Junge Mama„Mit 19 Mutter werden – das war schon immer mein Traum“

Neuer Inhalt (2)

Teresa hat sich bewusst früh für ein Kind entschieden.

Ob mit 16 oder 45 – das Alter, in dem Männer und Frauen heutzutage Kinder kriegen, variiert sehr. In einem persönlichen Text erzählt Teresa, warum sie sich schon mit 19 für ein Kind entschieden hat. Mit welchen Vorurteilen sie deshalb zu kämpfen hatte. Aber auch: Welche guten Seiten es für sie hatte, früh Mama zu werden.

„Irgendwie wollte ich schon immer jung Mutter sein – also auf keinen Fall erst mit 30. Das wusste ich anscheinend schon mit sieben Jahren, das jedenfalls erzählt meine Mama. Mit 16 hatte ich dann so eine richtige „Babys-sind-so-süß“ und „Ich-hätte-gerne-ein-Baby“-Phase. Das war natürlich zu dem Zeitpunkt noch Quatsch, da ich auf jeden Fall mein Abitur machen wollte, aber irgendwie war das Thema eben schon da.

Mit 17 lernte ich dann meinen Freund kennen. Er war 20 und mitten in seinen Abiturvorbereitungen. Wir haben sehr schnell über ein mögliches Zusammenziehen und über Kinder geredet. Ich habe einfach gemerkt, dass das mit uns etwas Besonderes war.

Alles zum Thema RTL

Nach der Schule erstmal ein Baby bekommen

Nach etwa einem Jahr zogen wir auch zusammen. Das war möglich, weil er schon eine Ausbildung machte und eigenes Geld verdiente. Nach zwei Jahren machte er mir kurz vor Weihnachten einen so süßen Heiratsantrag, dass ich nicht anders konnte, als „Ja“ zu sagen.

Wir waren einfach sehr verliebt und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, nach der Schule erst einmal ein Baby zu bekommen. Ich wollte eh studieren und das wäre ja mit Kind auch möglich und besser vereinbar als ein Job, so dachte ich – dass das dann leider nicht klappte mit dem Studium, steht auf einem anderen Blatt. Tatsächlich wurde ich dann schwanger. Es hat gleich beim ersten Versuch funktioniert, worüber wir dann doch sehr überrascht waren. Ich, 19 Jahre alt, mein Verlobter, 22 Jahre alt. Angehende Eltern.

Wie reagierte das Umfeld auf die frühe Schwangerschaft?

Meine Mädels freuten sich alle, wirklich ausnahmslos. Sogar die, die selbst keine Kinder haben wollten. Das war eigentlich bei all unseren Freunden so! Bei meiner Familie sah es da schon anders aus. Bei der Reaktion meiner Mutter dachte man wirklich, ich hätte ihr gerade gesagt, dass ich todkrank bin und nur noch zwei Wochen zu leben hätte. Ich wusste ja, dass sie schlecht reagieren würde, aber sooo schlecht? Das war schon heftig. Die Familie meines Verlobten freute sich dagegen sehr, was uns wieder mehr Rückhalt gab.

Welche Vorurteile begegneten uns als junge werdende Eltern?

Im letzten Jahr habe ich meine Ausbildung begonnen, da wurden schon erstmal viele komische Fragen gestellt. Wohnst du schon alleine? Ist dein Freund auch der Papa vom Kind? Wohnt deine Mama auch bei euch? Wolltest du nicht abtreiben? Total verrückt, denn ich hatte vorher noch nie solche Fragen gestellt bekommen.

Es gab ab und zu mal dumme Bemerkungen à la das-würden-wir-uns-so-vorstellen-aber-die-Realität-ist-anders, aber das waren meistens nur flüchtig bekannte Menschen, da standen wir einfach drüber. Das war also das erste Mal, dass ich dachte: Ok, die haben gerade nur dieses RTL II-Bild von mir. Zum Glück merken die meisten Leute schnell, dass ich nicht so bin.

Und welche Vorteile hat es, früh Mutter zu werden?

Ich sehe auf jeden Fall als Vorteil, dass ich in meinem Alter noch viel wegstecken kann! Ich bekomme zumindest ständig zu hören, dass ich doch sehr fit wirke, trotz 40-Stunden-Woche und Kleinkind, das nicht durchschläft.

Was ich jetzt noch im Vergleich zu anderen Eltern sagen würde, vielleicht, dass wir etwas lockerer sind. „Alternativer“, wie meine Mama gerne sagt. Wenn der Kleine nichts zu Abend essen will, dann ist das halt so. Da wird nichts rein gewürgt oder mit Versprechungen gelockt. Und er muss auch nicht immer leise sein. Er ist ein Kleinkind, die sind halt nun mal laut. Wenn er ohne Jacke raus will, dann sag ich: ok! Spätestens an der offenen Tür, wenn er merkt, wie kalt es ist, will er sie doch. Aber wir hatten vorher kein fünfminütiges Streitgespräch.

Neuer Inhalt (2)

In der Erziehung unseres Sohnes sind wir etwas lockerer, sagt Teresa.

Als weiteren kleinen Vorteil sehe ich, dass ich die Schwangerschaft und die Geburt sehr gut wegstecken konnte. Ich hatte glücklicherweise keine Schwangerschaftsstreifen, keine anstrengende Schwangerschaft, und sechs Tage nach der Geburt praktisch wieder mein Ausgangsgewicht. Das ist bestimmt nicht bei allen jungen Eltern so, aber ich glaube bei mir schon, dass das auch mit dem Alter zu tun hat.

„Ich habe mir wenig Stress gemacht“

Ich habe mir nicht wegen allem so einen Stress gemacht. Wenn ich lese, wie manche heutzutage anfangen mit dem Kinderkriegen, da wird ein Jahr im Voraus schon die Pille abgesetzt, damit der Hormonspiegel sich einpendelt. Da wird die Temperatur gemessen. Meine Güte, da möchte ich wirklich nicht tauschen!

Was ich zum Abschluss noch sagen möchte: Es gibt diese jungen Mamas, auf die die klischeehaftesten Vorurteile zutreffen. Ich habe selbst mal so jemanden kennen gelernt. Das Kind tat mir schon etwas leid. Aber es gibt eben auch andere. Normale Mamas und Papas, die einfach nur jünger sind als andere. Mittlerweile denke ich, sind wir noch normaler und spießiger geworden.

Der kleine Mann geht in den Kindergarten, mein Mann und ich gehen arbeiten und im Sommer haben wir geheiratet. Also alles in allem eine stinknormale Familie.“ Der Text erschien ursprünglich auf dem Blog Stadt Land Mama.

Das könnte Sie auch interessieren: