Nächster TiefpunktFC-Kapitän im Derby völlig außen vor – Schultz: „Muss man auch mal akzeptieren“

Florian Kainz beim 1. FC Köln auf der Bank mit Kollege Benno Schmitz.

1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen: FC-Kapitän Florian Kainz (l., hier neben Benno Schmitz) saß nur auf der Bank.

Nächster Tiefpunkt für Florian Kainz! Der Kapitän des 1. FC Köln stand gegen Bayer Leverkusen gar nicht auf dem Platz.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Ohne Einsatz in einem Bundesligaspiel blieb Florian Kainz (31) zuletzt am 25. Februar 2023, als er erkrankt beim 0:2 gegen den VfL Wolfsburg fehlte. Jetzt war es wieder so weit. Kein Einsatz im Derby gegen Bayer Leverkusen (3. März 2024) – es muss ein emotionaler Tiefpunkt für den Kapitän des 1. FC Köln gewesen sein.

Der Österreicher kommt in dieser Spielzeit nicht so richtig ins Rollen. FC-Trainer Timo Schultz (46) reagierte zunächst ein wenig gereizt bei den Nachfragen: „Das kann sich jeder so zurechtlegen, wie er möchte. Wenn ich ihn nicht bringe, dann habe ich den Kapitän gar nicht gebracht. Wenn ich ihn dann in Unterzahl für acht Minuten bringe, dann heißt es, was das denn soll.“

Köln hatte nur 22 Prozent Ballbesitz gegen Leverkusen

Doch der Trainer hatte seine Gründe und erläuterte die dann auch ganz sachlich: „Es hat einfach nicht reingepasst. Wir waren in Unterzahl, haben vorne mit Tigges nochmal einen Zielspieler gebraucht, der die Bälle auch fest macht.“

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Dabei war es eigentlich angedacht, dass Kainz Spielzeit bekommt: „Dass Kainz nicht mehr reinkam, war anders geplant. Wir hatten schon die Hoffnung, dass wir das Spiel gegen Leverkusen lange offen gestalten können und er dann vielleicht die entscheidenden Akzente setzt. In Unterzahl und durch die Verletzung von Justin Diehl, der schnell wieder runtermusste, hatte es sich nicht mehr ergeben“, so der Trainer.

Schultz weiter: „Ich bin mit Florian schon die ganze Woche in der Kommunikation gewesen. Wir hatten auch vor dem Stuttgart-Spiel Gedankenspiele, wo es darum ging, eher abwartend zu agieren und weniger Ballbesitz zu haben und auf noch mehr auf Tempo zu setzen.“

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Gegen Bayer hatte der FC nun nur 22 Prozent Ballbesitz. Leverkusen spielte 834 Pässe, der FC nur 238 – all diese Zahlen hatte Schultz erwartet gegen die spielstarke Werkself. Schon im Vorfeld war ihm klar: Kainz hat eher seine Stärken, wenn der FC im Ballbesitz ist. Deshalb ließ er ihn gegen Bayer draußen.

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Was auffiel: Schultz wollte seinen Kapitän vor dem Derby in Mönchengladbach (Samstag, 9. März 2024, 15.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) gleich wieder stark reden: „Kainz wird trotzdem für uns ein entscheidender Spieler bleiben. Er ist mein verlängerter Arm auf dem Platz. Ich bin sehr häufig mit ihm in der Kommunikation, nicht nur über Sachen, die auf dem Platz passieren.“

In den kommenden Wochen wird es Spiele geben, etwa gegen Bochum, Darmstadt oder Mainz, wo der Kapitän ganz wichtig sei.

„Kainz kann für uns ein absoluter Unterschiedsspieler sein – in Spielen, wo wir hoffentlich mehr Ballbesitz haben, wo wir den Gegner hoffentlich mehr ins letzte Drittel drängen können. Er wird für uns in den restlichen Spielen noch einen enorm hohen Wert haben. Dass er für uns gegen Bayer nicht auf dem Platz stand, das ist dann eine sportliche Entscheidung. Das muss man dann auch mal akzeptieren. Ich bin mit ihm in einem sehr guten Austausch“, versicherte Schultz.