Urteil im AmtsgerichtEntführung auf dem Hof von Dummse Tünn

Frank J. (38) bei der Sicherheitskontrolle

Frank J. (38) bei der Sicherheitskontrolle

Köln - Um den einstigen Unterweltkönig Dummse Tünn alias Anton Dumm (72) ist es ruhig geworden. Dafür machte jetzt sein Sohn Frank (38) von sich reden: mit einer Entführung auf Vaters Reiterhof. Dafür saß Dummse jr. jetzt auf der Anklagebank im Amtsgericht.

Der Fall: Mit dem LKW war das spätere Opfer Peter B. (50) im Juli 2007 zur Müllkippe Ossendorf unterwegs. Dort angekommen, schnitt ihm in Wild-West-Manier ein schwarzer Mercedes den Weg ab. Da sprang Frank raus. Der Sohn von Dummse Tünn zerrte sein Opfer aus dem Führerhaus, steckte ihn in den Benz. Ein Komplize fuhr los. „Ich bring dich um, heut’ ist dein letzter“, soll er laut Anklage gebrüllt haben. Dumm Junior hatte Peter B. verdächtigt, ins Geschäft seiner Lebensgefährtin eingebrochen zu sein und Schecks geklaut zu haben.

Die Fahrt endete auf dem Reiterhof von Vater Anton in Rath. Dort fesselte Frank den Entführten mit Klebeband, und brach ihm mit einem Baseball-Schläger die Nase. Erst als Dummse senior dazwischen ging, ließ der Sohn von seinem Opfer ab.

J.’s Anwalt Frank Seebode forderte eine Bewährungsstrafe für seinen Mandanten. Die bekam er auch: zwei Jahre wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung. „Der gehört in den Knast“, ärgerte sich Dummse Tünn, der den den Prozess verfolgte. Vater und Sohn sind zerstritten.