Sorge um Matthias SammerWie gefährlich sind Durchblutungsstörungen?

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Matthias Sammer muss die nächsten Spiele wohl eine Pause einlegen. 

Sorge um Matthias Sammer – am Sonntag ließ der FC Bayern München verlauten, dass sich Sportvorstand Sammer eine Pause gönnen würde. Der Grund: „winzige Durchblutungsstörung des Gehirns“. Der Verein gibt gleichzeitig Entwarnung: Nach Angaben von Klubarzt Prof. Dr. Roland Schmidt sollen Sammers Beschwerden „komplett und folgenlos ausheilen“ werden. Doch wie gefährlich sind Durchblutungsstörungen im Gehirn wirklich? 

Was passiert bei Durchblutungsstörungen im Gehirn?

Durchblutungsstörungen im Gehirn werden oft durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursacht. Dazu zählen Vorhofflimmern oder Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) im Bereich der Hirn- oder Halsgefäße. Gehirnzellen werden dabei schlecht versorgt und nehmen aufgrund von Sauerstoffmangel Schaden.

Welche Folgen kann das haben?

Die Folge können Sprech- oder Sehprobleme sein, die wenige Minuten bis einige Stunden andauern. Auch Schwindel ist möglich, in schwerwiegenden Fällen kann es zu einem Schlaganfall kommen. Nimmt die Durchblutungsstörung über Jahre hinweg in einem chronischen Prozess zu, kann die Hirnleistungsfähigkeit abnehmen.

Der Mediziner Wolfgang Wesiack ist Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten. Er warnt davor, davor, Durchblutungsstörungen zu unterschätzen. „Gefäßerkrankungen, die sich daraus entwickeln können, stehen nach wie vor an erster Stelle der Todesfälle, noch vor den Krebserkrankungen“, so der Mediziner. 

Auf welche Warnzeichen sollte man achten?

Die Warnzeichen sind ganz unterschiedlich: „Schmerzen und ein Engegefühl im Brustbereich können Anzeichen für Probleme in der Herzgegend sein“, sagt die Münchner Heilpraktikerin Ursula Hilpert-Mühlig. Sie ist Vizepräsidentin des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker mit Sitz in Bonn. Wenn zum Beispiel die Arme und Beine taub sind, kann das ein Zeichen für Durchblutungsstörungen im Gehirn sein. „Auch Seh- und Sprachstörungen oder Schwindel können hier Symptome sein“, sagt Sellerberg. 

Was kann man dagegen tun?

Egal, wo im Körper die Durchblutungsstörungen auftreten: „Eine allgemeingültige Therapie gibt es nicht“, betont Hilpert-Mühlig. Denn die Behandlung richte sich immer nach der Ursache. Das können Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte sein – die müssen dann gesenkt werden. „Dies geschieht etwa durch Medikamente, über Bewegung und auch über eine ausgewogenere Ernährungsweise“, sagt Sellerberg. Wer nicht raucht oder damit aufhört, senkt das Risiko für Durchblutungsstörungen.  „Wichtig ist nicht zuletzt täglich möglichst viel Bewegung, wenn es geht, dann an der frischen Luft“, betont Hilpert-Mühlig.

(mit Material der dpa)