Die Politikerinnen und Politiker auf Mallorca kämpfen gegen Massentourismus. Jetzt soll es heftig werden: Bis zu 18.000 Gästebetten sollen verschwinden.
MallorcaNächster Schritt gegen Tourismus: Politik erlässt harte Maßnahmen
Erst kürzlich äußerte sich die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens zu den Problemen des Massentourismus auf Mallorca und den nahegelegenen Inseln. In ihren Augen ist spätestens jetzt das Limit erreicht.
Nur zwei Tage später zog der konservativ geprägte Inselrat nach. Dessen Präsident, Llorenç Galmés, verkündete auf einer Pressekonferenz die schwerwiegende Entscheidung, die Zahl der Gästebetten drastisch zu reduzieren zu wollen. Erst vergangenes Jahr hatte er einen vergleichbaren Vorschlag der Linksregierung lautstark kritisiert.
Drastische Maßnahme: So viele Betten stehen noch zur Verfügung
Nach Informationen der „Mallorca Zeitung“ beinhalten die Pläne des Inselrats, dass die Zahl der Betten in touristischen Unterkünften um 4,2 % reduziert werden soll. Das würde bedeuten, dass die Zahl der Gästebetten von 430.000 auf 412.000 sinken würde.
Von den verbleibenden Betten sind 308.000 für Hotels und 104.000 für die Ferienvermietung vorgesehen. Damit würden Hotels 7.000 und Ferienvermietungen sogar 11.000 Gästebetten einbüßen.
Nicht nur bei den Betten erwarten die Touristinnen und Touristen schwere Maßnahmen: Jetzt trifft auch den Ballermann ein Alkoholverbot. War es das nun mit der feuchtfröhlichen Party?
Politik: So kam es zu dem Sinneswandel
Inselpräsident Galmés begründet die Änderung seiner Ansichten so, dass es sich um eine der größten Herausforderungen auf Mallorca handeln würde und man die Urlaubsströme ordnen müsse.
Damit das harmonische Zusammenleben zwischen den Reisenden und Einheimischen weiter bestehen bleibt, stehe er zu seiner Entscheidung und fordert „mutige Maßnahmen“.
Weiter erklärt Galmés, es sei das erste Mal, dass auf Mallorca die Gästebetten reduziert würden. So sagt er: „Nach acht Jahren Linkspakt und einem maßlosen Wachstum im Hinblick auf Gästebetten müssen wir auf eine Eindämmung setzen.“
Auf der Pressekonferenz sprachen sich Galmés, sowie der Dezernent für Tourismus im Inselrat, José Marcial Rodríguez, für das weitere Vorgehen gegen die illegalen Ferienvermietungen aus. Der Kampf gegen den Massentourismus auf Mallorca findet also an mehreren Fronten statt.