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„Foodbaby“ an den FeiertagenExpertin erklärt, was gegen Blähbauch hilft

Symbolfoto Blähbauch

Wer kennt es nicht? Nach dem Essen drückt die Hose, der Bauch ist aufgebläht. Ein Blähbauch kann viele Ursachen haben, denen man aber auf den Grund gehen kann. Das undatierte Symbolfoto zeigt eine Person mit geweitetem Hosenbund.

Volkskrankheit Blähungen: Insbesondere jetzt zu den Feiertagen plagen sich viele mit einem „Ballon-Bauch“ herum. Der kann unterschiedliche Ursache haben, wie eine Ärztin erklärt.

von Alexandra Miebach (mie)

Blähungen hatte jeder schon. Und jeder und jede weiß, wie unangenehm das sein kann. Der Bauch gast auf, drückt, grummelt und wenn die Luft entweicht, riecht es unangenehm und es wird laut.

Ab und zu kann das vorkommen, gerade jetzt zu den Feiertagen, wo man gerne gut und vielleicht auch zu viel (Ungesundes) isst.  Aber immer mehr Menschen leiden regelmäßig – teilweise täglich – daran. Aber warum ist das so?

Blähbauch: Influencer sprechen vom „Foodbaby“

In die sozialen Medien bezeichnen Influencer ihren Blähbauch als „Foodbaby“, werben für Unverträglichkeitstest, die man zu Hause machen kann. Die sollen dann Aufschluss darüber geben, was den Blähbauch auslöst. Wir machen mal den Test, probieren den „Food Reaction Test“ von Lykon aus.

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Das Kit bestellt man im Internet. Es beinhaltet ein Röhrchen für eine Blutprobe, Nadeln, Desinfektionstücher und Pflaster. Für den Test muss man sich mit den Nadeln in die Fingerspitze piksen und das Blut ins Röhrchen fließen lassen. Am besten auf nüchternen Magen – so heißt es in der beiliegenden Anleitung.

Gar nicht so einfach, das kleine Röhrchen mit einem Piks voll zu bekommen. Zweimal nachpiksen muss sein. Tut nicht doll weh, ist aber auch nicht angenehm. Das volle Röhrchen kommt in den beiliegenden Umschlag. Ab in die Post. Bis zu zehn Tage soll man aufs Ergebnis warten müssen. Jetzt sind es nur drei. Per Mail wird einem das Ergebnis zugeschickt, man kann auch in einer App nachgucken.

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Zum Teil überraschen die Lebensmittel, die als verträglich oder nicht verträglich angegeben werden. Neben Milchprodukten werden in unserem individuellen Test auch Haselnüsse, Eier, Knoblauch, Honig, Gerste und Hafer nicht gut vertragen. Kiwi soll ich ganz meiden. Dafür sei aber Quark in Ordnung.

Blähungen: Was taugen Unverträglichkeits-Tests für daheim wirklich?

Wie kann das sein? Kann so ein Heimtest wirklich stimmen? Das erklärt uns Dr. Birgit Terjung, Mediensprecherin der Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Ein Blähbauch könne vielerlei Auslöser haben. „Dazu gehören das Reizdarm-Syndrom, Probleme mit der Darmflora (zum Beispiel nach Infektionen oder Einnahme von Antibiotika) oder eben Unverträglichkeiten. Aber auch Stress“, betont die Expertin. Schnelle Abhilfe schaffen können Gewürze, die Lebensmittel bekömmlicher machen, wie:

  • Fenchel
  • Anis
  • Kümmel
  • Koriander
  • Pfefferminze
  • Salbei
  • Zimt
  • Rosmarin
  • Ingwer
  • Wacholder
  • Liebstöckel

Viele Menschen haben heute Unverträglichkeiten gegen bestimmte Kohlehydrate. Auslöser sei unter anderem, „dass heutzutage viele stark verarbeitete Lebensmittel gegessen werden“, so Dr. Terjung. Das tut dem Darm nicht gut.

Oft werde beispielsweise auch Weizen nicht vertragen. „Das liegt daran, dass unser Weizenkorn heute sehr hochgezüchtet ist, um ertragreicher zu sein. Dadurch sind Stoffe drin, die oft zu Blähungen führen“, so die Expertin.

Ob Weizen eine Ursache für den Blähbauch ist, kann man selbst herausfinden, in dem man eine Zeit lang auf Weizenprodukte, also helles Brot & Co., verzichtet und Roggen oder Dinkel isst.

Blähbauch: Diese Lebensmittel sollten gemieden werden

Auch Laktose, also Milchzucker, wird oft nicht vertragen, bestätigt Dr. Terjung. Dann spricht man von einer sogenannten Laktoseintoleranz. „Man muss Lebensmittelintoleranzen ganz klar von Allergien trennen. Bei einer Intoleranz verträgt man etwas nicht – man hat also eine Unverträglichkeit. Hat man aber eine Allergie, kann der Verzehr zu einem allergischen Schock führen, der im schlimmsten Fall sogar tödlich sein kann.“

Das sind weitere Nahrungsmittel, die Blähungen verursachen können: 

  • Zwiebeln
  • Hülsenfrüchte
  • Kohlgemüse
  • Trockenfrüchte
  • Milchprodukte
  • Alkohol
  • Kaffee
  • Getränke mit Kohlensäure
  • Getränke mit Süßstoffen
  • Fruchtsäfte mit hohem Fructose-Anteil

Von Unverträglichkeits-Tests für die Heimanwendung rät die Expertin ab: „Diese Tests sind aus schulmedizinischer Sicht im Moment nicht akzeptabel, weil die Ergebnisse nicht sicher genug nachweisbar sind. Sie sind nicht zuverlässig. Man gibt also viel Geld aus, kommt aber nicht wirklich weiter.“

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Sie rät, stattdessen „über drei bis vier Wochen ein Ernährungstagebuch zu führen und aufzuschreiben, was man isst und wann welche Symptome auftreten. Das kann viel Aufschluss geben.“ Bleibt trotzdem unklar, auf was der Verdauungstrakt reagiert, kommen vermehrt Durchfälle oder Verstopfungen vor, nimmt man stark ab oder schwitzt stark, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.

„Dem kann man dann zum einen das Ernährungstagebuch abgeben. Mit einer Stuhlprobe wird getestet, ob im Darm Entzündungen vorliegen. Es gibt Atemtests, mit denen man Kohlehydratunverträglichkeiten diagnostizieren kann. Bleiben die ergebnislos, werden auch Magen- oder Darmspiegelungen gemacht, um eine Ursache finden“, erklärt die Expertin. Denn ständig einen Blähbauch zu haben, sei nicht gesund. Gesicherte Ergebnisse gibt es aber eben nur beim Arzt – und nicht im Internet.