Neun-Millionen-ProjektGroße KVB-Linie in Köln für drei Monate getrennt

Eine KVB-Bahn der Linie 4 fährt neben Autos an einer Hauptstraße.

Die Linie 4 verläuft rechtsrheinisch u.a. entlang der Berliner Straße. Die KVB-Linie muss für mehrere Monate getrennt werden. Das Foto wurde im Januar 2024 aufgenommen.

Bis in den August 2024 muss eine KVB-Linie auf der Schäl Sick getrennt werden. Dahinter steht ein großes Projekt.

von Thomas Werner (tw)

Diese Nachricht kommt überraschend: Eine große Kölner KVB-Linie wird über Monate getrennt. Erst für August 2024 ist wieder der „normale“ Ablauf geplant!

Wie die KVB bereits vor zwei Wochen (am 17. Mai 2024) bekanntgab, handelt es sich dabei um die Linie 4. Die Trennung betrifft vor allem den rechtsrheinischen Bereich. Mittlerweile ist die Trennung vollzogen.

Großes Bauprojekt der KVB sorgt für Trennung der Linie 4

„Die KVB erneuert in Dünnwald und Schlebusch die Schieneninfrastruktur und Oberleitung der Linie 4“, heißt es vom Konzern. Für die umfangreichen Arbeiten im Streckenabschnitt zwischen dem Dünnwalder Mauspfad (Nähe Haltestelle „Leuchterstraße“) und der Endhaltestelle „Schlebusch“ sei die Trennung vom 25. Mai bis zum 18. August deshalb notwendig.

Die aus Bocklemünd kommenden Bahnen fahren lediglich bis zur Haltestelle „Im Weidenbruch“ und wenden über den dort vorhandenen Gleiswechsel. Die Haltestellen „Am Emberg“, „Leuchterstraße“, „Odenthaler Straße“ und „Schlebusch“ werden im genannten Zeitraum nicht bedient.

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Stattdessen wird ein Ersatzbus-Verkehr mit der Linienkennung „104“ eingesetzt. Den Fahrgästen wird empfohlen, die Fahrplaninformationen im Internet, an den Haltestellen sowie die in den Fahrzeugen ausliegenden Faltblätter zu beachten.

Das Projekt hat nach aktuellen Planungen ein Volumen von etwa 8,9 Millionen Euro. Das allerdings muss die KVB nicht alleine aufbringen. Das Projekt wird zu 60 Prozent gefördert, mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen (zehn Prozent) und des Bundes (50 Prozent) durch den Zweckverband go.Rheinland.

Auch ein anderes Projekt, diesmal von der KVB-Sicherheit, läuft wieder. Nämlich die Kontrollen an den Kölner Drogen-Hotspots wie am Ebertplatz.

Die Erneuerung der Schieneninfrastruktur betrifft etwa 1800 Meter Gleis bzw. damit 3600 Meter Schiene. Hierbei werden auch 5000 Schwellen und 4000 Kubikmeter Schotter ausgetauscht. Zudem werden drei alte Weichen durch neue ersetzt. Mit den Bahnübergängen Schlebusch, Odenthaler Straße und Leuchterstraße werden drei Bahnübergänge saniert.

Dazu werden für die Oberleitungsanlage insgesamt 27 neue Maste aufgestellt, ein Doppeltragseil mit einer Gesamtlänge von 2500 Metern und 200 Aufhängungen gespannt.

Das Ganze bedeutet auch für die Anwohnenden eine Belastung in Sachen Lärm. Für den bittet die KVB schon vorab um Verständnis, bei einem Projekt dieser Größenordnung und Art ist er unvermeidlich. Es wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet, um zumindest einen zeitgerechten Abschluss des Projekts sicherzustellen.

Für den Straßenverkehr soll es derweil nur geringe Einschränkungen geben. Zeitweise soll die Berliner Straße (B 188), die im Baubereich parallel zur Linie 4 verläuft, verengt werden, allerdings nicht dauerhaft.