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PS-Protz im AlltagstestLangstrecke und Familie – kann ein Ford Mustang das?

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EXPRESS röhrte vom Dom zum Brandenburger Tor und zurück, ein Test über mehr als 1111 Kilometer.

von Philipp Meckert (pm)

Köln  – Große Klappe, kraftstrotzende Karosse: Der Mustang ist das spektakulärste Ford-Flaggschiff. Wie gut ist der PS-Protz abseits der Rennstrecke? Und passt da auch eine Familie rein? EXPRESS röhrte vom Dom zum Brandenburger Tor und zurück, ein Test über mehr als 1111 Kilometer.

Der Start ist ein Brüller

Der erste Druck auf die leuchtend rot umrandete „Engine Start“-Taste ist schon ein Brüller: Der Mustang schüttelt sich, der Fünfliter-Motor blubbert los, 421 PS wiehern auf und Adrenalin schießt durch den Fahrer.

Der Blick über die lange, gezackte Motorhaube schreit förmlich nach „Platz da, hier kommt ein Mustang!“ Schon fädeln wir nach der Buckelpiste Zoobrücke Richtung Dortmund ein.

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Komfort-Faktor

Lange federt der Fahrersitz im Stil eines Chefsessels alle Vibrationen gut ab. Anfangs schenkt jeder Kilometer dank  der enormen Power (in fünf Sekunden ist er auf 100 km/h) riesigen Fahrspaß, aber nach etwa zwei Stündchen wird das Dauerdröhnen des rubinroten GT doch etwas anstrengend. Das kann man aber getrost als Luxusproblem abhaken...

Angeber-Faktor

Eins ist sicher: Mit dem Mustang ist man nie allein. Steht er an der Straße oder Raststätte, schauen, nein starren ihn Passanten bewundernd an. Steht der Mustang vor der Privat-Garage, geht bei den Nachbarn das Getuschel los.

Ist er auf der Autobahn, nähern sich Wagen auf gleiche Höhe, um den Sprinter in Aktion zu erleben. Begegnen sich zwei Mustangs, wird kurz gebremst, kumpelhaft gehupt oder  rübergewunken – und dann kräftig Gas gegeben.

Langstrecken-Faktor

Klar, ein Mustang ist durstig, dieser blubbert mit einem Verbrauch von 12,6 Litern auf 100 Kilometern durch Deutschland. Bei „Groundspeed“ 170 km/h  fühlt man sich auch über längere Abschnitte wohl. Als Frost und Schnee  aufkommen, schalten wir im Motor-Modus von „Normal“ auf „Schnee/Nässe“. Der wilde Gaul fährt dann butterweich und ist gut kontrollierbar.

Die Spielarten „Sport“ und „Rennstrecke“ lassen wir mal beiseite. Nach 581 Kilometern rollen wir vors Brandenburger Tor. „Kiek mal! N' Mustang“ hört man Passanten berlinern.

Familien-Faktor

Ob Kinder, Ehefrau oder Großeltern – im Coupé („Fastback“)  ist mehr Platz, als es scheint. Keine Probleme mit dem Maxi-Cosi, Opa hatte auch als Beifahrer genug Beinfreiheit – und  Oma fühlte sich auf dem Rücksitz pudelwohl und konnte mühelos rein- und rausklettern. Dennoch dürfte ein Mustang als Familienkutsche (ab 38.000 Euro) extrem selten bleiben.

Alltags-Faktor

Im Parkhaus lässt sich der Sportwagen trotz 4,78 Meter Länge und 1,91 Meter Breite gut händeln, trotzdem ist eine Rückfahrkamera in Parklücken Gold wert. Der Kofferraum hat mit 408 Litern Volumen relativ viel Platz.

Fazit

Die 580 Kilometer zurück zum Dom waren ein schöner, aber anstrengender Fahrspaß. Richtig schlimm wird es jedoch erst, wenn man wieder in seinen alten Wagen steigt: Monster-Power weg, Motorhaube kurz, keine Blicke, keine Fans. Kurz: Kein Mustang.