Echter CyborgKrass! Dieser Mann hat eine Kamera in seinem Auge

Cyborg Auge Kamera

Rob Spence hat ein Kamera-Auge.

Rob Spence hat sein linkes Augenlicht in der Kindheit nach einem Unfall mit einer Waffe verloren. Ein Team von Ingenieuren und IT-Experten hat ihm eine Augenprothese gebaut – mit einer Kamera. Das ist nun schon einige Jahre her. Seitdem hat Spence schon einige Filme gedreht und tritt immer wieder als Redner für die Cyborg-Technologie auf, wie zuletzt auf der Fachmesse „Future World“ in Toronto. Dort begeisterte er die anwesenden Tech-Fans mit seinem ungewöhnlichen Körperteil.

Während er filmt, leuchtet das Auge rot

Mit seiner Augen-Kamera kann der Kanadier bis zu 30 Minuten lang filmen, bevor die Batterie sich dem Ende neigt. Die Kamera ist dabei nicht direkt mit seinen optischen Nervensträngen verbunden – die Bilder werden also nicht direkt in sein Gehirn transportiert, sondern auf einen Receiver. Spence kann also nicht direkt durch das Auge sehen. Während er filmt, leuchtet ein rotes LED-Licht im Auge, um andere zu warnen.

Zu der ungewöhnlichen Entscheidung, sein Auge zu einer Kamera zu machen, kam er 2007. Damals sollte er eine Prothese für sein geschädigtes Auge bekommen. Da kam ihm die Idee mit der Kamera. Er suchte Experten, die ihm dabei halfen. Dafür nutzen Ingenieure mehrere technische Komponenten wie einen Mikrosender, eine kleine Kamera und ein kleines Akku. Mit einem Magnetschalter kann die Augenkamera ein- und ausgeschaltet werden.

Eyeborg_Press_The Eye Vertical

Die Kamera ist sehr klein, wie man hier im Vergleich zur Augenprothese sehen kann.

„Wie ein Freak im Zirkus“

Wie er in einem Gespräch mit dem US-amerikanischen Magazin „Vice Motherboard“ erklärt, trägt er das Kamera-Auge aber nicht die ganze Zeit – oft verdeckt eine Augenklappe sein Auge. Gegenüber dem Magazin erwähnt er auch, dass er sich auf „Cyborg-Konferenzen“ oft fühle wie ein „Freak“ in einem Zirkus. „Aber ich fühle mich nicht wie eine bärtige Frau oder so. Ich werde die Welt bereisen.“

Für einen kleinen Film hat Rob Spence außerdem andere Cyborgs besucht, also Menschen die künstliche Bauteile in ihrem Körper haben. Darunter ist auch der Künstler Neil Harbisson, der durch einen Chip in seinem Auge wieder Farben sehen kann. Doch auch andere Menschen erfahren durch technische Möglichkeiten eine anderen Lebensqualität, beispielsweise durch Armprothesen. (chs)