Total unterschätztDiese Krankheit soll 2020 die zweithäufigste Todesursache sein

Friedhof

Depressive Menschen wissen meist keinen anderen Ausweg mehr als den Selbstmord.

Genf – Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bereits 350 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Das sind allein vier Millionen Menschen in Deutschland. Die Rede ist von Depressionen.

Alles erscheint so schwer

Ein dauerhaft lähmendes Gefühl dominiert den Alltag. Alles erscheint negativ, aussichtslos, anstrengend.

So beschreibt „The Huffington Post“ das Krankheitsbild.

Scheinbar ein normales Leben

Meist merken oder verstehen Angehörige das Leiden der betroffenen Personen nicht. Für sie scheint es, als führe der andere ein normales Leben – mit einem Partner, Kindern und Hobbys.

Lediglich hin und wieder wirkt der Kranke auf Außenstehende niedergeschlagen und schlecht gelaunt. Dabei sind Depressionen eine schwerwiegende Krankheit, die im schlimmsten Fall zum Suizid führen kann.

Lesen Sie hier: Diese 7 Krankheiten bedrohen unsere Psyche am häufigsten

Den Selbstmord begehen viele Betroffene, weil sie keinen anderen Ausweg aus ihrer Erkrankung sehen.

Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de

Mehr Suizide als Verkehrstote

Die Angaben des Statistischen Bundesamtes dazu sind schockierend:

Allein in Deutschland nehmen sich schon jetzt jährlich mehr als 9.000 Menschen das Leben. Im Vergleich dazu starben 2015 „nur“ 3.459 Personen bei Verkehrsunfällen in Deutschland.

In der Altersgruppe der 15- bis 35-Jährigen ist Suizid jetzt schon die zweithäufigste Todesursache.

Stellenwert von Depressionen in der Gesellschaft

Der Ursprung depressiver Erkrankungen bei Erwachsenen liegt oft in der frühen Jugend. Dieser Tatsache wird meist jedoch keine Beachtung geschenkt.

Doch viele dieser Suizide könnten verhindert werden, wenn die Krankheit endlich den Stellenwert in der Gesellschaft erhalten würde, den sie verdient.

(ln)