Attacke auf LandsmannFrauenfußball-Ass ätzt gegen Fußball-Idol – und kassiert selbst Kritik

Klara Bühl (l.) und Sophia Kleinherne (2.v.l.) liefern sich mit Kosovare Asllani im Testspiel einen harten Kampf um den Ball.

Klara Bühl (l.) und Sophia Kleinherne (2.v.l.) liefern sich mit Kosovare Asllani im Testspiel am 21. Februar 2023 einen harten Kampf um den Ball.

Klare Kante von Kosovare Asllani: Das uneingeschränkte Katar-Lob von Zlatan Ibrahimovic gefiel der schwedischen Sturm-Dauerbrennerin überhaupt nicht. Doch für ihre Kritik erntet sie nun selbst Gegenwind.

Im schwedischen Sport sind beide Legenden, gehörten über Jahre zeitgleich zu den prägendsten Figuren ihrer jeweiligen Fußball-Nationalmannschaften. Doch eine enge Bindung hat sich dadurch zwischen Kosovare Asllani (33) und Zlatan Ibrahimovic (41) nicht gebildet.

Am ersten Tag nach Auslaufen des Ibrahimovic-Vertrages beim bisherigen gemeinsamen Arbeitgeber AC Mailand sprach die Offensiv-Spielerin in einem Interview auch über ihren weltberühmten Landsmann und ließ dabei kein gutes Haar am schwedischen Rekord-Torschützen.

Kosovare Asllani sieht Zlatan Ibrahimovic kritisch

Im Gespräch mit dem heimischen „Sportsbladet“ nahm Asllani das schon vor einigen Wochen geäußerte Ibrahimovic-Lob für die WM 2022 in Katar zum Anlass, ihre Haltung zum Sturm-Superstar deutlich zu machen.

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Die Einschätzung, dass er der Wüsten-Weltmeisterschaft begeistert die volle Punktzahl gegeben habe, sei „nicht sehr intelligent“ gewesen, kritisierte die Italien-Legionärin und schob dann hinterher: „Das sagt viel über ihn aus“. Auf Nachfrage zu Menschenrechtsverletzungen im Emirat hatte sich Ibrahimovic bei seinem Fazit Ende März gleichgültig gezeigt.

Asllani nahm aber nicht nur ihren Landsmann in den Blick, sondern die männliche Fußballer-Riege generell. Sie habe den Eindruck, dass sich das Interesse für Belange außerhalb des Sports in Grenzen halte, bemängelte sie: „Ich würde sagen, dass die meisten Spieler sich nicht die Mühe machen, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen.“

In der Heimat gab es anschließend aber auch Kritik an Asllani selbst, der in Reaktionen bei Social Media Scheinheiligkeit vorgeworfen war. Schließlich hatte die 170-fache Nationalspielerin, die bei der WM 2023 ihre dritte Weltmeisterschaft bestreiten wird, dreieinhalb Jahre für Paris Saint-Germain gespielt.

Zu dieser Zeit befand sich der Hauptstadt-Klub bereits im Besitz des katarischen Staatsfonds Qatar Sports Investments (QSI). Eine der ersten großen Prestige-Verpflichtungen von PSG nach der Katar-Übernahme im Jahr 2011: Zlatan Ibrahimovic. (bc)