Forderte der Präsident Vehs Rauswurf?Ritterbach teilt aus – so reagiert Spinner

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FC-Vizepräsident Markus Ritterbach.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Beim 1. FC Köln regiert weiter das Chaos. Zwei Tage nach dem Rücktritt von Werner Spinner (70) als Präsident des 1. FC Köln teilt sein übriggebliebener Vizepräsident Markus Ritterbach (55) kräftig gegen seinen langjährigen Vorsitzenden aus.

Obwohl beide Seiten Vertraulichkeit vereinbart haben und Spinner sich bisher nicht öffentlich äußerte, spricht Ritterbach in einem Interview mit der „Kölnischen Rundschau“ davon, dass  es immer weitergehe und es komme „in einer Art und Weise und einer Häufung zu Berichten und Behauptungen, die einfach falsch sind und dem Verein schaden.“

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So nannte er den Grund für die Trennung von Präsident Werner Spinner. Der habe aus dem Skiurlaub eine Sprachnachricht an Ritterbach und Toni Schumacher geschickt. „Er vertrat die Meinung, dass wir nach dem Spiel in Ingolstadt den Trainer Markus Anfang oder die Geschäftsführung entlassen sollten. Wen es treffen sollte, wollte er Toni und mir überlassen.“

Werner Spinner blieb Begründung schuldig

Eine nachvollziehbare Begründung sei Spinner schuldig geblieben. Ritterbach mutmaßt, dass es eine Folge der verspäteten Reaktion auf die Krise zwischen Jörg Schmadtke und Peter Stöger in der Krise des Abstiegsjahres geschuldet sei.

Diese Erfahrungen, gepaart mit den Eindrücken der wenig überzeugenden Leistungen in der Neun-Punkte-Woche, ließen Spinner mit dem Eindruck zurück, der Vorstand sei zum Handeln gezwungen.

Vertrauliche Sprachnachricht der Vize-Präsidenten

Die vertrauliche Sprachnachricht, die innerhalb des Vorstands bleiben sollte, landete bei den Geschäftsführern – und führte zu dem Ausbruch von Armin Veh („Das ist ein irreparabler Vertrauensverlust.“) in Ingolstadt.

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„Toni versuchte noch, zwischen Armin und Werner zu vermitteln. Wir hatten die Hoffnung, dass sei noch zu reparieren. Armin Veh sah sich jedoch genötigt, den Vertrauensbruch öffentlich zu machen.“

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Hat den Machtkampf gegen Sitznachbar Armin Veh verloren: Werner Spinner (r.).

Spinner selbst bestätigt dem EXPRESS gegenüber die Existenz dieser Sprachnachricht. „Es ging mir nicht um eine Entlassung, selbst wenn das Wort gefallen ist. Sondern darum, eine Debatte anzustoßen. Wir haben uns nach der Abstiegssaison gefragt, an welchem Punkt wir hätten erkennen müssen, dass es zwischen Trainer und Geschäftsführer nicht mehr stimmte.

Und wann wir hätten eingreifen müssen. Daher halte ich die Frage, ob Armin Veh und Markus Anfang miteinander funktionieren, für zentral. Mir ist allerdings bewusst, dass das Präsidium weder den Trainer noch den Geschäftsführer entlassen kann, denn dafür bräuchte es eine Entscheidung im Gemeinsamen Ausschuss, wo solche Themen hingehören.

Es war ein Anstoß zu einer internen Debatte, und ich halte es für extrem schädlich, dass der Inhalt öffentlich gemacht wurde.“

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So aber war Spinners Ende besiegelt. Ritterbach, Schumacher, Wehrle und Veh stellten sich geschlossen gegen den Präsidenten. „Ich habe in der Sitzung des gemeinsamen Ausschusses beton, dass ich an der Seite von Werner Spinner nicht weiter im Vorstand arbeiten würde, wenn er sich nicht anders verhält und zurückhält. Das Vertrauen war endgültig weg“, sagt Ritterbach.

Indiskretion muss aufhören

Der Vizepräsident schließt das Interview mit den Worten: „Wir dürfen die positive Bilanz von Werner Spinner nie aus den Augen verlieren. Aber es ist noch wichtiger, dass diese Indiskretionen aufhören. Es geht um den Verein, nicht um persönliche Abrechnungen.“ Das kann man so und so sehen.

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