Pompeji ohne StressTouri-Nepp souverän umgehen – und Penis-Wegweiser bestaunen

Die antike Stadt Pompeji, die einem Vulkanausbruch zum Opfer fiel.

Die Ruinen von Pompeji – Faszination seit Jahrtausenden.

Magisch und faszinierend für Millionen: Pompeji am Fuße des Vesuv, der das Leben in der Stadt vor fast 2000 Jahren auslöschte. Wir haben Tipps, wie sich die Touri-Massen umgehen lassen.

von Marie Schäfers  (mjs)

Dieser Ort ist schaurig, schön und faszinierend zugleich: Pompeji, die antike Stadt, die im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuv verschüttet wurde. Die Vulkanasche konservierte alles: Straßen, Geschäfte, Wohnhäuser und die Menschen, die dort lebten.

Es ist ein Blick in die Historie, ein bisschen wie die Reise mit einer Zeitmaschine. Die wollen viele machen, deshalb ist in Pompeji die Hölle los. Aber man kann den Besuch auch entspannt genießen, wenn man ein paar Tipps beherzigt.

Pompeji: Was man beim Ticketkauf unbedingt beachten muss

Anreise: Am besten und ruhigsten ist es natürlich in der Nebensaison, weil man auch nicht so sehr beim Laufen durch die alten Straßen schwitzt. Wer beispielsweise aus Neapel für einen Tagesausflug anreist, kommt am besten ganz früh (geöffnet ab 9 Uhr) oder kurz vorm Einlassschluss (im Winter um 15.30 Uhr).

Achtung! Nicht am Bahnhof von den Ticketshops irritieren lassen, die eigentliche Eingangskasse ist direkt an den Ausgrabungsstätten. Alles vorher sind Touranbieter, die eben auch teurer sind und bei denen man dann in einer großen Gruppe zu den Highlights des Areals läuft.

Blick über die Stad Pompeji auf den Vesuv

Blick auf den Vesuv, im Vordergrund Pompeji.

Taktik: Sich am Eingang eine der sehr guten Erklärbroschüren (kostenlos) auf Deutsch schnappen, damit bekommt man einen Überblick und kann sich seine Route zurechtlegen. Infos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind auch drin. Dann am besten gleich durchlaufen bis zum Amphitheater und von hinten nach vorne durcharbeiten. Die Reisegruppen gehen andersherum. Wenn mal irgendwo die Massen anstehen, einfach eine kleine Pause einlegen und woanders herschlendern.

Highlights: Natürlich das Forum mit seinen Säulen, die Basilika, der Tempel des Apollon und die Markthalle. Darf man sich nicht entgehen lassen, genau wie die beiden Theater und die Thermen. Hier findet man an jeder Ecke etwas zum Staunen.

Einfach treiben lassen und viel Zeit mitbringen (und gutes Schuhwerk und auf jeden Fall was zum Trinken, das Sightseeing schlaucht ganz schön und geht auf den Flüssigkeitshaushalt).

Gipsabgüsse von Opfern der Ausbrüche des Vesuv im Jahr 79 . Chr.

Gipsabgüsse von Opfern der Ausbrüche des Vesuv im Jahr 79 nach Christus gehören zu den Exponaten des Museumsbaus von Pompeji.

Pompeji: Penis-Wegweiser und tolles Essen

Auf Details achten: Wer nur durchhuscht, verpasst viele kleine Fun Facts. Die Erklärungen an den einzelnen Häusern sind sehr aufschlussreich, man erfährt sogar, was in einer Schänke gereicht wurde, wie man es sich damals in Pompeji im Hause gemütlich gemacht hat und was die Einwohner im wahrsten Sinne des Wortes so getrieben haben (die in Stein gemeißelten männlichen Geschlechtsteile waren beispielsweise Wegweiser für Freudenhäuser). Auch die Schmucksammlung anschauen, da sind Stücke bei, die würden heute noch topmodern sein.

Essen und Trinken: Auf dem Gelände gibt es zwar eine Caféteria, aber die ist überfüllt und nicht gemütlich. Lieber einen Snack vorab einnehmen, dann die Besichtigung starten und zum guten Schluss etwas in der nahen Umgebung essen. Das „Mercato Pompeiano“ ist nur zehn Minuten Fahrt von der Ausgrabungsstätte entfernt (es fährt auch ein Bus). Dort gibt es eine riesige Weinkarte, tolle Fleischgerichte und Pasta und Co. zu zivilen Preisen. Ganz ehrlich: In Kampanien kann man eigentlich nirgendwo schlecht essen.

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Übernachten: Große Auswahl hat man da auch – in vielen kleinen Pensionen in der Umgebung. Es sind meist kleine Familienbetriebe, die auch gutes Abendessen anbieten. Super familiär und sogar oft mit tollem Ausblick.

Das nervt: Vollidioten, die auf den Ausgrabungsstücken sogar hinter Absperrungen rumlungern und dort auch noch austreten, weil sie zu faul sind, auf die Toilette zu gehen. Widerlich, null Respekt vor diesem Ort!

Das bleibt: Ehrfurcht, dass eine Naturgewalt jederzeit eine ganze Stadt auslöschen kann. Und der Vesuv ist noch immer aktiv ...

Pompeji ohne Stress: So komm' ich hin

Ab Köln und Düsseldorf gibt's Direktflüge. Mit dem Auto fährt man 15 Stunden, mit der Bahn 16 Stunden. Von Neapel aus auf jeden Fall mit der Bahn nach Pompeji fahren (40 Minuten).

Am besten man besorgt sich die Artecard, damit reist man zum Beispiel für drei Tage durch ganz Kampanien und der Eintritt sowie die Zugfahrt nach Pompeji sind auch inkludiert (wie andere Attraktionen auch). Die Karte kostet 32 Euro und man kann mit ihr auch die langen Schlangen am Eingang der Ausgrabungen umgehen.