Wie ein „Auto ohne Bremsen“Arzt warnt vor Einnahme von Medikament, das zu schockierenden Todeszahlen führt

Ein Medikamentenschrank u.a. mit der Arznei Pregabalin, aufgenommen 2022 in Düsseldorf.

Ein Medikamentenschrank u.a. mit der Arznei Pregabalin, aufgenommen 2022 in Düsseldorf.

Pregabalin ist auch in Deutschland verschreibungspflichtig. Dennoch nehmen es immer mehr Menschen. Ein aktueller Bericht aus Großbritannien bereitet große Sorge.

von Klara Indernach (KI)

Es sei so, als würde man ein „Auto ohne Bremsen“ kaufen – allein da müssten schon alle Alarmglocken schrillen. Und trotz der Warnung eines Arztes ist ein Medikament weiter auf dem Vormarsch: Pregabalin.

Die Ausführungen des Arztes sind in einem Investigativ-Bericht von „The Times“ (Sonntag, 3. März 2024) zu lesen, ebenso wie eine besorgniserregende Zunahme der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Arzneimittel. Diese sorgt im Vereinigten Königreich aktuell für Aufsehen.

3400 Todesfälle im Zusammenhang mit Pregabalin

Laut einer Untersuchung verzeichnete man in den vergangenen fünf Jahren rund 3400 Todesfälle, die mit dem Medikament in Verbindung stehen. Dies markiert einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den neun Todesfällen, die vor zwölf Jahren gemeldet wurden. Im Jahr 2022 allein stieg die Zahl der Todesopfer auf 780, was laut „The Times“ den schnellsten Anstieg bei Todesopfern durch Betäubungsmittel in der Geschichte Großbritanniens darstellt.

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Pregabalin, ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie entwickelt wurde, wird auch zur Linderung von Angstzuständen und Nervenschmerzen eingesetzt. Trotz seiner Wirksamkeit weist das vom National Health Service (NHS) genehmigte Arzneimittel eine lange Liste von Nebenwirkungen auf, darunter Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Atembeschwerden und Gedächtnisprobleme.

Eine besondere Gefahr besteht darin, dass Pregabalin abhängig machen und zu einer erhöhten Suizidalität und unbeabsichtigten Überdosierungen führen kann, wie eine Studie aus Schweden aus dem Jahr 2019 zeigt.

Einnahme von Pregabalin: Erst Euphorie, dann schwieriger Entzug

Die Suchtgefahr wird dadurch verschärft, dass Patienten dazu neigen, die Dosis eigenständig zu erhöhen oder das Medikament mit anderen Substanzen zu kombinieren, was zu schweren, teils tödlichen Konsequenzen führen kann. Eine Frau aus Manchester teilte „The Times“ ihre persönlichen Erfahrungen mit Pregabalin mit: Nach anfänglicher Euphorie führte die Abhängigkeit zu extremen Nebenwirkungen und einem schwierigen Entzug, der sie an den Rand der Verzweiflung brachte.

In Großbritannien erhielten im Jahr 2022 mehr als acht Millionen Menschen ein Rezept für Pregabalin, obwohl das National Institute for Health and Care Excellence bereits ein Jahr zuvor zu einer strengeren Verschreibungspraxis aufgerufen hatte. Die steigende Verschreibungszahl hat Kritikerinnen und Kritiker auf den Plan gerufen, darunter Ärztinnen und Ärzte, die vor den Gefahren der Medikation warnen.

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In Deutschland wird Pregabalin ebenfalls häufig verschrieben, mit insgesamt 3,9 Millionen Verordnungen im Jahr 2018, wie die Arzneimittel-Kommission der deutschen Ärzteschaft bereits 2020 in einem Bericht zum Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin warnte. Das zeigt sowohl die hohe Nachfrage als auch das potenzielle Risiko, das mit der Einnahme dieses Medikaments verbunden ist. 

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Christian Spolders) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.