Ferrari-Star schraubt selbstSebastian Vettel: Darum liebe ich alte Schätzchen

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Sebastian Vettel liebt alte Motorräder, hier düst er auf seiner BMW R 51/3 von 1951 zur Rennstrecke in Spielberg.

von Oliver Reuter (reu)

Monza – Auf der Formel-1-Piste will Sebastian Vettel (30) immer die neueste Technik, die meisten PS und deshalb liebt er seine Ferrari-Göttin „Gina“.

Privat hat der Vierfach-Weltmeister aber vor einiger Zeit auf zwei Räder umgesattelt und steht dabei auf Oldtimer-Bikes.

Auf dem Moped ins Fahrerlager

Mit seinen Vintage-Motorrädern düst Vettel oft von seinem Motorhome zum Fahrerlager – und daran schraubt der Multi-Millionär am liebsten selbst.

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Sebastian Vettel (r.) zeigt seinen in Helmfarben lackierten Vespa-Roller stolz unserem Reporter Oliver Reuter, Ferrari-Ingenieur Riccardo Adami und Haas-Testfahrer Antonio Giovinazzi. (v.l.)

Für Monza wählte er passenderweise seine alte Vespa, die ihm seine Ferrari-Mechaniker in seinen Helm-Farben Weiß und Schwarz-Rot-Gold mit Pferde-Logo lackierten und Weihnachten 2015 schenkten.

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Auf seiner alten Suzuki 750 kam Sebastian Vettel nach Silverstone geknattert.

Daheim in der Schweiz stehen noch weitere Schätzchen: eine Triumph Bonneville (mit der war er in Barcelona), eine Suzuki 750 (Silverstone und Budapest) und eine BMW R 51/3 von 1951 (Spielberg) – die gleiche Maschine wie sie sein Opa Josef einst  in Heppenheim fuhr.

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Das alte BMW-Motorrad R 51/3 hat Sebastian Vettel liebevoll restauriert.

Ein Scheunenfund, den er liebevoll restaurierte. „Genau genommen, musste ich sie neu aufbauen“, erzählt Vettel.

Fürs Cruisen hat er noch eine Walz-Hardcore-Harley, für Kurvenspaß eine KTM 690 Duke und eine BMW S 1000 RR (199 PS), mit der er locker gegen Lewis Hamilton (32) auf dessen MV Agusta RR LH44 (140 PS) antreten könnte.

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Burnout gegen den Frust: Lewis Hamilton lässt es nach Platz vier auf seiner MV Agusta Dragster RR LH 44 mächtig rauchen.

Doch an Oldtimern liebt Vettel: „Man kann noch nachvollziehen, wie sie gebaut sind. Bei Autos ist das inzwischen sehr abstrahiert. Bei Motorrädern ist die Illusion, man könnte das selbst reparieren – oder wüsste zumindest, wo man angreifen muss. Ich finde es interessant, zu sehen, wie etwas funktioniert, wie Antrieb entsteht.“

„Gibt einem ein Gefühl von Freiheit“

Am Fahren schätzt Vettel: „Das Motorrad gibt einem ein Gefühl von Freiheit, das man im Auto nicht hat. Die Sinne bekommen eine andere Bedeutung. Man riecht die Umgebung und nimmt sie noch stärker wahr als im Cabrio.“

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Easy Rider Vettel: Von seinem ersten Red-Bull-Gehalt kaufte er sich 2008 eine blaue Walz-Hardcore Harley.

Vater kaufte eine Mini-Vespa

Die Liebe zum Motorrad entflammte schon als Knirps: „Ich konnte grad erst Rad fahren, da hat mein Vater eine Mini-Vespa für meine Schwester und mich gekauft.“

Als Teenager machte er den Mofa-Führerschein, denn ein Rennfahrer, der mit dem Rad zur Schule kommt, das ging gar nicht.

Konfirmationsgeld für Cagiva

„Mit 16 habe ich mein ganzes Konfirmationsgeld in das erste Motorrad investiert, eine Cagiva 125 Mito“, erzählt Vettel. „Es war mir ein bisschen peinlich, damit zur Schule zu kommen. Die Mito war mit Abstand das schärfste Gerät auf dem Schulparkplatz im Vergleich zu den Rollern der Mitschüler.“

Darauf imponierte er offenbar auch seiner Jugendliebe Hanna, sie wurden ein Paar.

Mit Italien-Helm in Monza

Doch zurück nach Monza und seiner Ferrari-„Gina“. Damit die nicht eifersüchtig wird, ließ Vettel seinen Rennhelm mit Italien-Tricolore und goldenem Ferrari-Logo lackieren.