht abrufbar und pöbeln, entsprechend ist Eskalation auf allen Seiten vorprogrammiert“, schildert die Kölnerin die Situation. „Bei Ansprache wiegeln die Besitzer ab, nehmen die Kleinen auf den Arm und hauen ab.“
Der Kölnerin Diana B. wurde sogar schon Gewalt angedroht
„Eine normale Aussprache sei in den seltensten Fällen möglich“, berichtet Diana B., „von Beleidigungen, Beschimpfungen bis hin zur Androhung von Gewalt haben wir schon alles erfahren.“
Die Leserreporterin weiter: „Leinenpflicht? Davon wollen einige nichts gehört haben. Oder sie sagen, das gelte nicht für kleine Hunde.“
Habt ihr auch Erfahrungen mit nicht angeleinten Hunden gemacht? Dann meldet euch bei uns!
Ein anderes Problem seien Hundehalter mit großen Hunden, die nicht mal ein Halsband tragen. „Man nimmt sich die Freiheit, die Hunde frei laufen zu lassen. Nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt: Schulterzucken“, so die Erfahrung von Diana B.

Copyright: Leserreporterin Diana B.
Für EXPRESS.de-Leserreporterin Diana B. ist es selbstverständlich, dass sie ihren eigenen Hund immer anleint.
Die Kölnerin ist wütend: „Wir, mit einem großen Hund, erfüllen alle Auflagen, Haftpflicht, Sachkunde etc. Leider ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Hunden aber nicht selbstverständlich, wie wir täglich erfahren müssen.“
Für den Jungschwan war das unverantwortliche Verhalten einer Hundehalterin das Todesurteil. Laut Claudia Scherping war der verstorbene Schwan vor sechs Monaten am Rautenstrauchkanal geschlüpft und dann mit seiner Familie zum Aachener Weiher gewandert.
„Am Wochenende ist er das erste Mal eine weitere Strecke geflogen und im Stadtwaldweiher gelandet. Da wurde er dann gebissen …“, erzählt sie traurig.

