Köln – Mittwochmittag, Sitzungssaal 3 des Kölner Arbeitsgerichtes: Verhandelt wird unter dem Aktenzeichen 2Ca3155/15. Dahinter verbirgt sich der Streit zwischen dem Regionalligisten Viktoria Köln und Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz (50), der von den Höhenbergern am 27. April 2015 die Kündigung erhielt.

Dabei gewährte Richter Stefan Bokelmann tiefe Einblicke in die Brutto-Gehälter, die der ehemalige Coach vom Viertligisten erhielt.

Pro Monat gab es 20.000 Euro Grundgehalt, dazu gesellten sich eine Punktprämie von 1000 Euro sowie ein Dienstwagen und eine Wohnung in Köln. Macht in der Saison 2013/14 eine Summe von rund 330.000 Euro (240.000 € Grundgehalt, 65 Punkte = 65.000 €, sowie rund 25.000 € für den Mercedes und Wohnung).

Das Pikante an dem Fall: Ein Vertrag wurde von keiner Partei unterschrieben, es existiert nur ein Vorentwurf. In dem soll neben der finanziellen Vereinbarung festgehalten worden sein, dass der Vertrag bis zum 30. Juni 2015 geschlossen werde und bis zum 31. März eines Jahres gekündigt werden müsse, damit er sich nicht um eine weitere Saison verlängere.

Schon im Juli 2015 scheiterte eine Schlichtung beim DFB. DFB-Justiziar Götz Eilers hatte 250.000 Euro als Abfindung vorgeschlagen. „Wir hätten diese Summe damals angenommen“, sagte Dr. Horst Kletke, der Wollitz als Anwalt vertritt. „Doch jetzt sind schon weitere Monate vergangen.“

Der Viktoria war die Summe schon damals zu hoch. Auch bei einem Gütetermin konnten sich beide Parteien nicht einigen. „Wir sind zu weit auseinander“, betonte Viktoria-Anwalt Dr. Stefan Müller-Thele.

Da Wollitz seit Juni 2015 Arbeitslosengeld in Höhe von 2438,70 Euro erhält wurde der Prozess zunächst vertagt. Es müssen weitere Unterlagen eingereicht werden.

Außerdem will Viktoria 100.000 Euro von Wollitz einklagen. Die Höhenberger stützen sich auf eine Aussage von Wollitz, nach der er sich mit diesem Betrag an der Ablöse von Timo Staffeldt beteiligen wolle.