Im Dienste des KlangsEr hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht

Konzertsäle und Versammlungsstätten

Konzertsäle und Versammlungsstätten werden von „Ton und Technik“ ausgerüstet.

Als Abiturient zwischen zwei Klausuren, 1991, meldet er sein erstes Gewerbe an, den „Kassettendienst Matthias Scheffe“. Mit zwei Freunden zeichnet Matthias Scheffe etwa Gottesdienste sowie Vorträge auf und vervielfältigt die Aufnahmen, rund 15 Kassetten schaffen die Freunde in drei Minuten. Und sie treffen eine echte Marktlücke: „Viele Menschen wollten den Gottesdienst noch einmal anhören oder einen Vortrag mit nach Hause nehmen“, sagt der heute 46 Jahre alte Unternehmer aus Nümbrecht. Drei D-Mark habe eine Kopie gekostet. Zur Zeit des Abiturs lag der Umsatz seinen Angaben zufolge schon bei rund 20.000 D-Mark. Und als die Kassette als Tonträger zum Auslaufmodell gerät, ist Scheffe längst umgestiegen: Er baut und installiert Beschallungsanlagen in den Kirchen und Gemeindehäusern evangelischer und freikirchlicher Gemeinschaften, „Ton und Technik“ heißt seine Firma.

Ein Bildschirm reicht

„Hören muss angenehm sein, und es darf nicht ermüdend wirken“, sagt der gebürtige Siegerländer, der mit seiner Firma 2009 in den Oberbergischen Kreis umgesiedelt ist. Heute rüsten er und seine fünf Mitarbeiter Versammlungsstätten, Kirchen, Schauspielhäuser und Veranstaltungshallen mit dem aus, was Scheffe Medientechnik nennt, „eben alles, was mit dem Ton, Präsentationen, Bühnenausstattung und Beleuchtung zu tun hat“. Und wenn er sagt, dass der Küster bald in der Kirche sitzt und über den Bildschirm wischt, dann ist das keine ferne Vision: „Wir arbeiten an einer Benutzeroberfläche, über die der Nutzer verschiedene Funktionen über das drahtlose Internet steuern kann.“ Will sagen: Per Fingerkuppe wirft der Küster Bilder an die Kirchenwand, regelt die Temperatur der Heizung und sorgt dafür, dass der Geistliche in jedem Winkel des Gotteshauses zu verstehen ist. „Und wenn das ,Vater unser’ gesprochen wird, könnte er mit einer Bewegung sogar die Glocken läuten lassen.“

Ton_und_Technik

Matthias Scheffes Leidenschaft sind Töne.

Nicht nur im Kreis

Längst aber ist „Ton und Technik“ ebenso jenseits der Kreisgrenzen aktiv: Derzeit statten die Fachleute die Oper und das Schauspielhaus in Frankfurt am Main mit neuer Technik aus, auch richten sie für einen Bundesligisten aus dem Ruhrgebiet, dessen Name ungenannt bleiben soll, den Presseraum und die Kabine des Stadionsprechers ein. Langjähriger Kunde ist zudem etwa das Eurogress-Zentrum in Aachen. Jüngeren Datums sind Aufträge von der Deutschen Staatsoper in Berlin, dem Campus Derendorf in Düsseldorf und dem Kongress- und Veranstaltungszentrum Westfalenhallen in Dortmund. Im kommenden Jahr möchte Matthias Scheffe zum ersten Mal Jugendliche ausbilden, die später übernommen werden sollen: „Denn wir brauchen dringend Personal“, sagt der Gründer mit Blick auf die wachsende Zahl an Aufträgen.