Fortuna-Coach Rösler kontert Vorgänger Funkel„Da werden Luftschlösser gebaut“

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Fortunas Trainer Uwe Rösler muss derzeit mit einem ganz kleinen Kader arbeiten.

von Otto Krause (krau)

Venlo – Auf der Anlage „de Bakenbos“ sollte sich Fortuna Düsseldorf im Holland-Camp den Feinschliff für die neue Saison holen.

Im EXPRESS äußert sich Fortunas Chefcoach Uwe Rösler (51) zum Stand der Vorbereitung und zu Äußerungen seines Vorgängers Friedhelm Funkel (66), der die Düsseldorfer als „bestes Team der Zweiten Liga“ kürte.

Uwe Rösler über Vorgänger: „Da werden Luftschlösser gebaut“

Der 51-Jährige redete Klartext. Uwe Rösler über...

Alles zum Thema Friedhelm Funkel

…die Aussage von Ex-Coach Friedhelm Funkel, Fortuna sei das Zweitiga-Top-Team: „Da werden leider Luftschlösser gebaut, bei denen, die sagen, wir hätten den besten Kader der zweiten Liga! Da machen die Experten aber eigentlich nicht ihren Job, für den sie eigentlich bezahlt werden sollten.“

…die Gründe dafür, dass Funkels Einschätzung nicht stimmt: „Aktuell haben wir nur noch neun Spieler, die in der letzten Saison im Bundesliga-Kader waren, verfügbar. Das ist Fakt. Wenn wir einen kompletten Kader hätten, könnte man natürlich taktisch viel intensiver arbeiten. Davon bin ich eigentlich ein Freund. Zum Beispiel in Spielen elf gegen elf, wo man immer wieder in die entsprechenden Situationen kommt. Das geht nicht, deshalb hat vieles gegen Bochum mit dem Ball auch nicht geklappt. Wir haben sieben Abwehrspieler verloren, haben momentan nur zwei Innenverteidiger und einen Linksverteidiger. Wir werden auch zeitnah noch Spieler präsentieren – wobei das Preis-Leistungsverhältnis stimmen muss.“

Uwe Rösler ärgert sich über die Corona-Fälle im Team

…das Trainingslager in Venlo: „Wir haben es bewusst etwas weiter hintendran geschoben, weil wir wissen, dass wir wegen der Kader-Zusammenstellung noch Zeit brauchen. Schade war, dass wegen der Corona-Sache vier Spieler weggebrochen sind, die dieses Camp eigentlich gebraucht hätten. Aber die Zeit hier haben wir als wohltuend und angenehm empfunden. Das Hotel war praktisch nur für uns. Die Trainingsbedingungen waren okay.“

Fortuna Düsseldorf verfügt aktuell nur über kleinen Kader

…die Inhalte des Camps: „Wir haben das Zusammenspiel, offensive Bewegungsmuster, Abschlusshandlungen und Prinzipien in der Viererkette trainiert, ich glaube, wir haben gute Arbeit geleistet. Andere Vereine haben ähnliche Herausforderungen, wie wir. Andere haben aber eine Kaderstärke von 25, wenn da mal fünf wegbrechen, dann geht es noch. Wir haben einen dünnen Kader. Wenn da mal fünf wegbrechen, ist das eine ganz andere Schlagweite. Aber die Leute, die da sind, haben sich reingehängt.“

Stürmer Rouwen Hennings leistet einen Treueschwur

Thomas Pledl und Jean Zimmer profitieren

...die Profis, die zuletzt wenig zum Einsatz kamen: „Spieler, die jetzt sehr lange nicht gespielt haben, die vielleicht erst wieder an ihr Leistungsniveau herangeführt werden müssen, wie zum Beispiel Tony Pledl und Jean Zimmer, die gefühlt ja fast ein Jahr nicht sehr viel gespielt haben, hatten jetzt die Möglichkeit, sich die Robustheit und Härte zu holen und die Abläufe zu trainieren.“

Uwe Rösler kann nur schwer mit Geisterspielen leben

…Fußball ohne Fans im Stadion bis Ende des Jahres: „Es hat massiven Einfluss auf mich, denn ob mit oder ohne Besucher im Stadion – das ist ein Unterschied von drei Millionen im Budget! Von der emotionalen Schiene her: Wir alle sind Profis oder eben auch Trainer geworden, weil wir Fußball als Entertainment verstehen. Um Leute, die ins Stadion kommen, zu unterhalten und glücklich zu machen. Dadurch, dass wir guten und erfolgreichen Fußballspielen. Leider ist es schwer, dieses Gefühl zu vermitteln, wenn das Stadion leer ist.“