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Kommentar zu NagelsmannEin Ja-Wort mit großen Folgen: FC Bayern steht vor Scherbenhaufen

Sportdirektor Rudi Völler und Bundestrainer Julian Nagelsmann lächeln.

Sportdirektor Rudi Völler (r.) ist zufrieden. Bundestrainer Julian Nagelsmann bleibt weiter beim DFB an Bord. Beide (hier bei einem Termin am 8. April 2024) verstehen sich blendend.

Julian Nagelsmann bleibt bis zur WM 2026 Bundestrainer. Gleichzeitig lehnt er das Angebot, zum FC Bayern München zurückzukehren, ab. Ein Kommentar zu dieser Entscheidung und ihren Folgen.

von Marcel Schwamborn (msw)

Eine spektakuläre Fußballwoche mit Leverkusens erster Deutscher Meisterschaft und den dreifachen Europapokal-Halbfinal-Einzügen von Dortmund, Bayern und Bayer 04 erlebt noch einen krönenden Abschluss.

Beim DFB können sich die Verantwortlichen stolz auf die Schulter klopfen. Die neue Führungscrew mit Präsident Bernd Neuendorf, Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Andreas Rettig hat die Weichen gestellt. Vor allem Völler liefert dem Coach die perfekte Unterstützung. Dass Julian Nagelsmann Bundestrainer bleibt, ist ein Meilenstein für die Stimmungslage vor der Heim-EM.

Rudi Völler ist der perfekte Spannmann für Julian Nagelsmann

Ab sofort kann die ganze Konzentration bei der Nationalmannschaft dem Turnier im Sommer gelten. Nagelsmann muss sich nicht parallel zu den EM-Spielen Gedanken um den notwendigen Umbruch beim FC Bayern machen. Er kann nun mit voller Kraft an einem hoffentlich begeisternden Turnier arbeiten.

Alles zum Thema Julian Nagelsmann

Gleichzeitig ist das Ja zum DFB auch ein deutliches Nein zum FC Bayern. Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund wollten Nagelsmann gerne zurück nach München holen, boten einen Dreijahres-Vertrag. Doch erst gab Leverkusens Meistermacher Xabi Alonso dem Rekordmeister einen Korb, nun der Bundestrainer. Ein verheerendes Zeichen zum Zustand des Vereins.

Deutschlands nächster Welttrainer?

Julian Nagelsmanns Karriere in Bildern

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Nagelsmann hat nicht vergessen, wie stillos er vor gut einem Jahr entlassen und durch Thomas Tuchel ersetzt wurde. Auch nun soll er wieder vernommen haben, dass nicht alle Strippenzieher in München vorbehaltlos hinter einem Rückkehr-Plan gestanden haben. Und darin liegt das große Bayern-Dilemma. Während beim DFB inzwischen an einem Strang gezogen wird, verderben bei den Roten immer noch zu viele (Ex-)Entscheider den Brei.

Fast alle Personalentscheidungen, die in den vergangenen Monaten in München getroffen wurden, lassen Fans wie Experten mit dem Kopf schütteln. Nach dem Panik-Rauswurf von Nagelsmann erlaubte sich der Verein mit der offen kommunizierten Tuchel-Trennung zum Saisonende den nächsten strategischen Fehlgriff. Der steht nun im Königsklassen-Halbfinale, und die Bosse vor einem massiven Problem.

Jetzt schießen die Spekulationen natürlich wieder ins Kraut. Die einen wollen gehört haben, dass angeblich Ex-Bayern und Ex-Bundestrainer Hansi Flick als Notnagel in den Münchner Fokus rücke. Die spanische Zeitung „Mundo Deportivo“ glaubt, dass die Wahl auf Zinédine Zidane falle. Der galt bisher aufgrund der Sprach-Barriere jedoch als aussichtsloser Kandidat.

Nach einem klaren Plan wirkt das Vorgehen nicht. Vielmehr ist zu spüren, wie viele unterschiedliche Meinungen im Bayern-Kosmos ein strategisches Vorgehen stören. Klar ist auch jetzt schon: Wen auch immer sie als Nachfolger für Tuchel finden – er wird nicht einmal mehr die zweite Wahl gewesen sein.

Julian Nagelsmann entschied wieder nicht aus finanzieller Sicht

Dass Werksklub Leverkusen in der Liga 16 Punkte vor dem langjährigen Liga-Dominator liegt und vom Triple träumen darf, ist die sportliche Quittung für hervorragende Arbeit unter dem Bayer-Kreuz und für Missmanagement an der Säbener Straße.

Noch ein Wort zu Nagelsmann: Der opferte schon vor einem Jahr seinen noch drei Jahre lang laufenden und bestens dotierten Vertrag beim FC Bayern für die Bundestrainer-Aufgabe. Auch nun entschied er sich nicht für das finanziell bessere Angebot.

Dass die sportlich bei den vergangenen Turnieren enttäuschende Nationalmannschaft für ihn inzwischen eher zur „Herzensangelegenheit“ geworden ist als der entthronte Serienmeister, ist ein alarmierendes Zeichen für die Bayern-Führung.